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Nach fünf Jahren und manchem Aufreger wurde heute offiziell der Abschluss der Pfaffenhofener Landratsamt-Sanierung gefeiert.

(ty) Im Rahmen einer Feierstunde mit zahlreichen Ehrengästen aus Politik und Verwaltung zum Abschluss der Generalsanierung des Pfaffenhofener Landratsamts wurde das Gebäude am heutigen Vormittag nach rund fünfjähriger Bauzeit sozusagen offiziell wieder seiner Bestimmung übergeben. Die Gesamtmaßnahme kostete den Kreis etwa 17,8 Millionen Euro. Als einen ebenso freudigen wie auch bedeutenden Anlass – für den Landkreis aber vor allem auch für die Mitarbeiter der Behörde und die Bürger – bezeichnete Landrat Martin Wolf (CSU) das Ereignis, das weit mehr als ein Meilenstein sei.

 

In seinem Rückblick auf die fast ein halbes Jahrhundert währende Geschichte des Gebäudes wies der Kreischef darauf hin, dass sich gut 35 Jahre nach der Grundstein-Legung anno 1969 eine Sanierung und Erweiterung des Komplexes am Hauptplatz herauskristallisiert hatte. „Nach einem zweijährigen Abwägungszeitraum wurde in der Sitzung des Bau- und Vergabeausschusses vom 9. Mai 2012 das Architekturbüro Köhler sowie die Projektanten, Ingenieurbüro Schiegerl und die Firma VE-Plan, mit den Arbeiten beauftragt.“ Baubeginn war dann Mitte 2013.

 

Eine pikante öffentliche Debatte war bekanntlich um den Giebel auf der Nordseite entbrannt. Das Landratsamt hatte sich sozusagen selbst einen Giebel genehmigt, der später nach einer juristischen Auseinandersetzung – praktisch als Schwarzbau – wieder abgerissen wurde (Die Giebel-Chronologie zum Nachlesen). Wolf sprach auch diese – durchaus peinliche – Episode an und zeigte sich froh darüber, dass das Problem schließlich gelöst werden konnte. Ein weiterer Aufreger war danach die Fassaden-Gestaltung. Der Bau- und Vergabe-Ausschuss des Kreistags hatte sich letztlich mit acht zu sieben Stimmen für eine Putzfassade entschieden. Eine begrünte Fassade hatte keine Mehrheit gefunden (Landratsamt wird nicht begrünt).

„Nun können wir heute den offiziellen Abschluss der Baumaßnahmen feiern – noch nicht des Außenbereiches, den wir aber bis Herbst 2018 noch fertigstellen", sagte Wolf. Ab Ende Mai werden die neuen Büros bezogen. Insgesamt wurden 30 neue Büro-Arbeitsplätze (insgesamt sind es jetzt 225) sowie Sozial- und Besprechungsräume und ein neuer, multifunktionaler Sitzungssaal für Veranstaltungen mit bis zu 300 Personen geschaffen. Die Juli-Sitzung des Kreistages soll in dem neuen Saal stattfinden. Bislang gab es im Landratsamt keinen ausreichend großen Raum, um Kreistag-Sitzungen abzuhalten – die fanden deshalb bislang entweder in ausreichend großen Sälen von Wirtschaften oder etwa im Sparkassen-Casino oder im Wolnzacher Hopfenmuseum statt.

 

Die Gesamtbaukosten für die Generalsanierung und Erweiterung des Landratsamts werden aktuell mit 17,8 Millionen Euro beziffert; das seien lediglich 117 000 Euro über der Kostenberechnung. Am 7. Oktober gibt es einen „Tag der offenen Tür“ für die Bürger. Bis dahin soll dann auch der Innenhof fertiggestellt sein und die Fassade des angrenzenden Rentamts einen neuen Anstrich nach den aktuellen denkmalschutzrechtlichen Vorschriften erhalten haben.

 

Architekt Benjamin Hardt bemerkte nach der symbolischen Schlüssel-Übergabe, dass die Sanierung des Landratsamts aufgrund der Bauweise keine leichte Aufgabe gewesen sei. Es zeige sich aber jetzt, dass eine freundliche, offene Atmosphäre geschaffen worden sei. „Die Maßnahmen haben unglaublich viel Nerven gekostet“, gab er zu. Die Segnung des in neuem Glanz erstrahlenden Gebäudes übernahmen heute die Pfarrer Joachim Kunz und George Spanos. 


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