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Polizei geht derzeit davon aus, dass die Kollision zwischen Personen- und Güterzug auf menschliches Versagen zurückzuführen ist. Was bislang bekannt ist.

(ty) Wie bereits kurz berichtet, hat es gestern Abend ein Zugunglück bei Aichach gegeben, das zwei Menschenleben gefordert hat. Gegen 21.15 Uhr war ein Personenzug der bayerischen Regiobahn auf der Strecke von Augsburg in Richtung Ingolstadt unterwegs, als er wenige hundert Meter vor der Einfahrt in den Bahnhof frontal mit der Lok eines stehenden Güterzugs kollidierte. Der Lokführer des Personenzugs und eine Passagierin wurden dabei laut Polizei so schwer verletzt, dass sie noch an der Unfallstelle starben. Weitere 14 Passagiere wurden nach derzeitigem Stand verletzt.

Nach bisherigen Erkenntnissen werde davon ausgegangen, dass der Unfall auf menschliches Versagen zurückzuführen ist, wurde heute gegen 10.50 Uhr aus dem Polizeipräsidium Schwaben-Nord gemeldet. „Der 24-jährige Fahrdienstleiter wurde wegen des dringenden Verdachts der fahrlässigen Tötung des 37-jährigen Lokführers sowie der 73-jährigen Passagierin vorläufig festgenommen.“ Die Staatsanwaltschaft Augsburg prüfe aktuell, ob ein Haftbefehl gegen den 24-Jährigen beantragt werde.

 

Nach bisherigem Kenntnisstand wurden eine Person schwer, zwei Personen mittelschwer sowie elf Personen leicht verletzt. Dabei handelt es sich den Angaben zufolge ebenfalls um Fahrgäste der Regiobahn. Der Lokführer des Güterzugs sei äußerlich unverletzt geblieben, wurde noch in der Nacht gemeldet. Zahlreiche Einsatzkräfte von Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei sorgten für eine schnellstmögliche Versorgung der Verletzten, die in umliegende Krankenhäuser gebracht wurden. Angehörige und Betroffene wurden zeitnah im Umfeld des Bahnhofs betreut.

Die Kripo Augsburg hat noch in der Nacht die Ermittlungen an der Unfallstelle aufgenommen. Derzeit sei noch nicht abzusehen, wie lange die veranlasste Sperrung der Bahnstrecke in diesem Bereich aufrechterhalten werden muss. Die Schadenshöhe könne ebenfalls noch nicht beziffert werden.

Der zuständige Abteilungsleiter der Staatsanwaltschaft  Augsburg begab sich vor Ort, um einen persönlichen Eindruck von den Ereignissen zu gewinnen. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei zum Unfallhergang dauern an. Wie es heißt, wird im Laufe des Vormittags ein Gutachter die Unfallfallstelle in Augenschein nehmen.

Unmittelbar nach der Kollision entfernten sich nach Angaben der Polizei etwa 15 Passagiere der Regiobahn, noch bevor Einsatzkräfte deren Personalien erheben konnten. Die Kriminalpolizei bittet diese Fahrgäste nun dringend darum, sich unter der Telefonnummer (08 21) 3 23 – 38 10 (24 Stunden erreichbar) zu melden.

Den Angehörigen der Opfer spricht die Deutsche Bahn in einer aktuellen Mitteilung ihr Mitgefühl aus und wünscht den Verletzten baldige Genesung. Die DB arbeitet nach eigenen Angaben eng mit den Behörden vor Ort zusammen, um Umstände und Ursachen des Unglücks vollständig aufzuklären.

Nach Abschluss der behördlichen Untersuchungen im Bereich des Bahnhof von Aichach sei die Unfallstelle freigegeben worden, teilte die Bahn gegen 16.30 Uhr mit. Die Aufräum-Arbeiten seien angelaufen. Dazu sei ein Hilfszug mit Hydraulikhebern vor Ort. Anschließend könne festgestellt werden, ob Schäden am Gleis und am Oberbau repariert werden müssten. Der Bahnhof bleibe weiterhin gesperrt. Ein Ersatzverkehr wurde durch die Bayerische Regiobahn (BRB) eingerichtet. "Mit einer Freigabe der Strecke ist nicht vor dem morgigen Tag zu rechnen", so die Bahn.

Erstmeldung zum Thema:

Züge kollidieren in Aichach: Zwei Tote, mehrere Verletzte


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