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In Oberbayern werden 364 000 Kinder und Jugendliche unterrichtet, das sind 5000 mehr als im Vorjahr – Zahl der Abc-Schützen stieg erstmals wieder an – 1560 neue Lehrkräfte

(ty) Im neuen Schuljahr 2016/17, das heute begonnen hat, werden rund 364 000 Schülerinnen und Schüler an Oberbayerns staatlichen und privaten Schulen unterrichtet – das sind rund 5000 mehr als im Vorjahr. Der Schülerzuwachs ist insbesondere asylbedingt und betrifft hauptsächlich die Grund- und Mittelschulen, wie die Regierung von Oberbayern mitteilt. 

Für 40 852 Abc-Schützen in Oberbayern (1252 mehr als im Vorjahr) beginnt heute die Schulzeit. Damit steigt im Bezirk erstmals wieder die Zahl der Schulanfänger an. Insgesamt wurden den Angaben zufolge in Oberbayern 1559 Lehrkräfte neu an Grund- und Mittelschulen eingestellt:  867 Grundschul-Lehrer, 274 Mittelschul-Lehrer, 117 Fachlehrer und 33 Förderlehrer sowie 153 Gymnasial-Lehrkräfte und 115 Realschullehrer im Rahmen einer Sondermaßnahme. 374 Lehrkräfte wurden aus Oberbayern in andere Regierungsbezirke versetzt.

 

Im Durchschnitt werden an der Grundschule 21,50 und an der Mittelschule 19,53 Schüler pro Klasse unterrichtet, teilte die Regierung von Oberbayern mit. „Zu rund 93 Prozent betragen die Klassengrößen bis zu 25 Schüler.“ Für Vertretungsunterricht an Grund- und Mittelschulen werden den Angaben zufolge – wie im Vorjahr – grundsätzlich 759 Vollzeitstellen zur Verfügung gestellt. Erstmals werde die „Mobile Reserve“ nicht während des Schuljahrs aufgestockt, sondern dieses zusätzliche Personalkontingent (91 Vollzeitstellen) werde bereits zum Schuljahresbeginn zur Verfügung gestellt. Die „Mobile Reserve“ in Oberbayern wurde um neun Vollzeitstellen ausgebaut.

Die Zahl der Schülerinnen und Schüler mit Asyl- und Migrationshintergrund an Grund- und Mittelschulen ist im Vergleich zum Vorjahr in Oberbayern um 4464 gestiegen, entsprechende Lehrerstunden wurden für deren Beschulung zur Verfügung gestellt. Wie es heißt, wurden 249 Übergangsklassen eingerichtet – das sind 79 mehr als zu Beginn des Schuljahrs 2015/16. Davon werden 26 Klassen in gebundener Ganztagsform unterrichtet – sieben mehr als im Vorjahr.

„Erstmals werden die Übergangsklassen über ein Sonderbudget versorgt, dafür werden 226 Vollzeitstellen eingesetzt.“  Das im Vorjahr aufgestockte Lehrerstundenbudget im Umfang von 20 Stellen für die Deutschförderung von Migrationskindern bleibe erhalten. Darüber hinaus gebe es auch heuer wieder 20 Lehrerstellen für die Bildung von zusätzlichen Übergangsklassen während des Schuljahrs 2016/17. Die Lehrkräfte hierfür stünden ab Schuljahresbeginn zur Verfügung.

 

Auch im Berufsschulbereich wurden die Beschulungsmöglichkeiten für jugendliche Asylbewerber und Flüchtlinge im Schuljahr 2016/17 erweitert, teilte die Regierung von Oberbayern mit. Im neuen Schuljahr werden demnach insgesamt 270 Berufsintegrationsklassen an Staatlichen Berufsschulen eingerichtet, in denen jungen Asylbewerbern ab dem 16. und bis zum 21. Lebensjahr intensive sprachliche Förderung und praktische Berufsvorbereitung zuteil wird – dies entspricht einem Angebot für und 5000 junge Menschen. Im Vorjahr waren es zu Schuljahresbeginn 142 Klassen für 2800 junge Leute. 

Zum Schulhalbjahr 2017 sollen weitere Berufsintegrationsklassen eingerichtet werden. „Zwischen Schuljahresbeginn und Schulhalbjahr können Sprachintensivklassen gebildet werden, um Neuankömmlingen ein schulisches Angebot zu eröffnen.“ Daneben gibt es an sechs Standorten in Oberbayern ein Berufsübergangsjahr, in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit.

 

„Damit ist der Unterricht für die Schülerinnen und Schüler Oberbayerns sichergestellt. Es wurden viele Anstrengungen unternommen, um das dafür notwendige Personal zur Verfügung zu stellen“, erklärte Oberbayerns Regierungsvizepräsidentin Maria Els zu den Eckpunkten des neuen Schuljahrs. Im heute gestarteten Schuljahr besuchen in Oberbayern 161 600 Kinder die  insgesamt 714 Grundschulen, 66 040 gehen in die 293 Mittelschulen, 22 745 besuchen die 126 Förderschulen und 113 720 junge Leute gehen an eine der 382  beruflichen Schulen.

