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Die Angebote des Pfaffenhofener Landratsamts werden fortgesetzt: Es geht um Gespräche über Werte, Gleichberechtigung, Religionsfreiheit und Alkohol sowie um Aufklärung über die Nutzung von Smartphone und Internet.

(ty) Das Pfaffenhofener Landratsamt unterstützt im Rahmen der Prävention unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, damit diese sich in Deutschland besser zurechtzufinden. Der Bereich „Präventiver Kinder- und Jugendschutz“ im Sachgebiet „Familie, Jugend, Bildung“ hat dafür mit den sozialen Einrichtungen Ambuflex, St. Joseph und Praxis Rölz verschiedene Angebote erarbeitet. Diese werden auch im anstehenden Schuljahr 2017/18 fortgesetzt, wie heute aus der Kreisbehörde mitgeteilt wurde.

 

„Die jungen Flüchtlinge haben eine beschwerliche Reise nach Deutschland hinter sich. Viele von ihnen haben traumatische Erfahrungen machen müssen – diese reichen vom Verlust ihres Zuhauses, von Familienangehörigen und Freunden bis hin zu Gewalt- und Mangelerfahrungen“, sagt Elke Dürr, die Leiterin des genannten Sachgebiets am Pfaffenhofener Landratsamt. Beim Zusammenleben der Jugendlichen in ihrer neuen Heimat träfen nun, so Dürr, nicht nur kulturelle Unterschiede, sondern auch unterschiedliche religiöse Vorstellungen aufeinander. „Sich in einem neuen, völlig unbekannten Land und in einer fremden Kultur zu integrieren, ist sehr schwer und braucht Unterstützung“, betont Dürr. 

Diese Unterstützung leisten vor allem die Betreuer in den Einrichtungen, in denen die jungen Flüchtlinge im Landkreis untergebracht sind. Konkret werden zwei verschiedene Maßnahmen angeboten: In Zusammenarbeit mit den Lehrkräften der Berufsschule besucht Manfred Liesaus die Flüchtlingsklassen und spricht mit den in der Regel männlichen Schülern. „Wichtige Themen sind hierbei die Auseinandersetzung mit Werten, die Gleichberechtigung von Mann und Frau in Deutschland, Religionsfreiheit und Alkohol“, berichtet Liesaus. Er ist als Mitarbeiter des Landratsamts zuständig für den präventiven Kinder- und Jugendschutz.

 

Der zweite Bereich der Unterstützung finde direkt in den Unterkünften der minderjährigen Flüchtlinge statt. Ein besonderes Augenmerk werde dabei auch auf den Umgang mit Smartphone und Internet gelegt. „Diese mobilen Medien sind für Flüchtlinge sehr wichtig. Sie ermöglichen eine Vernetzung und den Austausch mit anderen Flüchtlingen und überbrücken Sprachbarrieren“, weiß Liesaus. „Gleichzeitig stehen die Flüchtlinge über mobile Medien und Smartphones mit ihren Familien in der Heimat oder in anderen Regionen in Kontakt, was insbesondere auch für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge eine wichtige Konstanz darstellt.“ 

In vielen Fällen seien sich die jungen Menschen aber nicht über die Gefahren bewusst, die die Nutzung mit sich bringe: Wer liest insbesondere bei Facebook und WhatsApp mit? Was darf ich reinstellen? Welche Bilder darf ich benutzen? Warum ist es gefährlich, wenn ich zu viele Daten über mich preisgebe? Wie kann ich mich schützen? Durch das praktische Arbeiten an ihren Profilen werde den jungen Leuten mehr Sicherheit im Umgang mit den neuen Medien vermittelt.


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