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Die extra noch aufwändig aufgebrezelte Insel des Kreisverkehrs am Pfaffenhofener Kuglhof präsentiert sich ausgerechnet zum Start des Großereignisses als Kulisse eines Endzeitfilms. 

(zel) Lampenputzergras, Taglilien und sogar Schwestern der Heilpflanze Echinacea haben Mitarbeiter der Stadtwerke im November auf der Insel des Kreisverkehrs am Pfaffenhofener Kuglhof platziert. Insgesamt 2400 Staudenpflanzen 40 verschiedener Arten wurden nach Angaben des Kommunalunternehmens auf den 550 Quadratmetern gesetzt – jede einzeln und in Handarbeit. Schließlich, so hieß es damals, soll das Einfallstor in die Kreisstadt besonders schön sein, wenn die kleine Landesgartenschau steigt. „Viele Navigations-Systeme schicken nämlich ortsunkundige Autofahrer über den Kuglhof“, wusste damals Stadtwerke-Sprecher Heinz Hollenberger.

Eifrig wurde seinerzeit gepflanzt, damit alles schön ist für die Gartenschau.

Vor wenigen Tagen nun war es soweit und die Gartenschau ist feierlich eröffnet worden; sogar die bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) war extra gekommen. Nur der Kreisverkehr am Kuglhof hat offenbar das große Spektakel verpennt. Er zeigt sich jedenfalls nicht gerade im schönsten Gewande, sondern macht eher auf wüst und welk. Wie unsere Fotos zeigen, die heute Nachmittag entstanden sind, präsentiert sich der Kreisel nicht gerade als Ausbund der Pflanzenfreude, sondern eher als Vorstufe der Biotonne.

Dann blühte der Kreisel famos auf, wie unser Archivfoto aus dem April zeigt.

Dabei hat der Kreisverkehr doch schon gezeigt, dass er es draufhat. Im April noch, da wähnte man sich das erste Mal in den Niederlanden, als unzählige Tulpen die Insel zu einem echten Hingucker machten. Ein Hauch von Holland kam dann bekanntlich auch Anfang Mai auf, als in dem Kreisverkehr an die 5000 Hanf-Keimlinge gesprossen waren. Bislang Unbekannte hatten vor den Toren der Stadt ganze Arbeit geleistet und Pfaffenhofen kurz vor Beginn der Gartenschau einen echten botanischen Aufreger beschert – das Thema schaffte es bundesweit in die Schlagzeilen. Die Staatsanwaltschaft prüft noch, ob weitere Ermittlungen eingeleitet werden.

So präsentierte sich der Kreisel heute.

Dieser Tage allerdings, ausgerechnet zum Start der Gartenschau, taugt der Kreisverkehr nicht einmal mehr zum echten Aufreger. Von der Insel der Glückseligkeit – ob für Tulpen-Fans oder für Hanf-Freunde – ist er zum potenziellen Schauplatz eines Endzeit-Films geraten. Wie konnte das passieren? Hat hier das grüne Drehbuch der Gärtner ein schwarzes Loch? Oder fehlte Wasser? Waren die Pflanzen, die doch gerade jetzt blühen sollten, so geschockt von der Hanf-Affäre, dass sie nun wie gelähmt ihre Farbenpracht verweigern? 

Wo bitte gehts zur Gartenschau?

Wir bleiben jedenfalls an der Sache dran. Die Hoffnung verwelkt ja bekanntlich zuletzt. Und die Gartenschau dauert ja auch noch bis 20. August. Außerdem hatten die Stadtwerke erklärt: Der Pflanzplan berücksichtige auch die Jahreszeiten, zu denen die jeweiligen Pflanzenarten blühen. Und damit das Farbenspiel immer gut zur Geltung kommt, sollen die Stauden und Sträucher nacheinander aufblühen – in harmonischer Farbgebung. Alles im grünen Bereich? Oder doch im Sande verlaufen. Man wird sehen.

Inzwischen haben sich die Stadtwerke zu Wort gemeldet, lesen Sie dazu: Die Hoffnung verwelkt zuletzt

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