Ein erstes konkretes Vorhaben mit 20 Wohnungen ist nach eigenen Angaben bereits in Planung.
(ty) Am Dienstag war "Tag der Arbeit" – und genau an diesem Tag haben sie Nägel mit Köpfen gemacht: Laut heutiger Mitteilung hat sich am 1. Mai die Wohnungsbau-Genossenschaft "RaumPfaffenhofen" gegründet. Sie hat nach eigenem Bekunden ein erklärtes, gemeinwohl-orientiertes Ziel: So schnell wie möglich bezahlbaren Wohnraum in der Region schaffen. Die ersten 20 Wohnungen sollen den Angaben zufolge bereits nächstes Jahr vergeben werden, ein konkretes Projekt sei schon in Planung. Aus der Mitte der Gründungs-Mitglieder wurden die Vorstandsmitglieder Rita Obereisenbuchner und Markus Käser sowie der Aufsichtsrats-Vorsitzende Wolfgang Eichenseher gewählt.
"Zusammen mit Mitstreitern schaffen wir gemeinschaftliches Wohneigentum und somit eine bezahlbare Alternative zu Eigenheim und Miete", erklärt die Vorstands-Vorsitzende Rita Obereisenbuchner. "Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele." Viele Bürger in der Region könnten sich aufgrund der hohen Immobilien-Preise kein Eigenheim mehr leisten, ergänzt Aufsichtsrat-Chef Wolfgang Eichenseher. "Die Mieten auf dem freien Wohnungsmarkt bringen mittlerweile auch Normalverdiener in Verlegenheit."
Mit der neuen Wohnungsbau-Genossenschaft solle hier Abhilfe geschaffen werden. Als zentrale Zielsetzung wurde laut einer heute veröffentlichten Pressemitteilung formuliert: "Zusammen schaffen wir gemeinschaftliches Wohneigentum im Raum Pfaffenhofen. Bezahlbar, regional und demokratisch."
Wie es funktioniert, erklärt Vorstandsmitglied Markus Käser, bekannt auch als Vorsitzender der SPD in Stadt und Landkreis Pfaffenhofen: "Wer eine Genossenschafts-Wohnung ergattert, zeichnet Anteile und bezahlt Nutzungsgebühren, ist also gleichzeitig Eigentümer und Nutzer. Unsere Mitglieder sind sozusagen Mieter im eigenen Haus, haben deshalb lebenslanges, vererbares Wohnrecht und profitieren von langfristig günstigen Nutzungsgebühren beziehungsweise Mieten."
Diese neue Wohnungsbau-Genossenschaft soll, analog zur Namensgebung, nach eigener Darstellung "ausschließlich im Raum Pfaffenhofen mit einem Umgriff bis zu 50 Kilometern tätig sein". Es könnten sich also auch Bürger aus anderen Landkreis-Gemeinden an die "WoGeno" wenden. "Vorrang bei der Vergabe von Wohnungen sollen Ortsansässige der jeweiligen Gemeinde haben." Bürgermeister Thomas Herker (SPD) habe der Genossenschaft die Unterstützung der Stadt Pfaffenhofen bereits signalisiert.
Ein erstes Gebäude mit bis zu 20 Wohneinheiten in Pfaffenhofen ist nach Mitteilung der Genossenschaft "bereits in konkreter Planung". Eine erste Info-Veranstaltung dazu soll im Juni stattfinden. Kontakt mit der Genossenschaft könne man per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! aufnehmen.
Rita Obereisenbuchner ist Diplom-Ingenieurin und Mitglied der bayerischen Architektenkammer. Sie gründete 1999 das Architekturbüro Obereisenbuchner mit den Schwerpunkten öffentliche Bauten, Gewerbebau und Wohnungsbau. Das Unternehmen bearbeitet Hochbau-Planungen vom Entwurf bis zur Bauleitung mit derzeit elf Mitarbeitern.
Wolfgang Eichenseher ist Diplom-Ingenieur in Sachen Bauingenieurwesen und Inhaber des Büros Eichenseher-Ingenieure mit 24 Mitarbeitern in Pfaffenhofen. Seine Tätigkeits-Schwerpunkte sind Objekt- und Tragwerksplanung, Bauleitplanung und Tiefbau. Projekt-Schwerpunkte sind Schulen, Kindertagesstätten, Sportstätten, Wohnungs- und Gewerbebau sowie Bauleitplanung und kommunaler Tiefbau. Eichenseher ist Mitglied der bayerischen Ingenieurkammer Bau, Stadtplaner, Nachweisberechtigter für Standsicherheit und vorbeugenden Brandschutz, Sachverständiger und Mitglied im Lions-Club Pfaffenhofen/Hallertau.
Markus Käser ist selbstständiger Marketing-, und PR-Berater, Nachhaltigkeits-Experte und Vorsitzender der "Landesvereinigung Bürgerenergie Bayern e.V.", einem landesweiten Zusammenschluss von Bürgerenergie-Gesellschaften. Käser ist Vorsitzender der SPD in Pfaffenhofen und im Landkreis, er sitzt im Stadtrat und im Kreistag, kandidiert im Herbst für einen Sitz im bayerischen Landtag. Er ist Mitglied im Verwaltungsrat der Stadtwerke Pfaffenhofen, Verbandsrat des Prüfungsverbandes "Der Genossenschaftliche e.V." und Mitglied im Wirtschaftsbeirat des Landkreises.