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18 Monate nach dem Richtfest wurde heute die Forschungshalle "Carissma" der Technischen Hochschule Ingolstadt vor 500 Gästen eingeweiht

(ty) Vor rund 500 Ehrengästen wurde heute Mittag der Forschungsbau Carissma der Technischen Hochschule Ingolstadt eingeweiht, der nach nur 18 Monaten Bauzeit den Betrieb aufnehmen konnte. Und weil es ein bundesweit doch einmaliges Projekt ist, kam sogar Bundesbildungsministerin Johanna Wanka, der bayerischen Bildungsminister Ludwig Spänle in Vertretung von Ministerpräsident Horst Seehofer und die gesamte regionale politische Prominenz zur Feierstunde in die Forschungshalle.

Der Name Carissma steht für „Center of Automotive Research on Integrated Safety Systems and Measurement Area“. Ziel ist die Entwicklung globaler Sicherheitskonzepte, in denen aktive, passive und kooperative Sicherheitssysteme gezielt ineinandergreifen. Dabei können erstmalig vorausschauende Sicherheitssysteme vor, während und nach einem Unfall unter reproduzierbaren Bedingungen getestet werden.

Die über 500 Gäste aus Politik, Wissenschaft und Industrie durften nicht nur zahlreiche Reden genießen, sondern konnten sich heute live vor Ort von den vielfältigen Möglichkeiten überzeugen, die das neue Leitzentrum für integrale Fahrzeugsicherheit bietet.

Die Bundesministerin für Forschung und Bildung, Johanna Wanka, betonte in ihrer Rede die Bedeutung des Leuchtturmprojekts für den Innovationsstandort Deutschland und unterstrich die Bedeutung von Fachhochschulen im deutschen Wissenschaftssystem: „Hochschulen wie die TH Ingolstadt, die in der Mitte der Gesellschaft stehen und auf Augenhöhe mit ihren Partnern zusammenarbeiten, sind Motoren des Fortschritts für ihr Umfeld.“

Nach der finalen Ausbaustufe im Jahr 2018 werden insgesamt 85 Forscher und Versuchsingenieure am Leitzentrum für integrale Fahrzeugsicherheit arbeiten. Das Team vereint Automotive-Experten aus den unterschiedlichsten Disziplinen, von Ingenieurwissenschaften und Informatik bis hin zu Verkehrspsychologie und -ökonomie.

"Unsere Stadt hat sich seit den 50er Jahren zu einem bedeutenen Automobilstandort in Deutschland, ja zum bedeutendsten in ganz Europa entwickelt", sagte Oberbürgermeister Christian Lösel in seinem Grußwort, "Carissma ist ein wichtiger Baustein, um Ingolstadt als internationales Zentrum für digitale Mobiliät weiter zu entwickeln." Der Automobilbau unterliege derzeit einem gundlegenden Wandel hin zu Elektromobilität und autonomem Fahren. Gefragt seien da die Hochschulen, aber auch die Kommunen seien in der Verantwortung, um die entsrpechende Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Und gerade in Ingolstadt hab man bereits enorme Anstrenungen vollbracht. Und dass es weitergehe, zeigten nicht die Bewerbung um ein digitales Gründerzentrum für Ingolsdat sondern auch das Zukunftsprojket IN-Campus auf dem ehemaligen Bayernoilgelände.

Thomas Brandmeier, wissenschaftlicher Leiter von Carissma erklärte, warum der interdisziplinäre Austausch entscheidend ist, um einen ganzheitlichen Ansatz in der Verkehrssicherheit zu etablieren: „Kommunikation spielt eine wichtige Rolle. Wir fördern in jeglicher Hinsicht den Dialog, egal, ob in der Kommunikation zwischen Fahrzeugen und ihrer Umwelt, zwischen verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen oder in der internationalen Automotive-Community.“

Einen Vorgeschmack auf die Testmethoden von morgen erhielten die Gäste zudem in einer spektakulären Live-Vorführung. Demonstriert wurde ein neuartiger Brems-Lenk-Versuch mit einem autonom fahrenden Testfahrzeug und einem realistischen Fußgänger-Dummy. Auf einer Anlaufstrecke von 60 Metern beschleunigt das Fahrzeug in der Halle auf 40 km/h. Der Niederschlag aus der hauseigenen Regenanlage behindert die Sicht der vorausschauenden Sensoren, wie auch in der Realität die des Menschen. Von rechts kreuzt plötzlich ein eigens entwickelter Fußgänger-Dummy, der mit seinen lebensnahen Bewegungen von Sicherheitssystemen zweifelsfrei als Passant erkannt werden muss.

In zwei weiteren Tests zeigten die Automotive-Experten, wie auch unfallfolgemindernde Technologien im Realversuch mit hoher Crashschwere überprüft werden können. In der passiven Sicherheit geht es darum, die Insassen bei einem unvermeidbaren Aufprall optimal zu schützen. Aktoren wie beispielsweise ein Airbag können basierend auf vorausschauenden Sensoren bereits vor einem Aufprall ausgelöst werden, um die Sicherheit weiter zu steigern. 


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