Der 50-Jährige begab sich unter den Gefahrenbereich eines Krans – dann rissen die Bänder, die eine zirka 1,4 Tonnen schwere Last trugen
(ty) Gestern Vormittag ist es auf einer Baustelle in München zu einem schweren Betriebsunfall gekommen, der einem Arbeiter das Leben gekostet hat. Der 50-Jährige wurde von tonnenschweren Stahlmatten getroffen, die aus mehreren Metern Höhe von einem Kran stürzten, und trug massive Verletzungen davon. Unter laufender Reanimation wurde er in eine Klinik gebracht, wo er wenig später starb. Die Kripo hat zusammen mit der Gewerbeaufsicht München die Ermittlungen zur Ursache des tragischen Unglücks übernommen. Diese Untersuchungen dauern noch an, wie heute gemeldet wurde.
Der schreckliche Unfall ereignete gegen 11.40 Uhr auf einer Baustelle an der Siglstraße in München-Laim; dort wird derzeit eine größere Anlage mit fast 100 Wohnungen errichtet. Der 50-Jährige war den Angaben zufolge im ersten Stock mit Arbeiten an einer Verschalung für spätere Betonarbeiten beschäftigt und wollte vermutlich zu einer in der Nähe stehenden Kreissäge gehen, als es geschah.
Zur gleichen Zeit hatte laut Polizei der 57-jährige Kranführer einen rund 1,4 Tonnen schweren Packen von 20 Armierungsmatten (je etwa sechs auf 2,30 Meter groß) von unten nach oben gehoben, wo sie im ersten Stock auf der Decke abgesetzt werden sollten. Zwei Arbeiter standen zur Entgegennahme dieser Stahlmatten bereit.
„Vermutlich sah der 50-jährige Bauarbeiter nicht, dass er sich in dem Gefahrenbereich der schwebenden Last begab“, so ein Polizei-Sprecher. „Der Kranführer sah dies von seinem Arbeitsplatz im Turmdrehkran und stoppte den Absetzvorgang.“ Dabei riss allerdings zunächst eines der beiden Hebebänder – das zweite konnte die schwere Last nun nicht mehr halten und riss ebenfalls.
Der Arbeiter wurde laut Polizei von den aus einer Höhe von zirka drei Metern herabfallenden Stahlmatten getroffen und erlitt dabei massive Verletzungen im Bereich des Oberkörpers. „Er war noch kurzfristig ansprechbar und kam mit dem Notarzt unter laufender Reanimation in ein Krankenhaus“, teilte die Polizei heute mit. In der Klinik sei der Verunglückte allerdings kurze Zeit später seinen schweren Verletzungen erlegen.