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Vor 25 Jahren ging der Münchner Flughafen an den Start: Ein Blick in die Geschichte und auf eine dynamische Entwicklung.

(ty) Der Flughafen München feiert seinen 25. Geburtstag, aber die Vorgeschichte des Airports reicht sehr viel weiter zurück. Ausgangspunkt für den Bau des neuen Airports am so genannten Standort Erding-Nord war die im August 1969 verkündete Entscheidung der bayerischen Staatsregierung, das 
29 Kilometer nordöstlich von München gelegene Areal für den neuen Airport zu nutzen.

Vorausgegangen war eine langwierige Standortsuche, in deren Verlauf insgesamt 20 mögliche Flächen in und um München untersucht wurden. Mit dem Planfeststellungsbeschluss vom Juli 1979 stellte die Regierung von Oberbayern zehn Jahre nach der Standort-Entscheidung die Baugenehmigung für den Flughafen aus. Die Bauarbeiten, die daraufhin im November 1980 aufgenommen wurden, mussten allerdings nach wenigen Monaten wieder unterbrochen werden, weil der bayerische Verwaltungsgerichtshof im April 1981 einen Baustopp über das Projekt verhängte. Erst vier Jahre später – im März 1985 – konnte der Flughafenbau auf der Basis einer aufgrund des Richterspruchs verkleinerten Planung wieder aufgenommen werden.

Die feierliche Eröffnung des neuen Flughafens wurde am 11. Mai 1992 und damit sechs Tage vor der operativen Inbetriebnahme der Verkehrsanlage mit 2000 geladenen Gästen in der größten Wartungshalle des Airports gefeiert. Von weltweiter Aufmerksamkeit begleitet, begann dann am 16. Mai der Kernumzug vom Flughafen Riem zum neuen Airport, an dem rund 5000 Menschen und knapp 700 Lkw beteiligt waren.

Dass es damals bei Umzug und Inbetriebnahme zu keinerlei Pannen kam und der Flugplan des Münchner Airports am Abend in Riem ebenso pünktlich abgewickelt wurde wie am darauffolgenden Morgen am gerade eröffneten Flughafen, sorgte im In- und Ausland für Anerkennung. Die Flughafen-München-GmbH (FMG) nutzte ihre so erworbene Reputation später, indem sie in den Folgejahren erfolgreich weltweit als Berater für Airport- Umzüge und Inbetriebnahmen auftrat.

Der alte Flughafen München-Riem, hier die Wappenhalle. Aufnahme aus dem Jahr 1965 von Lutz Marold.

Der rasante Aufstieg des Münchner Flughafens in den Kreis der führenden europäischen Airports begann Mitte der 1990er Jahre mit der Stationierung der ersten beiden Langstreckenflugzeuge der Deutschen Lufthansa. Willi Hermsen, seinerzeit Hauptgeschäftsführer der Flughafen-GmbH, und der damalige Vorstandsvorsitzende der Lufthansa, Jürgen Weber, erkannten frühzeitig die Chancen, die sich für den jungen Münchner Airport durch die funktionale Weiterentwicklung zum europäischen Drehkreuz boten. Als strategische Wachstumspartner bündelten beide Unternehmen ihre Kräfte, in dem sie 1998 die Vereinbarung trafen, das Terminal 2 des Münchner Flughafens gemeinsam zu bauen, zu finanzieren und zu betreiben – eine in der internationalen Luftfahrt weltweit einmalige Kooperation zwischen Airport und Airline.

Umzug des Flughafens München-Riem an den neuen Standort. (Foto: Gregor Feindt) 

Noch vor der Grundsteinlegung für das Terminal 2 im April 2000 konnte ein anderes großes Ausbauvorhaben am Flughafen München erfolgreich abgeschlossen werden. Mit dem im September 1999 eröffneten München-Airport-Center (MAC) gewann der Flughafen ein hochmodernes multifunktionales Dienstleistungszentrum. Unter dem spektakulären Glas-Membran-Dach des MAC fanden neben Handel und Gastronomie auch Arztpraxen, Tagungsräume und große Firmenrepräsentanzen Platz. Auch das weltweit erste flughafeneigene Brauhaus erhielt im MAC ein passendes Domizil. Das bei Passagieren, Besuchern und Mitarbeitern gleichermaßen geschätzte „Airbräu“ entwickelte sich schnell zum beliebtesten Meeting-Point des Flughafens.

Die Eröffnung des Terminals 2 im Juni 2003 verschaffte dem Flughafen den dringend benötigten Kapazitätsgewinn im Bereich der Passagierabfertigung. Das von der Lufthansa und ihren Partnern exklusiv genutzte Terminal, das von der ersten Planungsphase an auf die spezifischen Anforderungen des Umsteigeverkehrs ausgerichtet wurde, punktete bei seinen Nutzern schnell durch sein facettenreiches Einzelhandels- und Gastronomieangebot, attraktive Ruhezonen und Arbeitsmöglichkeiten sowie vielfältige Serviceeinrichtungen.

