In Baar-Ebenhausen werden erstmals Gas- und Wasserleitungen unter dem Flussbett hindurch verlegt – dann ist die Versorgung auch bei Hochwasser gesichert
(ty) Im Rahmen der vom Gemeinderat und dem Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt beschlossenen Hochwasserschutzmaßnahmen für Baar-Ebenhausen werden die Stadtwerke Ingolstadt (SWI) die Gas- und Wasserleitungen erstmalig unter der Paar hindurch verlegen. Eingesetzt wird dabei das moderne, sogenannte horizontale Bohrspülverfahren, wie die Stadtwerke mitteilen.
Aufgrund der Erfahrungen des vergangenen Hochwassers wurde unter anderem beschlossen, die Stockau-Brücke komplett abzureißen und zu ersetzen. Die Gas- und Wasserleitungen, die bisher an der Brücke hängen – und damit vom Hochwasser unmittelbar betroffen waren – sollen dann künftig unter dem Flussbett verlaufen. „Musste die Gasleitung beim Hochwasser im Juni noch außer Betrieb genommen werden, ist nach Abschluss der Baumaßnahmen dies in Zukunft nicht mehr notwendig“, heißt es in einer Mitteilung der Stadtwerke.
„Wir wollen durch die verschiedenen Maßnahmen, dass unsere Bürger vor Schäden durch Hochwasser besser geschützt werden“, sagt Baar-Ebenhausens Bürgermeister Ludwig Wayand. „Ein wichtiger Punkt dabei ist auch die Sicherheit und die sichere Versorgung mit Energie und Wasser.“
„Die Stadtwerke Ingolstadt freuen sich, dass wir einen Teil zum Hochwasserschutz in Baar-Ebenhausen beitragen können“, erklärt Hubert Stockmeier Geschäftsführer der SWI Netze GmbH. „Sicherheit ist bei uns immer ein wichtiges Thema und die Unterquerung der Paar ist hier eine optimale Lösung, die durch den Einsatz des Bohrspülverfahrens möglich wird.“
Beim Bohrspülverfahren wird ein mobiler Bohrer eingesetzt, der sich gezielt gesteuert unter der Paar hindurchfräst. Im Bohrkopf misst eine Sonde dabei permanent Position, Tiefe und Neigung, integrierte Düsen spritzen mit Ton und Betonit angereichertes Wasser in das Bohrloch. Nach dem Durchstoßen auf der anderen Flussseite wird das Bohrgestänge zurückgezogen und gleichzeitig werden die flexiblen PE-Rohre für Gas und Wasser hineingezogen.