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"Die Integration der Geflüchteten ist eine riesige Kraftanstrengung für die Wirtschaft", sagt Eduard Kastner, der Vorsitzende des hiesigen Regional-Gremiums der IHK.

(ty) Derzeit absolvieren 37 junge Erwachsene aus Fluchtherkunftsländern eine berufliche Ausbildung im Landkreis Pfaffenhofen. 22 von ihnen haben ihre Ausbildung zum Start des Ausbildungsjahres 2017/18 begonnen. Das geht aus der aktuellen Ausbildungsstatistik der IHK für München und Oberbayern hervor. Die meisten Azubis aus Fluchtherkunftsländern kommen den Angaben zufolge aus Afghanistan (acht), Eritrea (vier) und Syrien (drei).

IHK-Mitgliedsunternehmen, die einen Geflüchteten in Ausbildung übernehmen möchten, können sich seit über einem Jahr zur Beratung an ein eigenes Integrationsteam der IHK wenden. Dieses hat die IHK im Rahmen des "Integrationspakts Bayern", den die bayerische Staatsregierung im Jahr 2015 mit der Wirtschaft in Freistaat geschlossen hat, aufgebaut. Unternehmen im Kreis Pfaffenhofen unterstützt der Integrationsberater Hansjörg Brunhuber. "Er berät sie zu allen praktischen, rechtlichen und interkulturellen Fragen vor, während und nach der Ausbildung, des Weiteren auch zum Anerkennungsverfahren sowie Förder- und Begleitmöglichkeiten", heißt es aus der IHK.

"Die Unternehmen sind grundsätzlich sehr aufgeschlossen, wenn es um die Integration geflüchteter Menschen in Ausbildung und Arbeit geht", so Brunhuber. Sowohl bei den Betrieben als auch bei den Geflüchteten selbst gebe es jedoch große Unsicherheiten, vor allem aufgrund der vielen bürokratischen Hürden. "Genau hier setzen wir als Berater mit unserer Expertise und unserem breiten Netzwerk an", fasst Brunhuber seine bisherigen Erfahrungen zusammen.

Die Nachfrage der Unternehmen nach qualifizierter Beratung hat nach den Worten von Brunhuber in den vergangenen Monaten spürbar zugenommen. Schwerpunkte in den Beratungsgesprächen seien die rechtlichen Aspekte zur so genannten "3 plus 2"-Regelung und zum Arbeitsmarktzugang. Weitere Herausforderungen seien vor allem im ländlichen Bereich der Zugang zu berufsbezogenen Sprachförder-Angeboten und Nachhilfe-Möglichkeiten.

Eduard Kastner, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Pfaffenhofen, ist überzeugt: "Die Integration der Geflüchteten ist eine riesige Kraftanstrengung für die Wirtschaft. Allein der Spracherwerb und die kulturelle Einbindung verlangen den Unternehmen in jedem Einzelfall viel Ausdauer und Geduld ab." Diese Leistung der Betriebe, ihrer Ausbilder und Mitarbeiter könne nicht hoch genug eingeschätzt werden. "Sie ist die Basis für die erfolgreiche Integration der Flüchtlinge durch Arbeit und Ausbildung, auf die wir auch in unserer Region zu Recht stolz sein können", so Kastner.

Im Sinne einer bürokratischen Entlastung für Betriebe, Geflüchtete und Berufsschulen fordert die IHK jetzt eine Stichtagsregelung. Allen hier befindlichen Flüchtlingen, die beruflich qualifiziert oder in Ausbildung seien, solle der gesicherte Aufenthalt über das Bundesintegrations- oder Zuwanderungsgesetz freigemacht werden, ohne dass sie dafür in ihr Heimatland zurückkehren müssten.

Unternehmen aus dem Landkreis, die an einer Beratung interessiert sind, erreichen Integrationsberater Brunhuber telefonisch unter der Nummer (0 89) 51 16 - 20 49 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Für die eingangs genannte IHK-Auswertung wurden nach eigenen Angaben unter anderem die Nationalitäten der Haupt-Fluchtherkunftsländer laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) analysiert. Der Aufenthaltsstatus der Auszubildenden sei dabei von der IHK nicht erfasst worden. 


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