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Das empfiehlt der erweiterte FW-Vorstand, die Delegierten entscheiden im Januar – Die SPD-Führungsriege will sich bereits heute Abend den Verzicht auf einen Bewerber absegnen lassen

Von Tobias Zell 

Die Freien Wähler wollen keinen eigenen Bewerber in die im Mai anstehende Pfaffenhofener Landrats-Wahl schicken. Das wurde heute per Pressemitteilung bekanntgegeben. Damit droht ein kandidaten-armer Wahlkampf. Während Amtsinhaber Martin Wolf (CSU) von seiner Partei bereits wieder nominiert worden ist (Wolfs Rudel), winken also nun die Freien Wähler ab. Selbiges werden heute Abend – auf Empfehlung des Vorstands hin – wohl auch die Sozialdemokraten tun. Damit gibt es neben Wolf aktuell nur einen potenziellen Gegenkandidaten: Norbert Ettenhuber, Kreisvorsitzender der Grünen. Er hat seine Bereitschaft zur Kandidatur bereits erklärt, muss aber von seinen Parteifreunden noch offiziell nominiert werden.

 

Die heutige Nachricht der Freien Wähler ist kurz und deutlich: „Landrat Martin Wolf  ist unserem Vorschlag nach einer Verkürzung der Amtszeit des Landrats auf drei Jahre nachgekommen. Der erweiterte Vorstand der Freien Wähler ist deshalb nach ausführlichen Diskussionen zu dem Ergebnis gekommen, für die Landrats-Wahl 2017 keinen eigenen Kandidaten aufzustellen“, heißt es in der vom FW-Kreisvorsitzenden Albert Gürtner verschickten Mitteilung. Die Delegiertenversammlung der Freien Wähler – die ja für die Aufstellung oder eben Nicht-Aufstellung eines Kandidaten zuständig ist – werde im Januar über diesen Vorstands-Vorschlag abstimmen. 

Bekanntlich finden im Kreis Pfaffenhofen die Wahlen von Kreistag und Landrat nicht gemeinsam statt, seitdem Landrat Josef Schäch (damals FW) seines Amtes enthoben worden ist. 2011 wurde dann Wolf zum neuen Landrat gewählt, er regiert nun bis 2017. Der Kreistag wurde zuletzt 2014 gewählt und amtiert bis 2020. Deshalb waren von verschiedenen Seiten Forderungen laut geworden, dass der künftige Landrat seine Amtszeit freiwillig von sechs auf drei Jahre verkürzen möge, damit dann ab dem Jahr 2020 die beiden Wahlen wieder gemeinsam stattfinden. Wolf hat, wie berichtet, bereits erklärt, im Falle seiner Wiederwahl nur mehr drei Jahre Landrat sein zu wollen – er führte vor allem private Gründe ins Feld.

 

Die Freien Wähler sind nach der jüngsten Kreistags-Wahl eine Kooperation – ausdrücklich keine Koalition – mit der CSU-Fraktion eingegangen. Auch vor diesem Hintergrund muss der Verzicht auf einen eigenen Kandidaten wohl gesehen werden. „Die für den Landkreis positive Kooperation der Freien Wähler mit der CSU soll weiter fortgeführt werden – mit dem Ziel, unser Wahlprogramm von 2014 erfolgreich umzusetzen“, heißt es in der aktuellen Mitteilung des FW-Kreisverbands. 

„Wir werden unseren Schwerpunkt auf die Vorbereitung der Landrats- und Kreistags-Wahlen 2020 setzen, um in drei Jahren mit einer starken Kreistagsliste und dann auch wieder mit einem eigenen Landrats-Kandidaten zur Wahl anzutreten“, kündigt FW-Kreischef Albert Gürtner an.

 

Ähnlich sieht es bekanntlich der SPD-Kreisvorsitzende Markus Käser, der seine Genossen für heute Abend, 20 Uhr, in den Pfaffenhofener Hofbergsaal zu einer Versammlung bestellt hat – die übrigens nur für Parteimitglieder und Pressevertreter offensteht. Auf der Tagesordnung, unter anderem: die Landrats-Wahl 2017. 

„Der erweiterte Kreisvorstand hat – unter den Umständen der Ankündigung von Martin Wolf, seine Amtszeit freiwillig zu verkürzen – den Vorschlag von mir einstimmig mitgetragen, 2017 keinen eigenen Kandidaten ins Landrats-Rennen zu schicken, sondern uns diesbezüglich auf einen echten Wahlkampf mit gemeinsamer Wahl des Kreistags und des Landrats 2020 zu konzentrieren“, erklärte Käser im Vorfeld der heutigen Versammlung gegenüber unserer Zeitung. Die letzte Entscheidung über den anvisierten Verzicht auf einen eigenen Bewerber haben nun die Kreisdelegierten am heutigen Abend. 

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