Mit einer bemerkenswerten Serie im Rücken empfängt der FC Ingolstadt heute den SV Sandhausen – bei einem Sieg winkt der Sprung ins Mittelfeld der Zweiten Liga
Audio-Podcast: Großes Exklusiv-Interview mit Trainer Ralph Hasenhüttl
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Von Tobias Zell
Mit einer Serie von zehn Punkten aus den jüngsten vier Spielen im Rücken und neuem Selbstvertrauen empfängt der FC Ingolstadt am heutigen Samstag (13 Uhr) im heimischen Audi-Sportpark den SV Sandhausen. Nach den Sensations-Siegen bei der SpVgg Greuther Fürth und beim 1. FC Köln ließ der FC unter dem neuen Trainer Ralph Hasenhüttl zuletzt aufhorchen, hat sich vom letzten Platz auf Rang 15 und damit aus der direkten Abstiegszone der Zweiten Bundesliga gekämpft. Heute gilt es nun, diese Leistung gegen den Tabellenzehnten Sandhausen zu bestätigen. Bei einem Sieg winkt gar der Sprung ins Mittelfeld der Tabelle. Doch Hasenhüttl weiß: „Das wird ein ganz anderes Spiel.“
Am vergangenen Wochenende sorgten die Schanzer mit dem 1:0-Auswärtserfolg beim Tabellenführer in Köln für Aufsehen. Die Abwehr stand bombensicher, im Mittelfeld wurde geackert und im Angriff sorgte Moritz Hartmann mit einem Geniestreich für das goldene Tor. Fast schon abgezockt agierten die Schanzer und brachten letztlich den Sieg über die Zeit – auch dank des nötiges Glücks und weil der Kölner Patrick Helmes den Ball freistehend aus 1,5 Metern nicht im FCI-Kasten unterbrachte.
So jubelte der FC Ingolstadt am Ende und stürzte damit die Geißböcke von Platz eins. Seit gestern Abend sind die Kölner, die 3:0 bei St. Pauli siegten, vorerst wieder an der Tabellenspitze. Doch der Blick der Ingolstädter richtet sich ohnehin vorrangig in andere Tabellenregionen. Die Schanzer stehen mit 17 Zählern auf Rang 15, dahinter folgen Dynamo Dresden (16 Punkte), Arminia Bielefeld (14) und Energie Cottbus (13). Vor den Ingolstädtern stehen aber mit Düsseldorf, Aue, FSV Frankfurt und Paderborn vier Teams mit jeweils 19 Punkten in unmittelbarer Reichweite; auf Rang 10 rangiert der heutige Gegner Sandhausen.
Die zweite Liga ist – auch durch die jüngsten Erfolge des FCI – wieder enger zusammengerückt und für die Schanzer selbst sieht die Lage weitaus besser aus als noch zur Amtsübernahme von Hasenhüttl, als es zappenduster schien. Doch von Euphorie will der Österreicher nichts wissen. „Wir haben eine Serie gestartet, bislang aber nur den Rückstand aufgeholt“, sagt er. Die positive Bilanz aus den jüngsten Spielen will er heute im Heimspiel fortsetzen. „Wir wollen die nächste Hürde nehmen und die 20 Punkte erreichen“, sagte Innenverteidiger Ralph Gunesch in einem Zeitungsinterview. „Das wäre dann schon mal die Hälfte dessen, was man für den Klassenerhalt braucht.“
Doch Köln ist schon wieder Geschichte. „Es wird heute ein anderes Spiel“, prognostiziert Hasenhüttl. Gegen die Domstädter sah er vor allem einen defensiv stabilen FCI, der seine Chance genutzt hat, aber in den Schlussminuten zu tief stand. „Mit Sandhausen erwartet uns nun ein Gegner, der sich durch hohe Stabilität auszeichnet, nur wenig zulässt und sehr unangenehm ist“, sagt er. „Deshalb brauchen wir, aber auch unsere Fans, etwas Geduld. Trotzdem wird von außen wieder eine tolle Unterstützung kommen und man spürt auch den Zuspruch, der von außerhalb immer positiver wird.“
Und angesichts der jüngsten Aufsehen erregenden Erfolge muss Hasenhüttl schon ein bisschen auf die Euphoriebremse drücken: „Wir spielen nicht mehr wie ein Abstiegskandidat, aber auch noch nicht wie ein Spitzenteam“, betont er. Es gelte auch gegen Sandhausen, „immer wieder alles reinzupacken und sich das Glück, wie zuletzt, zu verdienen“. Von der taktischen Ausrichtung her will Hasenhüttl heute anders als zuletzt in Köln agieren. Und wie schon beim jüngsten 2:0-Heimsieg gegen Aalen soll auch heute der Funke zwischen Publikum und Team wieder überspringen.
Die Startelf, die dies schaffen soll, wird aller Voraussicht nach dieselbe wie in Köln sein. „Im Moment steht die Truppe und es gibt keinen Grund Änderungen vorzunehmen“, sagt Hasenhüttl. Aber er sagt auch: „Die Spieler aus der zweiten Reihe und der nach seiner Rotsperre zurückgekehrte Almog Cohen drängen sich dennoch auf.“ Andreas Buchner, Collin Quaner, Reagy Ofosu und Christoph Knasmüllner haben mit kleineren Blessuren zu kämpfen.
„Gegen den SV Sandhausen brauchen wir eine Topleistung und die volle Unterstützung unserer Fans“, so Hasenhüttl. Die Stimmung im Team bezeichnet er als gelöst, dennoch seien alle hochkonzentriert. „Das alles ist eine gute Mischung und sorgt für eine tolle Atmosphäre.“
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