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Der Abgeordnete Karl Straub schlägt einen konkreten ersten Schritt vor, Fraktions-Chef Reinhard Heinrich wirbt für interkommunale Kooperation.

(ty) Im großen Bedarf an bezahlbarem Wohnraum im Landkreis Pfaffenhofen sieht die CSU – angesichts des bereits äußerst angespannten Markts – „eine riesengroße Herausforderung“. Die Kreistags-Fraktion der Christsozialen verweist auf Prognosen, wonach in den nächsten 17 Jahren zirka 8000 Wohnungen gebaut werden müssten, um auch vor dem Hintergrund der steigenden Einwohner-Zahlen der Nachfrage gerecht zu werden. Zwar herrscht weiterhin ein Bau-Boom. Trotzdem müsse schnell gehandelt werden, betont der Landtags-Abgeordnete und CSU-Kreisvorsitzende Karl Straub. Denn das Problem liege insbesondere darin, dass Wohnraum bezahlbar sein müsse – für jüngere Menschen, für Familien und zunehmend auch für Senioren.

 

Das Augenmerk dürfe also – so Straub weiter – nicht nur auf die Quantität der Wohnbau-Vorhaben gelegt werden, sondern es brauche in Zukunft Kreativität und Qualität, um vielfältige sowie zeitgemäße Wohnungen zu bezahlbaren Preisen schaffen zu können. Barrierefreiheit, die selbstständiges Wohnen im Alter zulasse, sei hier genauso gefragt wie familienfreundliche Wohnungen für Haushalte mit Kindern. Wichtig sei das nicht nur für die Zentren im Landkreis, sondern in gleichem Maße auch für den ländlichen Raum, betont der CSU-Chef. Um diese Probleme nicht nur zu anzusprechen, sondern auch Denkanstöße für mögliche Lösungen zu geben und staatliche Unterstützungs-Möglichkeiten vorzustellen, hatte die CSU – wie berichtet – dieser Tage zwei Experten von der Regierung von Oberbayern geladen. 

In ihren Vorträgen stellten sie bayerische Förderprogramme vor, mit denen der Freistaat die Errichtung und Modernisierung von Wohnungen unterstützt. Zahlreiche Bürgermeister aus dem Kreis Pfaffenhofen waren gekommen, ebenso Landrat Martin Wolf (CSU). Schwierigkeiten in der Umsetzung wurden unter anderem in der Beschaffung von geeignetem beziehungsweise bezahlbarem Baugrund gesehen. Professor Christian Schiebel, Sachgebiets-Leiter für Städtebau und Bauordnung bei der Regierung von Oberbayern, räumte schließlich auch ein: "Wir haben nicht das Patentrezept, wie man der Wohnungsnot begegnen kann."

 

Straub schlägt konkret vor: In einem ersten Schritt könnten mit einem Flächenressourcen-Management vorhandene Potentiale in den Kommunen analysiert sowie Möglichkeiten der Weiterentwicklung beziehungsweise Umstrukturierung erörtert werden. Dann gelte es, die verschiedenen bayerischen Förderprogramme einzubeziehen, die insbesondere in den Bereichen einkommens- und aufwendungsorientierte Förderung, barrierefreies Wohnen und Modernisierung attraktive Möglichkeiten böten. Die Mischung von geförderten Wohnungen für verschiedene Einkommensstufen und das Einstreuen freifinanzierter Wohnungen bilden eine Voraussetzung für langfristig stabile Bewohner-Strukturen, so die Referenten der Regierung von Oberbayern. 

„Damit möglichst schnell Lösungen auf den Weg gebracht werden, die dem Bedarf und den Bedürfnissen der Menschen gerecht werden, müssen viele Mosaik-Steine zusammengesetzt werden und insbesondere die örtlichen Gegebenheiten genau analysiert werden“, sagt Reinhard Heinrich, Bürgermeister von Reichertshausen und Chef der CSU-Fraktion im Pfaffenhofener Kreistag. Natürlich hätten es die Kommunen aufgrund ihrer Planungshoheit allein in der Hand, kreative Zukunftsmodelle zu entwerfen. Im Landkreis gebe es hierzu auch bereits erste sehr gute Beispiele. Die Referenten hätten aber – so Heinrich – aufgezeigt, dass es sich auch lohne, über den Tellerrand hinauszuschauen und die Bewältigung dieser Aufgabe gemeinsam, also in interkommunaler Zusammenarbeit, anzugehen.

 

„Dass dieses überparteiliche Miteinander der Kommunen gerade im Landkreis Pfaffenhofen hervorragend klappen kann, hat das Fachkonzept zur landkreisweiten Windkraft-Planung, das bayernweit inzwischen als mustergültig angesehen wird, sehr deutlich bewiesen“, sagt Heinrich und kündigt an: Die CSU werde sich deshalb nun auch in diesem so wichtigen Bereich entsprechende Gedanken machen. „Egal, welche Alternativen man prüft“, fasst Straub zusammen: Ziel muss es sein, möglichst bald praktikable Lösungen auf den Weg zu bringen.“

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