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Pfaffenhofens Bürgermeister Thomas Herker (SPD) blickt auf ein ganz besonderes Jahr zurück und benennt die großen aktuellen Themen.

(ty) Es ist gute Tradition, dass sich die Bürgermeister zum Jahresende mit Weihnachts- und Neujahrsgrüßen an ihre Bürger wenden, oft wird das verknüpft mit einer Rückschau und einem Ausblick. Unsere Zeitung veröffentlicht die Ausführungen der Rathaus-Chefs aus dem Landkreis Pfaffenhofen im Wortlaut. Hier lesen Sie die Gedanken von Thomas Herker (SPD), Stadt-Oberhaupt von Pfaffenhofen. 

"Liebe Pfaffenhofenerinnen und Pfaffenhofener,

das Jahr 2017 war ein ganz besonderes für die Stadt Pfaffenhofen und wird uns sicher lange in Erinnerung bleiben. Die Gartenschau "Natur in Pfaffenhofen 2017" hat uns einen unvergesslichen Sommer beschert mit 89 Tagen voller schöner Erlebnisse, attraktiver Veranstaltungen und mit über 330 000 Besuchern aus nah und fern. Die Atmosphäre auf dem Gartenschau-Gelände und auch in der Innenstadt war einzigartig.

Gartenschau schafft bleibende Werte

Noch viel wichtiger als das Großereignis Gartenschau selbst ist für uns aber das, was uns auf Dauer bleibt. Und das ist nicht nur ein guter Ruf, der sicher auch den Tagestourismus in den nächsten Jahren weiter ankurbelt, sondern vor allem ein Riesenschritt bei der Stadtentwicklung. Wir haben 5,8 Hektar dauerhafte Grünflächen und zentrale Parkanlagen geschaffen, die jetzt jedem Bürger offen stehen und die zur Naherholung, zum Spazierengehen und Draußensitzen geradezu einladen. Hier bieten sich ganz neue Freizeit-Möglichkeiten, die wir schon 2018 ermöglichen wollen: Grillplätze im Sport- und Freizeitpark, einen dauerhaften Biergarten im Bürgerpark, das Grüne Klassenzimmer an der Arlmühle. Und wir werden das Gelände regelmäßig für Veranstaltungen nutzen, denn die Konzerte im Bürgerpark und das Open-Air-Kino schreien ja geradezu nach Wiederholung.

Bevor uns aber die Gartenschau diesen unvergleichlichen Sommer und die wichtigen Erholungsflächen bringen konnte, haben wir mehr als sieben Jahre darauf  hingearbeitet, und wir haben eine Vielzahl kleinerer und größerer begleitender Maßnahmen für knapp zwölf Millionen Euro durchgeführt, die im direkten Zusammenhang mit der Gartenschau standen. Hinzu kamen noch etliche weitere Bauprojekte, die zum Beginn der Gartenschau fertig sein mussten, wie beispielsweise die Erneuerung von Ufermauern an der Insel, die Neugestaltung am Schwarzbach, der Ausbau der Schlachthofstraße oder die Gestaltung des Hungerturm-Umfelds. All diese Maßnahmen haben zu einer deutlichen Verschönerung des Stadtbildes beitragen. 

Und nicht zu vergessen: Auf dem Hauptplatz gibt es jetzt endlich einen Kinderspielplatz, den Sommer kann man am Stadtstrand genießen und bei besonderen Ereignissen lädt  der beliebte Innenstadt-Express zum Mitfahren ein – auch lauter Neuerungen, die wir der Gartenschau verdanken und von denen wir jetzt dauerhaft profitieren. 

Großprojekt Neubau Grund- und Mittelschule

So dominant die Gartenschau für uns 2017 auch war – es gibt doch noch eine Reihe weiterer bedeutender Themen, die wir in diesem Jahr vorantreiben konnten. Viele große und kleine Maßnahmen und Projekte wurden umgesetzt und wir haben heuer insgesamt 23,4 Millionen Euro investiert. Unsere wichtigste Baustelle ist der Neubau der Grund- und Mittelschule am Kapellenweg, die Mitte 2018 bezugsfertig sein wird. In diesem bisher größten Bauprojekt in der Stadtgeschichte, das alles in allem und über mehrere Jahre verteilt rund 28 Millionen Euro kosten wird, schaffen wir eine Ganztagsschule für 32 Klassen der 5. bis 10. Jahrgangsstufe. In dem Schulhaus erhält auch die Stadtkapelle ihre lange gewünschten Probenräume, und nicht zuletzt bekommen wir mit der Schule eine Aula, die als Veranstaltungshalle vielfältig nutzbar sein wird für Konzerte, Theater usw.

