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Um den Facetten des Themas gerecht zu werden, gibt es am Pfaffenhofener Landratsamt ein neues Sachgebiet. Dessen Leiterin ist Christine Pietsch.

"Integration kann man nicht verordnen", sagt Christine Pietsch, die neue Sachgebiets-Leiterin am Pfaffenhofener Landratsamt. "Integration ist ein wechselseitiger Prozess, bei dem es eine entsprechende Aufnahmekultur, aber auch einen Integrationswillen von Seiten der Migranten und Geflüchteten braucht." Zur Bewältigung dieser Herausforderung hat Landrat Martin Wolf (CSU) bekanntlich dieses neue Sachgebiet in der Kreisbehörde ins Leben gerufen sowie damit Integration zur Chefsache gemacht. "Unter den gegebenen Voraussetzungen geht es darum, die Menschen bestmöglich einzugliedern und mit den bestehenden Spielregeln bei uns vertraut zu machen", so Wolf.

Um den Facetten von Integration gerecht zu werden, gibt es in dem Sachgebiet drei Bereiche, die jeweils für bestimmte Zielgruppen zuständig sind:
Die Flüchtlings- und Integrationsberater sind in den Gemeinden die direkten Ansprechpartner für die Migranten und Geflüchteten. Für einen Teil der Kommunen im Landkreis leistet diese Beratung die Caritas. Die Integrations-Lotsin berät und unterstützt die Ehrenamtlichen, während die Bildungskoordinatorin für Neu- Zugewanderte Angebote und Akteure im Bereich Arbeit, Ausbildung sowie Erziehung und Bildung vernetzt. "Jeder Bereich bringt hier seine eigenen Wissensinhalte und Kompetenzen ein, so dass wir bei Herausforderungen eine passgenaue Lösung und Maßnahmen erarbeiten können", sagt Pietsch.

Die Mitarbeiter des Sachgebiets Integration bei einem internen Workshop. (Foto: Landratsamt)

Als zentrale Anlauf-, Koordinierungs- und Vernetzungsstelle rund um das Thema Integration sei das Sachgebiet für den einzelnen Bürger ebenso ein Ansprechpartner wie für Vertreter von Initiativen, Migranten-Organisationen, Behörden oder Arbeitgeber. Bislang besteht das Team des neuen Sachgebiets aus acht Personen. Im Laufe des Jahres wird nach Angaben des Landratsamts ein weiterer Stellenausbau stattfinden, "um die flächendeckende Beratung und Betreuung der einzelnen Zielgruppen im Landkreis sicher zu stellen". Dazu gehöre auch die Verstärkung der Stelle der Integrations-Lotsin, um die Ehrenamtlichen weiterhin zu unterstützen.

Pietsch weiß aus eigener beruflicher Erfahrung, wie wichtig Integration sei und welche Voraussetzungen für ihr Gelingen erforderlich seien. Bevor sie zum Pfaffenhofener Landratsamt kam, war sie als Ehrenamts-Koordinatorin für den Bereich Asyl, als Ansprechpartnerin für das Koordinierungszentrum bürgerschaftliches Engagement sowie als Asylsozialberaterin und Ehrenamtliche im Bereich Asyl tätig. Sie verfügt über eine kaufmännische Ausbildung, hat Diplom-Pädagogik mit Schwerpunkt Erwachsenenbildung studiert sowie einen Magister in Politikwissenschaften, Soziologie und Pädagogik gemacht. "Mir ist wichtig, dass wir eine gute Qualität bei der Beratung und Betreuung von Geflüchteten und Migranten, als auch Verantwortlichen in den Gemeinden sicherstellen und mit den Beteiligten offen und transparent zusammenarbeiten", betont sie.

"Chancen genauso wie Grenzen aufzeigen"

Eine mitunter wichtige Aufgabe des neuen Sachgebiets ist es nach Angaben aus dem Landratsamt, "Chancen genauso wie Grenzen aufzuzeigen". Denn gerade bei der Zielgruppe der Geflüchteten gehe es darum, "eine realistische Einschätzung der jeweiligen Perspektiven zu fördern, um über Rückkehr-Perspektiven genauso zu beraten wie zu Möglichkeiten einer Beschäftigung oder eines Sprachkurses". Zudem sei es in einem Flächenlandkreis wie Pfaffenhofen wichtig, mit dem Sachgebiet Integration einen einheitlichen Ansprechpartner zu haben, der die vielen Integrations-Arbeiten im Landkreis bündle – aber auch Angebote, Informationen und Neuerungen transparent sowie leicht zugänglich mache.

Unter Federführung des Sachgebiets werde derzeit ein Integrations-Konzept vorbereitet, das konkrete Herausforderungen, Handlungsfelder und Umsetzwege oder Ziele bei der Integrationsarbeit beschreiben soll. Praxisbezug und die Anwendbarkeit seien hier besonders wichtig. Auch die 19 Bürgermeister im Landkreis sollen – unter anderem bei einer gesonderten Dienstbesprechung – die Gelegenheit haben, die Chancen und Herausforderungen, die sie bei der Integration vor Ort haben, zu schildern. Aber auch das Experten-Wissen weiterer integrationsrelevanter Akteure, wie etwa der Ausländerbehörde, des Jugendsamts, der Ehrenamtlichen, der Caritas und weiterer seien erwünscht. "Nur so kann das Integrations-Konzept konkret und passgenau erarbeitet werden und einen Mehrwert für alle bringen", sagt Landrat Wolf.

Das "Team Integration" ist unter der Rufnummer (0 84 41) 27 29 62 sowie per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zu erreichen.

Flüchtlings- und Integrationsberater Peter Schleibinger (von links), Flüchtlings- und Integrationsberater Ivo Georgiev, Flüchtlings- und Integrationsberaterin und Integrationslotsin Anna Kutzer-Meckl, Sachgebietsleiterin Christine Pietsch, Flüchtlings- und Integrationsberater David Flacke, Bildungskoordinatorin für (Neu)- Zugewanderte Galina Römmert-Rühle, Flüchtlings- und Integrationsberaterin Tanja Staimer, Flüchtlings- und Integrationsberater Mario Fahn. (Foto: Huber)


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