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Am Dachauer Bahnhof eskalierte die Situation. Obwohl mit seinem Ticket alles in Ordnung war, wollte er sich nicht ausweisen und wurde rabiat.

(ty) Weil sich ein 23-jähriger Zug-Passagier, der von München in Richtung Ingolstadt unterwegs war, nicht ausweisen wollte, lief die Situation aus dem Ruder. Der junge Mann sollte in Dachau von der Weiterfahrt ausgeschlossen werden und reagierte darauf mit Attacken auf Bahn-Mitarbeiter. Durch den Vorfall kam es zu Verzögerungen im Schienenverkehr. Wie eine Sprecherin der Bundespolizei heute auf Anfrage unserer Zeitung sagte, hatten zwei Züge etwa 50 Minuten Verspätung. Den Asylbewerber erwartet nun eine Strafanzeige wegen versuchter Körperverletzung und Beleidigung. Warum er sich nicht ausweisen wollte, wird wohl sein Geheimnis bleiben: Laut Polizei war nämlich mit dem Ticket alles okay.

 

In der Nacht zum Donnerstag gegen 1 Uhr war der 23-Jährige aus Sierra Leone nach Angaben der Bundespolizei mit der Regionalbahn von München in Richtung Ingolstadt unterwegs, als die Fahrscheinkontrolle durch den Zugbegleiter anstand. Der junge Mann habe allerdings die Herausgabe eines Personaldokuments verweigert, was allerdings zum Abgleich der Identität des Reisenden mit den Angaben auf dem vorgezeigten Bayernticket nötig gewesen wäre.

 

Es sei daraufhin zum verbalen Streit zwischen dem Passagier und dem Zugbegleiter gekommen. Daraufhin sollte der 23-Jährige, der im Landkreis Unterallgäu wohnt, am Dachauer Bahnhof von der Weiterfahrt des Zuges ausgeschlossen werden. Dem leistete er jedoch nach Angaben der Bundespolizei nicht Folge, sondern begann vielmehr damit, den Zugbegleiter sowie inzwischen angerückte Mitarbeiter der Bahn-Sicherheit zu beleidigen. Der Asylbewerber sei deshalb zwangsweise aus dem Zug gebracht worden.

 

Am Bahnsteig in Dachau „riss er plötzlich an der Krawatte des Zugbegleiters, welche glücklicherweise einen Sicherheitsverschluss hatte“, heißt es im Bericht der Polizei. Außerdem habe der 23-Jährige am Schal eines Mitarbeiters der Bahn-Sicherheit gezogen – der Schal sei zum Glück nicht verknotet gewesen und glitt deshalb lediglich vom Hals des Attackierten. Verletzungen blieben jedenfalls nach Angaben der Münchner Bundespolizei aus.

 

Warum der junge Mann für die ganze Aufregung gesorgt hatte, muss offen bleiben. Wie sich laut heutigem Bericht der Bundespolizei nämlich herausstellte stimmten die Personalangaben auf dem Bayernticket, mit dem der 23-Jährige unterwegs war. Offenbar ging es ihm einfach nur ums Prinzip und er hatte keine Lust darauf, sich auszuweisen. Die Folgen: Es kam zu den eingangs erwähnten Verspätungen im Bahnverkehr. Und der Asylbewerber blickt einer Strafanzeige entgegen.


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