Blumen und Beete statt Pflastersteine und Asphalt. Teamleiter Mario Dietrich gibt individuelle Hinweise.
(ty) Möglichst naturnah sollen sie sein, um Nahrungs- und Lebensraum für bedrohte Tiere zu schaffen: Mit „Pfaffenhofen soll blühen“ ruft die Stadt dazu auf, Gärten und private Grünflächen umzugestalten. Dazu bieten Stadt und Stadtwerke sogar kostenlose Hilfestellung an: Wer interessiert ist, eine Grünfläche in ein nachhaltiges Staudenbeet umzuwandeln, bekommt direkt vor Ort eine Beratung von Gartenbau-Ingenieur Mario Dietrich, dem Teamleiter Stadtgrün.
Die Gartenschau im Sommer 2017 war der Auslöser für die „Begrünungsoffensive Pfaffenhofen“. Ehemals unattraktive öffentliche Grünanlagen wurden zu Bienenweiden oder zu interessanten Staudenbeeten mit hohem Erlebniswert für Bürger und Besucher umgestaltet. Dabei ging es nicht nur um Schönheit, sondern vor allem um Nachhaltigkeit: Nahrungs- und Lebensraum für bedrohte Tiere schaffen – und zugleich den Gieß- und Pflegeaufwand verringern.
Die Erfahrungen der Stadtwerke-Gärtner sind positiv: Im Vergleich zu Wechselflorpflanzungen sind auf öffentlichen Grünflächen elf Mal weniger Gießgänge nötig. Auf der trockenen, nährstoffarmen Mulchschicht kann zudem Unkraut nur schwer keimen. Die Trockenstaudenmischungen bieten Insekten, wie zum Beispiel gefährdeten Wildbienen, eine wertvolle Nahrungsquelle. Somit leisten sie einen Beitrag zur biologischen Vielfalt. Da die Blütenfolge gestaffelt ist, blüht es das gesamte Jahr. Insekten, Bienen, Vögel, Igel und Co. lassen sich in ihrem neuen Lebensraum mitten in der Stadt beobachten.
Die Begrünungsoffensive ist eine PAF und DU-Maßnahme im Rahmen der Pfaffenhofener Nachhaltigkeitsstrategie. Damit will die Stadt einen Beitrag leisten zur Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen aus der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Ein Teilziel von Nachhaltigkeitsziel 15 lautet: „Dem Verlust der biologischen Vielfalt eine Ende setzen“. Es ist ein erklärtes Ziel der Stadt Pfaffenhofen, nicht nur städtische Flächen nachhaltig zu gestalten, sondern auch die Bürger zu ermutigen, mit einer naturnahen Gestaltung ihrer Gärten etwas für den Artenschutz zu tun.
Das Konzept der nachhaltigen und insektenfreundlichen Beete können die Bürger auch in ihrem privaten Vorgarten oder Hausgarten, in Innenhöfen von Wohnanlagen oder auf ihrem Firmengelände umsetzen. Das Stadtgrün-Team der Stadtwerke Pfaffenhofen unterstützt alle Interessierten dabei mit einer kostenlosen Beratung direkt an Ort und Stelle.
Langweilige Rasenflächen oder triste Pflasterungen werden oft gewählt, weil sie weniger Arbeit machen als Blumenbeete, in denen man ständig Unkraut zupfen, gießen und nachpflanzen muss. Nicht so bei den nachhaltigen Staudenbeeten: Sie sind pflegeleicht und die Pflanzen haben wenig Durst. Zwar sind die Erstellungskosten etwas höher als bei herkömmlichen Pflanzungen. Dafür profitieren Mensch und Tier – ebenso wie bei Bienenweiden, die Rasen ersetzen können – viele Jahre lang und zu allen Jahreszeiten von den Blüten und Samen.
Weitere Informationen über die Begrünungsoffensive findet man unter www.pfaffenhofen.de/pfaffenhofensollbluehen. Dietrich ist unter der Telefonnummer (0 84 41) 40 52 31 24 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zu erreichen.