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Ein zusätzliches Verwaltungsgebäude in Pfaffenhofen würde den chronischen Raum-Mangel beheben. Vize-Landrat Anton Westner (CSU) thematisiert das jetzt offiziell und bricht damit den Bann.

Von Tobias Zell 

Ende August hatte unsere Zeitung bereits davon berichtet: Obwohl das Pfaffenhofener Landratsamt für fast 18 Millionen Euro generalsaniert und erweitert wird, fehlen am Ende Büros für etwa 50 Mitarbeiter. Man ging schon damals davon aus, dass sich allein die Mietkosten für externe Räume, um diese Leute unterzubringen, künftig auf jährlich rund 120 000 Euro belaufen werden. Nun wirst erstmals ganz offiziell von einem benötigten Verwaltungs-Neubau gesprochen, um der Raum-Not zu begegnen.

 

Vize-Landrat Anton Westner (CSU) hat den Bann gebrochen. Was bislang hinter vorgehaltener Hand immer mal wieder die Runde machte, aber keiner so richtig laut sagen wollte, sprach er jetzt offen an. Am vergangenen Wochenende befand er sich mit den Fraktions-Spitzen des Pfaffenhofener Kreistags in Buch, einem Ortsteil von Riedenburg (Kreis Kelheim), in Klausur. Eine Reihe wichtiger kreispolitischer Themen seien da besprochen worden, heißt es in einer Mitteilung aus dem Landrat-Büros, die heute herausgegeben wurde. 

An „oberster Stelle“ standen dabei nach den Worten von Westner die Kreisfinanzen, die Entwicklung der Ilmtalklinik sowie die Hochbau-Investitionen der kommenden Jahre. Daneben habe die Zusammenkunft mit den führenden Mitgliedern des Kreistags auch der "Information, der Meinungsbildung und dem gegenseitigen Austausch gedient". 

Die während der Klausur-Tagung getroffenen Festlegungen seien maßgeblich für die weitere fachliche Bearbeitung der besprochenen Themen in den Kreisgremien und auf Verwaltungsebene. „Es wurde offen, konstruktiv und zum Teil auch leidenschaftlich diskutiert“, so Westner. „Ich danke allen Teilnehmern, dass sie sich für diesen wichtigen Termin Zeit genommen haben.“ Der Landkreis, so findet er, „ist nach wie vor auf einem guten Weg“. Wie heute bereits berichtet, sprachen sich die Protagonisten dafür aus, die Kreisumlage bei 45 Punkten zu belassen.

 

Die Herausforderungen für den Landkreis seien, insbesondere was die Finanzierung der laufenden und künftigen Projekte betrifft, nach wie vor sehr groß, so Westner. Große Aufgaben stehen demnach insbesondere beim Abschluss der Generalsanierung des Landratsamts sowie bei der Sanierung des Pfaffenhofener Schyren-Gymnasiums und der Realschule Geisenfeld bevor. Ferner wird sich der Landkreis bekanntlich am Neubau des Hallenbads in Pfaffenhofen finanziell beteiligen, weil dieses auch als Schul-Schwimmbad für das Gymnasium und die Georg-Hipp-Realschule genutzt wird. Mittelfristig stehe ferner eine Sanierung beziehungsweise ein Neubau des Hallenbads in Geisenfeld an, das ebenfalls nicht mehr zeitgemäß und stark renovierungsbedürftig sei. 

Außerdem, so Westner weiter, werde man „früher oder später“ aufgrund der wachsenden Aufgaben des Landratsamts einen Verwaltungs-Neubau brauchen, um die vielen auf verschiedene Standorte verteilten Sachgebiete des Landratsamts aus wirtschaftlichen beziehungsweise sicherheitstechnischen Gesichtspunkten wieder zusammenzufassen. Hierfür stehe auf dem Grundstück bei der Pfaffenhofener Außenstelle des Landratsamts – an der Pettenkoferstraße – eine Erweiterungsmöglichkeit mit einem „großen Baurecht“ zur Verfügung – wobei alle Raumbedürfnisse befriedigt werden könnten.

Vor der Sanierung und Erweiterung waren in dem Landratsamt-Komplex am Pfaffenhofener Hauptplatz nach Angaben der Kreisbehörde vom August 195 Arbeitsplätze vorhanden. Nach der Fertigstellung der Bauarbeiten könnten 225 Mitarbeiter untergebracht werden – das bedeutet immerhin eine Mehrung von 30 Büro-Plätzen. Trotzdem reicht das nach wie vor nicht. „Nach der Sanierung werden voraussichtlich rund 50 Mitarbeiter extern untergebracht sein, inklusive dem neu hinzukommenden Sachgebiet Integration“, erklärte ein Behörden-Sprecher damals auf Anfrage unserer Zeitung. Diese Zahlen haben immer noch Gültigkeit, wurde heute bestätigt.

Zum Vergleich: Vor der Generalsanierung und Erweiterung seien gut 30 Mitarbeiter in externen Büro-Räumen einquartiert gewesen. Jetzt dann sollen es um die 50 sein. Eine Erklärung für dieses Kuriosum: „In die Sanierungsphase fiel auch der Personalzuwachs, der zur Bewältigung der Flüchtlings- und Asylproblematik erforderlich wurde.“ Die im Zuge der Gebäude-Erweiterung 30 neu geschaffenen Büroplätze wurden also schon dadurch teilweise aufgefressen. „Daher werden die externen Arbeitsplätze vorerst nicht abgebaut werden können“, bestätigte ein Behörden-Sprecher bereits im Sommer unserer Redaktion.

Im Klartext bedeutet das also: Obwohl das Pfaffenhofener Landratsamt für knapp 18 Millionen Euro an Steuergeldern umfassend saniert und dabei auch erweitert wurde, reicht der Platz weiterhin hinten und vorne nicht aus, um allen Behörden-Angestellten in dem Komplex einen Büroplatz zur Verfügung stellen zu können.  Wie es heißt, werden sich die rund 50 Mitarbeiter, die künftig notgedrungen extern untergebracht werden müssen, auf mehrere – angeblich mindestens fünf – Standorte in der Kreisstadt verteilen. 

Dass Miet-Büros für etwa vier Dutzend Leute eine Stange Geld kosten, versteht sich von selbst. „Die reinen Mietkosten für die externen Arbeitsplätze werden sich auf rund 120 000 Euro im Jahr belaufen“, erklärte man Ende August. Vor diesem Hintergrund drängte sich schon damals die Frage auf: Gibt es Überlegungen, die externen Arbeitsplätze zusammenzufassen – zum Beispiel in einem Landkreis-Gebäude, das dazu errichtet werden könnte? Nein, hieß es damals noch, „dazu gibt es noch keine konkreten Planungen“. Eine Entscheidung darüber wäre Sache der politischen Landkreis-Gremien. „Diese haben die Thematik noch nicht diskutiert.“ Das war, wie gesagt, Ende August. Jetzt hat sich das geändert. Vize-Landrat Westner hat dafür gesorgt.

Weiterer Beitrag zur Klausur-Tagung:

Der Landkreis Pfaffenhofen erleichtert seine Gemeinden um 64,8 Millionen Euro


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