Stadtjurist Erdle berichtet von positiven Signalen der Städtebau-Förderung und des Hauptplatz-Architekten. Eltern übergaben Unterschriften-Listen.
(ty) Für den Erhalt des neuen Kinderspielplatzes im Herzen der Stadt und für einen möglichst autofreien Hauptplatz macht sich der Gesamt-Elternbeirat der Pfaffenhofener Kindertagesstätten stark. Die Elternvertreter haben unter den Müttern und Vätern in den hiesigen Kitas Unterschriften gesammelt sowie die entsprechenden Listen nun gestern – noch vor der Stadtrat-Sitzung – an die Stadtverwaltung übergeben. Aus dem Rathaus hieß es heute auf Anfrage unserer Zeitung: Der Spielplatz kann bleiben! Geplant war er zunächst nur als Angebot während der Gartenschau.
Aus der Stadtverwaltung berichtet man von mindestens 100 Eltern-Unterschriften, die das Begehr untermauern. In einem Gespräch mit Stadtjurist Florian Erdle erläuterten die vor kurzem neu gewählte Vorsitzende des Gesamtelternbeirats, Sabrina Fischer, und ihre Vorgängerin Marion Buchner zudem die Beweggründe der Eltern, die sie auch in einem Begleitschreiben zu den Unterschriftenlisten genannt hätten.
Die Elternbeiräte führen laut Stadtverwaltung eine ganze Reihe von Gründen an, die für den Erhalt des Spielplatzes und gleichzeitig für eine Verkehrsberuhigung des Hauptplatzes sprechen. „Vor allem nennen sie hier die Aufwertung des Hauptplatzes als Treffpunkt und Begegnungsstätte sowie die bisher fehlende Spielmöglichkeit für Kinder in der Stadtmitte“, heißt es in einer heutigen Mitteilung aus dem Rathaus.
Stadtjurist Florian Erdle nahm die Unterschriftenlisten der Kita-Eltern entgegen, die ihm die neue Vorsitzende des Gesamtelternbeirats, Sabrina Fischer (Mitte), und ihre Vorgängerin Marion Buchner (mit Tochter Livia) überreichten.
Den stetigen Durchgangsverkehr auf dem Hauptplatz sowie die an dem Spielplatz parkenden Autos sehen die Eltern demnach als Gefahr für die Kinder an. Sie plädierten deshalb für eine Verkehrsberuhigung sowie die Streichung von Parkplätzen, da es ihrer Ansicht nach „hinter dem Rathaus und in den Parkhäusern ausreichend Parkmöglichkeiten gibt, um alle Geschäfte und Behörden zu erreichen“.
Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am gestrigen Abend – wie berichtet – mehrheitlich einen Grundsatz-Beschluss gefasst, wonach ein mehrstufiges Konzept zur Umgestaltung des Hauptplatzes umgesetzt werden soll. Das sieht unter anderem die Sperrung der Hauptplatz-Durchfahrt sowie letztlich wohl auch den Wegfall von bis zu 40 Parkplätzen am Hauptplatz vor. Laut Bürgermeister Thomas Herker (SPD) ist eine Umsetzung erster Schritte des Konzepts spätestens im Spätsommer nächsten Jahres möglich.
Der Spielplatz auf dem Hauptplatz, der bekanntlich eigentlich nur für die Zeit der kleinen Landesgartenschau gedacht war, aber so gut ankam, dass der Wunsch nach dem dauerhaften Bestand schnell laut geworden war, kann indes wohl tatsächlich eine Dauer-Einrichtung werden. Entsprechende Signale gibt es nach den Worten von Stadtjurist Erdle inzwischen sowohl von Seiten der Städtebauförderung als auch von dem Architekten, der damals den Hauptplatz in seiner heutigen Form geplant hat. Die Regierung von Oberbayern redet in dieser Angelegenheit ein gehöriges Wörtchen mit, weil sie einst die Hauptplatz-Umgestaltung mit 1,3 Millionen Euro gefördert hatte.
Aus Sicht der Regierung von Oberbayern ist – wie bereits im Juli berichtet – die dauerhafte Einrichtung eines Spielbereichs am Oberen Hauptplatz „zum einen aus Sicherheitsgründen nur dann denkbar, wenn die Zahl der direkt angrenzenden, viel genutzten Parkplätze verringert wird“. Dies entspräche, so hieß es weiter, auch dem ursprünglichen Nutzungskonzept. Zum anderen müsse ein solcher Spielbereich „mit dem Gestaltungskonzept des gesamten Platzes vereinbar sein“. Der für diese Planung verantwortliche Architekt sei daher – auch zur Wahrung des Urheberrechts – einzubinden.
Ausführlicher Bericht zum Hintergrund:
Bericht zum gestrigen Beschluss im Stadtrat:
Pfaffenhofener Hauptplatz wird für den Durchgangs-Verkehr gesperrt