Der Ausbau von Ganztags- und Betreuungsangeboten schreitet in Oberbayern für alle Schularten weiter voran, wie die Regierung mitteilt. Insbesondere habe sich im Grundschulbereich die Zahl der offenen Ganztagsschulen erweitert.  Im Schuljahr 2016/17 gibt es demnach an 64 staatlichen Grundschulen und 25 privaten Grundschulen offene Ganztagsangebote bis 14 Uhr oder bis mindestens 16 Uhr an mindestens vier Wochentagen – das sind 62 mehr als im Vorjahr. Der Ausbau der schulischen Ganztagesangebote in den Sonderpädagogischen Förderzentren sei mittlerweile nahezu abgeschlossen.

 

Mit Beginn des neuen Schuljahrs gibt es fünf weitere Grund- und Mittelschulen mit dem Schulprofil „Inklusion“. Damit gewährleisten in Oberbayern insgesamt 53 Grund- und Mittelschulen – mit Unterstützung durch abgeordnete Lehrkräfte aus dem Bereich der Sonderpädagogik – diese besondere Form der individuellen Förderung von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf auf der Grundlage eines gemeinsamen Bildungs- und Erziehungskonzepts. An den Schulen mit dem Schulprofil „Inklusion“ können auch Klassen mit festem Lehrertandem für Schüler mit sehr hohem sonderpädagogischen Förderbedarf eingerichtet werden, heißt es dazu. 

Das feste Lehrertandem aus einer Lehrkraft der allgemeinen Schule (Grund- bzw. Mittelschule) und einer Lehrkraft für Sonderpädagogik unterrichtet diese Klasse gemeinsam. Im Schuljahr 2016/17 gibt es im Regierungsbezirk insgesamt sieben Klassen mit festem Lehrertandem. Die Zahl der so genannten Partnerklassen ist mit 69 gleich geblieben. Partnerklassen sind Klassen der Förderschule an einer allgemeinen Schule (Grund- oder Mittelschule), die Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarf besuchen. An diesen Schulen arbeiten die Klasse der Förderschule und eine Klasse der allgemeinen Schule eng zusammen. Daneben gibt es 14 Förderschulen, die das Profil Inklusion tragen – drei mehr als im Vorjahr.

 

In der Grundschule sowie in einer Vielzahl von Förderzentren kommt zum Schuljahr 2016/17 in der Jahrgansstufe 4 der neue „LehrplanPLUS“ zum Einsatz, nachdem dieser in den Vorjahren bereits in den Jahrgangsstufen 1, 2 und 3 eingeführt wurde. In der Wirtschaftsschule wird der neue „LehrplanPLUS“ nach der Jahrgangsstufe 8 im vergangenen Schuljahr nun in der Jahrgangsstufe 9 eingeführt. In den Mittelschulen wird die Einführung des LehrplanPLUS im Schuljahr 2017/18 durch entsprechende Lehrerfortbildungsmaßnahmen vorbereitet.

In der  Grundschule wurde die Zahl der jahrgangskombinierten Klassen in Oberbayern um neun auf 206 weiter ausgebaut. „Das Profil der flexiblen Grundschule, in der Schülerinnen und Schüler je nach Entwicklungs- und Leistungsstand die Jahrgangsstufen 1 und 2 in einem, zwei oder drei Jahren durchlaufen, wurde an eine weitere Grundschule vergeben, so dass es nunmehr 39 Grundschulen mit diesem Profil gibt“, teilte die Bezirksregierung mit. 

Der Schulversuch „Lernen in zwei Sprachen – Bilinguale Grundschule Englisch“ wird im zweiten Jahr an sieben Grundschulen Oberbayerns umgesetzt. Ziele seien die Entwicklung und Erprobung eines Unterrichtskonzepts für einen bilingualen Unterricht in Deutsch und Englisch. 

In den Mittelschulen wird der im vergangenen Schuljahr gestartete Schulversuch „Talente finden und fördern an der Mittelschule“ (TAFF) weitergeführt. Elf Mittelschulen Oberbayerns begehen und erproben neue Wege der gezielten Talentfindung und -förderung. „Gefördert wird an allen Mittelschulen neben den fachlichen und sozialen Kompetenzen insbesondere die Berufsorientierung“, teilte die Regierung mit, denn: „Die schulischen Angebote und der enge Austausch mit Institutionen und Betrieben tragen maßgeblich zu sicheren Berufswahlentscheidungen bei.“ 

Für Maßnahmen der praktischen Berufsorientierung stehen den oberbayerischen Mittelschulen den Angaben zufolge rund vier Millionen Euro zur Verfügung. Neben den seit langem etablierten Mittlere-Reife-Klassen werden in 27 Mittelschulen so genannte Vorbereitungsklassen angeboten, in denen gute Schüler mit qualifizierendem Abschluss nach der 9. Klasse in zwei weiteren Schuljahren an den Mittleren Bildungsabschluss herangeführt werden.

Zur Situation im Kreis Pfaffenhofen lesen Sie: Aufgepasst, hier sind die Neuen!

 


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