Drei der verzierten Plastik-Schweine, die im Rahmen einer Kunst-Aktion der Sparkasse entstanden waren, wurden von Vandalen demoliert und mussten abgebaut werden
(ty) Faschingsnarren haben im nördlichen Landkreis Pfaffenhofen tierisch über die Stränge geschlagen. Die Leidtragenden dieser Sauerei sind verzierte, überdimensionale Plastik-Schweine, die in Vohburg und Münchsmünster aufgestellt waren. Sie waren das Ergebnis einer Aufsehen erregenden Kunst-Aktion der Pfaffenhofener Sparkasse, die insgesamt 20 solcher Kunst-Schweine hervorbrachte. Die zunächst grauen Rohlinge waren von verschiedenen Teams prachtvoll verziert worden – nach einem Abschlussfest und der Siegerehrung wurden sie dann an verschiedenen Stellen, quer über den Landkreis verteilt, aufgestellt. Die Kunstwerke, die in Vohburg und Münchsmünster ihren Platz gefunden hatten, wurden allerdings „von unbekannten Vandalen mutwillig verstümmelt und mussten deshalb jetzt demontiert werden“, teilte Manfred Hailer, der Pressesprecher der Sparkasse, heute mit.
Bereits vor einigen Wochen musste seinen Worten zufolge die „Bayerische Berta“ in Vohburg abgebaut worden, nachdem sie sozusagen eine „klaffenden Wunde“ am Rücken erlitten hatte. Unbekannte waren wohl zu heftig auf dem Kunstwerk herumgeklettert oder -getrampelt. Dann hat es auch noch die „Supersau“ erwischt: Sie verlor im Faschingstrubel beide Ohren. Der Vohburger Stadtplatz, den nun keine schweinischen Kunstwerke mehr schmücken, ist somit wieder ein Stück kahler geworden. Wo vorher die tierischen Exponate standen, zeugen jetzt nur mehr zwei verbliebene Schilder von dem Vandalismus, dem sie zum Opfer gefallen sind.
Nicht besser erging es „Cosmic Claire“, die vor der Geschäftsstelle in Münchsmünster aufgestellt worden war. Auch ihr schlugen unbekannte Narren an den Faschingstagen beide Ohren ab. Die Sparkassen-Verantwortlichen bedauern es sehr, „dass die künstlerische Bereicherung des Vohburger Stadtplatzes und des Münchsmünsterer Ortzentrums so kurzlebig war“, wie heute in einer Mitteilung erklärt wird. „Vor allem in Hinblick auf die Arbeitsleistung der Künstler, die viel Herzblut in die Gestaltung der Schweine gesteckt haben, ist das zerstörerische Verhalten mancher unverständlich“, sagt Birgit Distler, die bei dem Geldinstitut für die Kunst-Aktion verantwortlich zeichnete.
Ob die beschädigten Kunstwerke zu reparieren beziehungsweise überhaupt noch zu retten sind, müsse erst noch geklärt werden, ließ Hailer heute wissen. Die drei demolierten Schweine wurden jetzt erst einmal bei der Sparkassen-Hauptstelle in der Kreisstadt in Sicherheit gebracht. „Ob sie repariert und wieder aufgestellt werden können, ist derzeit noch ungewiss“, sagt Hailer. Und Distler ergänzt: „Wir werden es uns auf jeden Fall gut überlegen, ob wir in Vohburg und Münchsmünster im öffentlichen Raum noch einmal Schweine-Kunstwerke aufstellen.“
Ein Bild vom Januar vergangenen Jahres, als die Schweine nach dem Abschluss der Kunst-Aktion im Foyer der Pfaffenhofener Sparkasse gesammelt worden waren.