Baubeginn Kita St. Andreas

Während der Schulneubau schon weit gediehen ist und die Kinder und Lehrer bis zum nächsten Sommer einziehen können, stehen wir beim Neubau der Kindertagesstätte St. Andreas gerade in den Startlöchern. Das alte Kindergarten-Gebäude wurde in den letzten Monaten komplett abgerissen und an gleicher Stelle haben wir gerade den ersten Spatenstich absolviert. In dem eingeschossigen, voraussichtlich rund 3,6 Millionen Euro teuren Neubau wird Platz sein für jeweils drei Kindergarten- und Krippengruppen mit insgesamt 111 Kindern, die hoffentlich in gut einem Jahr dort einziehen können. 

Baubeginn fürs Hallenbad

Die Planung des neuen Hallenbads macht Fortschritte. Nach dem Bürgerentscheid vom Herbst 2016 haben sich im Frühjahr 2017 knapp 4000 Pfaffenhofener an der Bürger-Befragung zur Ausstattung des Hallenbads beteiligt. Der Stadtrat hatte jetzt in seiner Dezember-Sitzung die Wahl zwischen mehreren Varianten und mit der Entscheidung für ein Familiensportbad mit Sauna in einem Bauabschnitt kann es nun im kommenden Jahr ernst werden: Sobald die Grundschüler aus der ehemaligen Gerhardinger-Schule in ihren Neubau umgezogen sind, wird das alte Schulhaus abgerissen und dann können zumindest die Erdarbeiten noch im Herbst beginnen. Den ersten Sprung ins warme Wasser können wir voraussichtlich im Herbst 2020 wagen. 

Verkehrskonzept polarisiert

Im Jahr 2018 soll der neue, aufwendig erarbeitete Flächennutzungsplan fertig werden. In diesem Zusammenhang arbeiten wir auch an einem Verkehrsentwicklungsplan – und damit an einem besonders polarisierenden Thema. Aber das steigende Verkehrs-Aufkommen in unserer Stadt – um nicht zu sagen: den drohenden Verkehrsinfarkt – können wir nicht einfach hinnehmen. Der Stadtrat hat beschlossen, tätig zu werden, um die Aufenthalts-Qualität am Hauptplatz weiter zu verbessern und den unnötigen Durchgangs-Verkehr aus der Innenstadt heraus zu halten. Welche Maßnahmen im Einzelnen wir ergreifen werden – das muss im kommenden Jahr entschieden werden, und dazu gibt es einen Informations-Abend am 7. Februar um 19 Uhr im Rathaus, zu dem ich alle Interessierten herzlich einlade. 

Wohnungsbau und Nachhaltigkeit

Unter den vielen weiteren Themen, die uns derzeit beschäftigen, hat die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum besondere Bedeutung. Hier läuft aktuell der Bau von 36 öffentlich geförderten Wohnungen an der Kellerstraße und weitere erschwingliche Wohnungen entstehen demnächst im neuen Wohngebiet "Weingartenfeld" in Heißmanning. 

Ein wichtiges Zeichen hat der Stadtrat im Juli gesetzt, als er einstimmig die "Pfaffenhofener Nachhaltigkeits-Erklärung" verabschiedet hat, die die Nachhaltigkeitsziele aus der Agenda 2030 der Vereinten Nationen anerkennt. Und das soll kein Lippenbekenntnis bleiben, sondern wir wollen diesen Anspruch ernst nehmen und bei künftigen Entscheidungen – zum Beispiel zur Infrastruktur oder zur Ortsteil-Entwicklung – berücksichtigen, ob diese im Sinne der Nachhaltigkeitsziele sind.

Ein großes Dankeschön

Das Jahr 2017 war für die Stadt Pfaffenhofen ein gutes und ereignisreiches Jahr, in dem viel geleistet wurde und das dank der Gartenschau unvergesslich bleiben wird. Zum Jahresende darf ich mich bei allen bedanken, die an der Gestaltung und Entwicklung unserer Stadt teilhaben. Mein Dank gilt den Kolleginnen und Kollegen im Stadtrat, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung und ihrer Außenstellen sowie der Gartenschau-GmbH, vor allem aber allen, die sich sozial engagieren, die in den örtlichen Vereinen aktiv sind und sich durch ehrenamtliches Engagement für ihre Mitmenschen und unsere Gesellschaft einsetzen. 

Ich wünsche Ihnen allen erholsame, friedliche Weihnachtstage und ein gutes, gesundes und glückliches Jahr 2018!

Herzlich Ihr

Thomas Herker"

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