Hohe Qualitäts-Standards für regionale Stroke-Unit nachgewiesen. Landrat Wolf: Gewinn für Bevölkerung und wichtiger Schritt für Zukunft des Krankenhauses.
(ty) Jedes Jahr erleiden in Deutschland rund 270 000 Patienten einen Schlaganfall. Sie müssen sehr schnell und kompetent auf einer speziellen Schlaganfall-Station (Stroke-Unit) versorgt werden. Die im Jahr 2015 unter der ärztlichen Leitung von Chefarzt Peter Grein aufgebaute Schlaganfall-Station an der Ilmtalklinik Pfaffenhofen hat nun die Zertifizierung entsprechend der Anforderungen der deutschen Schlaganfall-Gesellschaft und der Stiftung "Deutsche Schlaganfall-Hilfe" erfolgreich bestanden.
"Wir sind sehr stolz auf unseren nachgewiesenen hohen Qualitäts-Standard. Als regionale Stroke-Unit behandeln wir Patienten mit Verdacht auf Schlaganfall auf höchstem Niveau", so Ingo Goldammer, Geschäftsführer der Klinik-GmbH mit ihren beiden Häusern in Pfaffenhofen und Mainburg. Davon profitieren seinen Worten zufolge nicht nur die Menschen in Pfaffenhofen, sondern auch in den umliegenden Landkreisen, da jetzt die Wege zur nächsten zertifizierten Stroke-Unit kürzer sind.
Als Stroke-Unit bezeichnet man eine speziell für die Behandlung von akuten Schlaganfall-Patienten konzipierte Station, deren technische Ausstattung einer Intensivstation ähnelt. "Ihre Besonderheit liegt in der engmaschigen Überwachung, Akutdiagnostik und Therapie der Patienten", erklärt Klinik-Sprecherin Bianca Frömer. "Beim Schlaganfall zählt oft jede Minute", betont Chefarzt Grein. "Durch die Behandlung auf einer ausgewiesenen Stroke-Unit werden Sterblichkeit, Behinderungen und Pflegeheim-Einweisungen deutlich reduziert, zudem verkürzt sich der Krankenhaus-Aufenthalt."
An der Ilmtalklinik arbeitet nach eigenen Angaben ein speziell für die Schlaganfall-Behandlung ausgebildetes Team aus Ärzten (Neurologen, Intensivmediziner, Internisten), besonders geschulten Pflegekräften und Therapeuten (Logopäden, Physio- und Ergotherapeuten) entsprechend einem qualifizierten Diagnostik- und Therapiekonzept. Darüber hinaus kooperiert die Ilmtalklinik unter anderem mit dem telemedizinischen Netzwerk zur Schlaganfall-Versorgung (Nevas) der LMU München (Beratungszentrum: Klinikum Ingolstadt).
"Für die Zertifizierung müssen neben der hohen Qualität der medizinischen Versorgung und optimale Arbeitsabläufe hohe Anforderungen bei der personellen und technischen Ausstattung nachgewiesen werden", erläutert Klinik-Sprecherin Frömer. Das mehr als 20-köpfige Team, bestehend aus unterschiedlichen Berufsgruppen und Disziplinen, habe sich über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahren in mindestens wöchentlichem Rhythmus getroffen. "Der sehr zeit- und arbeitsaufwändige Zertifizierungs-Prozess kann – ebenso wie die Schlaganfall-Behandlung – nur in einem sehr guten Team gelingen", sagt Chefarzt Grein. Er danke allen beteiligten Kolleginnen und Kollegen der Ilmtalklinik sowie den externen Partnern für ihre hervorragende Arbeit und Unterstützung.
Da die Versorgung eines Schlaganfalls in einer auf die Schlaganfall-Behandlung spezialisierten Klinik empfohlen wird, sei die Zertifizierung ein entscheidendes Qualitätsmerkmal für Rettungsdienste, niedergelassene Ärzte und Patienten. Landrat Martin Wolf (CSU), der auch Vorsitzender des Klinik-Aufsichtsrats ist, gratuliert zu der Leistung: "Eine zertifizierte Stroke-Unit ist ein wichtiger Schritt für die Zukunft der Ilmtalklinik und ein Gewinn für die Bevölkerung unseres Landkreises", unterstrich er.
Geschäftsführer Ingo Goldammer (vorne, links) und Landrat Martin Wolf (vorne, rechts) gratulierten Chefarzt Peter Grein und dem Stroke-Unit-Team zur Zertifizierung. Günter Griesche (Geschäftsführer Zweckverband für Rettungsdienst Region Ingolstadt) und Christian Berberich (Ärztlicher Leiter Rettungsdienst) sowie Vertreter von "Nevas" freuen sich über die Kooperation.