Allein die Grundstücks-Verhandlungen dauerten zwei Jahre, insgesamt zogen seit der ersten Idee zu dem Baugebiet fünf Jahre ins Land. Jetzt ist es praktisch fertig.
(ty) Mit dem neuen Baugebiet „Am Kerschberg II“ ist in Hohenwart Platz für rund 100 Wohneinheiten geschaffen worden. Rund zehn Millionen Euro hat die Gemeinde nach eigenen Angaben in dieses zukunftsweisende Vorhaben gesteckt, durch die Grundstücks-Verkäufe amortisiert sich die Investition. Denn die Nachfrage ist groß: Alle Parzellen seien bereits vergeben, ab dem Frühjahr könne nun gebaut werden. Spätestens bis zum Jahr 2022 muss auf der letzten Parzelle mit dem Bau begonnen sein; bis 2025 sind die neuen Häuser zu beziehen.
Gute Arbeit haben aus Sicht von Bürgermeister Manfred Russer (CSU) alle Beteiligten geleistet, die an der Entwicklung des neuen Baugebiets in Hohenwart mitgewirkt haben. Das neue Quartier nordwestlich des Kindergartens hat nach und nach die Formen angenommen. Was lange Zeit, nachdem die Bagger angerollt waren – Spatenstich war am 22. März 2017 – eher wie eine Mondlandschaft mit Kratern und Hügeln angemutet hatte, wandelte sich in den letzten Wochen zusehends zum Bauland. Inzwischen ist das neue Baugebiet weitgehend hergestellt.
Und mittlerweile sind laut Russer im Rathaus auch bereits die ersten Bauanträge – so genannte Freistellungs-Anträge – eingereicht worden. Im Freistellungs-Verfahren können Bauanträge abgesegnet werden, wenn sie den Vorgaben des Bebauungsplans entsprechen. Insgesamt rechnet man bei der Hohenwarter Gemeindeverwaltung für dieses Jahr mit bis zu 50 Bauanträgen.
Dieses neue Baugebiet hat es jedenfalls in sich. Auf insgesamt 96 – bei separater Erfassung der Doppelhaus-Hälften – Bauparzellen können nach Angaben aus dem Rathaus mehr als 100 Wohneinheiten entstehen. Nach dem Willen des Gemeinderats dürfen auf jedem Einzelhaus-Bauplatz bis zu zwei Wohnungen errichtet werden. „Aufgrund der Tatsache, dass sich in diesem Gebiet überwiegend junge Bauwerber beziehungsweise Familien ansiedeln, ist davon auszugehen, dass auch – zunächst – nur Häuser mit einer Wohnung entstehen“, so Russer.
Stichwort junge Familien. „Das neue Wohnquartier wirkt sich positiv auf die Altersstruktur der Marktgemeinde aus“, betont der Bürgermeister. Ein weiterer nachhaltig wirkender Effekt, der sich daraus ergibt, ist seinen Worten zufolge die Bestands-Sicherung der hiesigen Betreuungs-Einrichtungen: Kinderkrippe und Kindergärten sowie Grund- und Mittelschule. In der Summe fließen in das Projekt „neues Wohnquartier“ Finanzmittel von rund zehn Millionen Euro. Diese amortisierten sich aber durch die Bauland-Verkäufe, erklärt Russer.
Umfangreiche Erdbewegungen waren zur Schaffung des neuen Baugebiets nötig.
Für das neue Quartier mussten 1,5 Kilometer Straßen neue gebaut, drei Kilometer Schmutz- und Oberflächenwasser-Kanäle hergestellt, 1,5 Kilometer Wasserleitungen und über 100 Hausanschlüsse verlegt werden. Außerdem werden in dem Baugebiet selbst zwei sowie in nächster Nähe ein weiteres Sickerbecken für das Oberflächenwasser angelegt. Nicht zu vergessen sei, so Russer weiter, dass durch die Telekom Glasfaserkabel verlegt worden seien, an die die künftigen Gebäude ausnahmslos angeschlossen werden. Außerdem könne jedes Wohnhaus, bei Interesse, an das Erdgas-Leitungsnetz angekoppelt werden.
Das gesamte Baugebiet ist im Osten (beim Kindergarten) an die Kreisstraße PAF 13 und im Westen (bei der Gärtnerei von Regens-Wagner) an die Staatsstraße 2043 über jeweils eine Linksabbieger-Spur mit Fußgänger-Querungshilfe zu erreichen. In die freie Landschaft eingebunden wird das neue Wohnquartier über umlaufende, etwa zehn Meter breite Pflanzstreifen. „Auch auf eine gute innere Durchgrünung wurde großer Wert gelegt“, unterstreicht Russer.
Die Baugrundstücke sind nach Angaben der Gemeinde bereits alle veräußert. „Die Nachfrage konnte bedient werden. Weitere Baugrundstücke sind nicht mehr verfügbar beziehungsweise vorhanden“, heißt es aus dem Rathaus. Gebaut werde ab dem Frühjahr. Aufgrund der Vorgaben im Rahmen des Einheimischen-Modells und aufgrund der entsprechenden Regelungen in den Kaufverträgen könne davon ausgegangen werden, dass spätestens bis zum Jahr 2022 auf jedem Platz mit dem Bau eines Wohnhauses begonnen sei. Außerdem müsse bis zum Jahr 2025 das letzte Gebäude bezogen sein.
„Die Realisierung dieses für die Zukunft des Marktes Hohenwart zentralen Projekts war ein enormer Kraftakt“, fasst Russer zusammen. Allein die Grundstücks-Verhandlungen nahmen seinen Angaben zufolge etwa zwei Jahre in Anspruch. Insgesamt seien seit der ersten Idee bis heute etwa fünf Jahre ins Land gegangen. „Aber es ist geschafft“, freut sich Russer – und prophezeit: „Es wird sich gut entwickeln.“