Im Jahr 2005 wurde München bei den vom Londoner Skytrax-Institut vergebenen „World Airport Awards“, die auf der Befragung von vielen Millionen Passagieren in aller Welt basieren, erstmals mit dem Titel „Best Airport in Europe“ ausgezeichnet. Insgesamt zehn Mal holte Bayerns Luftverkehrsdrehkreuz seither diesen Europameistertitel – zuletzt ganz aktuell im März dieses Jahres. 

Der neue Flughafen München wurde als erster Airport Europas für den Airbus A 380 zugelassen. (Foto: Alex Tino Friedel)

Mit dem Ausbau des Drehkreuzverkehrs erhielt Bayerns Tor zur Welt nach Eröffnung des zweiten Terminals immer mehr Langstreckenverbindungen zu attraktiven Zielen in Amerika, Asien und Afrika. Von der so verbesserten Anbindungsqualität profitierten nicht nur die Menschen und Unternehmen im Einzugsgebiet, sondern auch immer mehr Fluggäste, die München als Zwischenstopp nutzten. Die stetige Zunahme an Umsteigern trug erheblich zum überproportionalen Wachstum der Reisenden am Münchner Airport bei. Das Passagieraufkommen stieg allein im Zeitraum von 2002 bis 2008 um mehr als zehn Millionen auf 34,5 Millionen. Diese dynamische Entwicklung wurde im Nachgang der weltweiten Finanzkrise im Jahr 2009 nur kurz unterbrochen – seit 2010 schloss der Airport dann wieder jedes Jahr mit einem neuen Passagierrekord ab.

Video des Münchner Flughafens zum 25-jährigen Bestehen.  

Mit dem Bau des ersten Midfield-Terminals an einem deutschen Airport sorgte die Flughafen-GmbH gemeinsam mit der Lufthansa für den nächsten bedeutenden Erweiterungsschritt. Das auf elf Millionen Fluggäste per anno ausgelegte Satellitengebäude, das im April vergangenen Jahr im gesetzten Zeit- und Kostenrahmen in Betrieb genommen wurde, erhöht die Passagierkapazität des Münchner Flughafens auf rund 50 Millionen.

Für das laufende Jahr wird in München abermals ein neuer Passagierrekord in der Größenordnung von rund 44 Millionen Fluggästen erwartet. Die Anzahl der Starts und Landungen wird heuer voraussichtlich deutlich über der Marke von 400 000 liegen. Damit hat sich die Zahl der Flugbewegungen gegenüber dem Eröffnungsjahr 1992 mehr als verdoppelt, während das Fluggastaufkommen sich im gleichen Zeitraum sogar fast vervierfachte.

 

25 Jahre nach seiner Eröffnung ist der Flughafen München zu einem wichtigen Knotenpunkt im Weltluftverkehr geworden. Bayerns Drehkreuz ist heute mit über 250 Destinationen auf vier Kontinenten verbunden. Mit rund 35 000 Beschäftigten bei über 500 am Airport tätigen Unternehmen und Behörden zählt der Flughafen zu den größten Arbeitsstätten Bayerns. Für die bayerische Tourismuswirtschaft wie für die zahlreichen exportorientierten Unternehmen im Freistaat ist der Flughafen längst ein entscheidender Standortfaktor im globalen Wettbewerb der Regionen. Auch der Flughafen selbst bleibt wirtschaftlich auf Erfolgskurs: Bei einem Konzernumsatz von rund 1,4 Milliarden Euro konnte die FMG im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn in Höhe von 150 Millionen Euro erwirtschaften.

Terminal 2 und das neue Satelliten-Gebäude. (Foto: Michael Fritz)

„Wir blicken am Flughafen München in diesen Tagen auf eine beispiellose Erfolgsgeschichte zurück“, sagt Michael Kerkloh, der Vorsitzende der Flughafen-GmbH. „Unser bayerisches Luftverkehrsdrehkreuz hat in den vergangenen 25 Jahren in erheblicher Weise zu Wohlstand und Wachstum im ganzen Land beigetragen. Wir werden als Flughafenbetreiber alles dafür tun, dass der Airport auch künftig ein solcher Aktivposten bleiben kann.“

„Der Franz-Josef-Strauß-Flughafen München ist Bayerns Tor zur Welt. Mit seiner Leistungsfähigkeit trägt er entscheidend zur Zukunft des Wirtschaftsstandortes Bayern bei“, sagt der bayerische Finanz- und Heimatminister Markus Söder (CSU), der auch Vorsitzender des FMG-Aufsichtsrats ist. „Damit der Flughafen auch in 25 Jahren dieser Rolle gerecht wird, müssen wir jetzt die Voraussetzungen schaffen und die Infrastruktur anpassen“, fordert Söder. „Der Flughafen München braucht die dritte Start- und Landebahn.“

Der Münchner Airport aus der Vogelperspektive. Foto: FMG 


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