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Führungen durch den Pfaffenhofener Fernmeldebunker sind der Renner – für drei Termine im September gibt es noch freie Plätze

(ty) Der Pfaffenhofener Fernmeldebunker, ein Stück Geschichte, das lange unter strengster Geheimhaltung stand und der Kenntnis der Zivilbevölkerung verborgen blieb, wird seit einiger Zeit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Auf der Bunker-Tour führt die städtische Wirtschafts- und Servicegesellschaft (WSP) die Teilnehmer durch die vielen Räume und verwinkelten Gänge der über 1400 Quadratmeter großen Anlage. Unterwegs sieht man Filter-, Lüftungs-, Notstrom- und andere Versorgungsanlagen und erfährt alles Wissenswerte über die Geschichte des Bunkers sowie über den Kalten Krieg und fühlt die beklemmende Situation in einem Bunker unter der Erde.

Einziger Haken: Die Bunker-Führungen sind dermaßen gefragt, dass sie meistens lange im voraus ausgebucht sind. Jetzt die gute Nachricht: Für drei Termine im September gibt es allerdings noch Restplätze; alle Infos dazu lesen Sie am Ende dieses Beitrags.

„Pfaffenhofener wehrt Euch! Ihr bekommt einen Atombombenbunker in Eure Siedlung!“ Derart reißerisch wandte sich der DDR-Sender 904 seinerzeit direkt an die Pfaffenhofener (!) Bevölkerung und warnte vor einer Anlage, dessen Existenz eigentlich streng geheim bleiben sollte. Der Osten wusste also Bescheid – im Gegensatz zu den ortsansässigen Bürgern. Der Kalte Krieg war in Pfaffenhofen angekommen und heizte Spekulationen und wilde Gerüchte um ein Gebäude an, das bis heute im Pfaffenhofener Stadtgebiet steht.

Die im Jahr 1966 in Betrieb genommene Fernmeldezentrale ist ein Relikt aus der Zeit des Kalten Krieges, als sich die Supermächte USA und UdSSR hochgerüstet gegenüberstanden, in einem Klima der Angst vor einem Angriff mit Massenvernichtungsmassen. Die so genannte Grundnetzschalt- und Fernmeldestelle GSVBw66 in Pfaffenhofen war Bestandteil eines deutschlandweit angelegten Fernmeldenetzes, durch das im Ernstfall eines Angriffes die Kommunikation in Deutschland für gewisse Zeit aufrechterhalten werden sollte.

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Impressionen aus dem Bunker.

Die militärische Anlage wurde an der Ingolstädter Straße, mitten im heutigen Stadtgebiet, erbaut und ist fast komplett unterirdisch angelegt. Sie erstreckt sich mit 36 Räumen auf einer Gesamtfläche von 1400 Quadratmetern. Nach dem Mauerfall und dem Ende des Kalten Krieges war auch die Notwendigkeit einer Fernmeldestelle am Standort Pfaffenhofen nicht mehr gegeben und ihr Betrieb wurde am 25. März 1997 eingestellt.

Seit 2006 ist das gesamte Areal mit seinen unterirdischen Anlagen im Besitz der Stadt Pfaffenhofen. Der Bunker ist Zeitzeuge eines halben Jahrhunderts massiver weltpolitischer Veränderungen und des Kräftemessen der Supermächte. Dieses Stück Geschichte ist nun seit fast zwei Jahren im Rahmen von Bunkerführungen öffentlich zugänglich.

Das Interesse an den Führungen ist nach wie vor enorm, die Bunker-Touren sind in der Regel schnell und lange im voraus ausverkauft. Um der Nachfrage gerecht zu werden, bietet die WSP immer wieder auch zusätzliche Termine an; stets aktuelle Infos dazu gibt es unter www.stadtfuehrungen-pfaffenhofen.de. Aufgrund der Sicherheitsbestimmungen sind alle Bunker-Führungen auf eine maximale Teilnehmerzahl von 18 Personen begrenzt, eine Anmeldung ist daher verpflichtend.

Für die folgenden drei Bunker-Touren im September gibt es noch ein paar freie Plätze. Hier die Termine:

  • Samstag, 10. September, 13 bis 14.30 Uhr
  • Samstag, 24. September, 11 bis 12.30 Uhr
  • Samstag, 24. September, 13 bis 14.30 Uhr

Die Teilnahme an der zirka 90-minütigen Bunker-Tour kostet pro Person fünf Euro. Die Platzreservierung erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldungen. Die Buchung kann bequem online erfolgen unter: www.stadtfuehrungen-pfaffenhofen.de. Treffpunkt für alle Bunkerführungen ist das Tor vor dem Verwaltungsgebäude am Bunkergelände, am Ende des Heimgartenwegs in Pfaffenhofen. Da am Bunkergelände selbst nur beschränkt Parkplätze zur Verfügung stehen, empfiehlt die WSP das Parken auf dem Parkplatz des Freibads oder auf dem Volksfestplatz – von dort ist es nicht weit bis zum Bunker-Gelände.

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