Der Hundeführer (53) soll sich nach dem schrecklichen Vorfall einfach aus dem Staub gemacht haben.
(ty) Zwei Geschwister im Alter von zwei und fünf Jahren sind gestern in Eching von einem Rottweiler angefallen und zum Teil erheblich verletzt worden. Die Polizei berichtet von Bissen in Gesäß und Oberschenkel sowie von tiefen Fleischwunden, die der Bub (5) erlitten hat. Er musste noch in der Nacht operiert werden. Das Mädchen (2) trug zum Glück einen dicken Schneeanzug, der wohl Schlimmeres verhinderte. Gegen den 53-jährigen Mann, der mit dem Hund seines Sohnes unterwegs war und sich nach dem Vorfall aus dem Staub gemacht hatte, wurde ein Strafverfahren eingeleitet.
Wie das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord unter Berufung auf die Angaben der Mutter berichtet, spielten die beiden kleinen Kinder gestern an einem Erdwall in der Maisteigstraße in Eching, als der freilaufender Rottweiler völlig unvermittelt auf die Kleinkinder zurannte. „Als der fünfjährige Junge aus Angst vor dem Tier zu seiner Mutter laufen wollte, setzte der Rottweiler nach und fügte dem Kind durch Bisse in Gesäß und Oberschenkel mehrere tiefe Fleischwunden zu“, heißt es aus dem Polizeipräsidium. „Weitere Attacken konnten zunächst nur durch das beherzte Eingreifen der Mutter verhindert werden.“
Auch das zweijährige Mädchen wurde den Angaben zufolge mehrfach von dem Rottweiler gebissen. Der sehr dicke Schneeanzug, den das Kind getragen habe, „konnte jedoch größere Verletzungen verhindern, so dass hier lediglich Hautabschürfungen zu beklagen sind“, sagte ein Polizei-Sprecher. Während das Mädchen ambulant behandelt werden konnten, musste der Bub laut Mitteilung der Polizei noch in der Nacht operiert werden. „Derzeit geht man bei ihm von schweren, jedoch nicht lebensbedrohlichen Verletzungen aus“, wurde heute Mittag gemeldet.
Wie von den Ermittlern mit Verweis auf entsprechende Zeugenangaben erklärt wird, sei der 53-jährige Mann, der mit dem Rottweiler unterwegs gewesen ist, „völlig überfordert“ gewesen und habe „größte Mühe“ gehabt, das 17 Monate alte Tier unter Kontrolle zu bringen. Er habe sich nach dem schrecklichen Vorfall mit dem – dann angeleinten – Hund schnell entfernt. Aufmerksame Nachbarn eilten dem Mann allerdings laut Polizei mit dem Fahrrad hinterher und stellten dann auch dessen Personalien fest.
Gegen den 53-jährigen Hundeführer wurde nach aktuellen Angaben des Polizeipräsidiums bereits ein Strafverfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung eingeleitet. Die Ermittlungen laufen. Wie auf Anfrage unserer Zeitung erklärt wurde, handelt es sich bei dem 53-jährigen Hundeführer um den Vater des volljährigen Tierbesitzers.
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