TSV-Reserve zittert sich in der Fußball-A-Klasse 4 gegen Ilmmünster zum Titel. Koston-Elf kann über den Umweg ebenfalls noch aufsteigen.
Von Alexander Kaindl
Es ist amtlich! Der TSV Rohrbach II holt die Meisterschaft in der A-Klasse 4. Am Ende reichte ein 2:2 gegen den SV Ilmmünster zur Rückkehr in die Kreisklasse. Davon darf auch der TSV Reichertshausen noch träumen – nach dem 5:0-Sieg über Niederlauterbach steht man nun in der Relegation. Der HSV Rottenegg gewann sein Spiel gegen Jetzendorf II zwar mit 8:1, muss sich am Ende aber mit Platz drei zufrieden geben. Einen Rang dahinter steht der FC Schweitenkirchen nach seinem 2:0-Erfolg in Hettenshausen. Die Berichte der 15-Uhr-Spiele in der Zusammenfassung:
TSV Reichertshausen – SV Niederlauterbach 5:0 (3:0)
Reichertshausen erledigt seine Hausaufgabe souverän und schickt den SV Niederlauterbach mit 5:0 nach Hause. Zwischenzeitlich durfte man von der Meisterschaft träumen, da Lokalrivale Ilmmünster in Rohrbach sogar in Führung ging. Am Ende muss sich der TSV aber doch mit Platz zwei und der damit verbundenen Relegation um die Kreisklasse begnügen. „Glückwunsch an Rohrbach“, gratulierte Abteilungsleiter Florian Kottmayr dem neuen Meister. „Wir können uns in der Rückrunde aber nicht viel vorwerfen. Auch das Spiel heute war sehr souverän. Jetzt bereiten wir uns auf die Relegation vor, wir freuen uns sehr auf dieses Spiel.“
In Runde eins geht es gegen den Türkischen SV Pfaffenhofen, gespielt wird höchstwahrscheinlich am kommenden Freitag. Wo die Partie stattfindet, wird morgen ab 19 Uhr in der Relegations-Sitzung des Kreises Donau/Isar in Allershausen geklärt. Gegen Niederlauterbach machten die Reichertshausener kurzen Prozess: Der überragende Spielertrainer Matthias Koston (2., 14.) und Torge Niedringhaus (9.) stellten die Weichen schnell auf Sieg. David Knadler (62.) und Koston (66.) legten nach der Pause noch zwei Tore nach. SVN-Trainer Helmut Atzmüller sagte: „Wir waren schnell 0:2 hinten, danach war Reichertshausen dann einfach zu gut.“
TSV Rohrbach II – SV Ilmmünster 2:2 (2:1)
Die Rohrbacher Zweite fährt zum Saisonende auf der letzten Rille, geht aber trotzdem als Erster über die Ziellinie: Zuhause reichte der Bezirksliga-Reserve ein 2:2 gegen den SV Ilmmünster zur Meisterschaft. Ein Gegentor mehr und die Rohrbacher wären auf Platz drei abgerutscht – gegen 16:53 Uhr interessierte das aber niemanden mehr und es brachen alle Dämme. Trainer Michael Schrätzenstaller ließ seine Jungs jubeln und schlenderte in bester Franz-Beckenbauer-Manier wie der Kaiser nach dem gewonnenen WM-Finale 1990 in Rom über den Rasen. Die Weißbierdusche blieb ihm aber nicht erspart. „Ich kann mich noch nicht so richtig freuen“, sagte der Coach unmittelbar nach der Partie. „Wir haben es uns heute verdammt schwer gemacht. Die mentale Frische hat ein wenig gefehlt, dazu kam dann die Nervosität. Und Ilmmünster hat einfach Vollgas gegeben. Wenn es dunkel ist, werde ich es dann aber schon realisieren, dass wir es gepackt haben.“
Dabei begann die Partie mit einer Schrecksekunde für Rohrbach: Julian Karmann brachte den Gast in Front (5.). Elan Pinar konnte fünf Minuten später ausgleichen, Alexander Tihanyi war es dann, der den TSV nach 39 Minuten erneut jubeln ließ. Die tapferen SVI-Kicker ließen aber nicht locker, Florian Scharger stellte auf 2:2 (59.).
In der Schlussphase sorgten Marius Cosa und Nils Grote immer wieder für Gefahr, auf der Gegenseite lenkte Aushilfs-Keeper Marcus Rudnitzky einen Schuss gegen den Pfosten – Dramatik pur in Rohrbach. Ilmmünsters Matthias Pfab sah nach einem Foul dann noch Gelb-Rot (94.), mehr sollte aber nicht mehr passieren und der TSV durfte feiern.
Spielleiter Helmut Steinmeier verlieh den Meisterpokal an Kapitän Johannes Riehs. So darf sich das Pfauengeschwader nun über den Titel freuen – zurecht, wie auch Ilmmünsters Abteilungsleiter Johannes Rist anerkennen musste: „Sie haben die komplette Saison vorne mitgespielt. Rohrbach war einfach die konstanteste Mannschaft, Glückwunsch zum Aufstieg.“ Beim Meister ist die Party mittlerweile in vollem Gange, der Großteil der Mannschaft hat sich in weiser Voraussicht morgen frei genommen. Auch der Coach: „Ich werde mir dann irgendwo ein Weißbier schmecken lassen und den Titel genießen“, so Schrätzenstaller.
HSV Rottenegg – TSV Jetzendorf II 8:1 (3:0)
Am Ende half auch eine starke Vorstellung gegen den TSV Jetzendorf II nicht mehr – der HSV Rottenegg muss sich mit Platz drei begnügen. „Es war ja zu befürchten“, sagte Trainer Christian Müller nach dem 8:1-Heimerfolg. „So ist es ein trauriger Sieg für uns. Wir können trotzdem erhobenen Hauptes feiern. Glückwunsch nach Rohrbach und Reichertshausen.“ Martin Ernstorfer (15.), Johannes Winkler (33.), Sefa Yalcin (42.), Keeper Martin Tausendfreund per Elfmeter (57.), Daniel Dlugosch (65., 82.), Maximilian Gerner (75.) und Simon Frauenholz (80.) durften sich für die Platzherren in die Torschützenliste eintragen. Thomas Eichner gelang ebenfalls per Strafstoß der Jetzendorfer Ehrentreffer (85.).
„Es war ein verdienter Sieg für Rottenegg“, gratulierte TSV-Coach Andreas Eichner. „Sie waren 90 Minuten lang die bessere Mannschaft und klar spielbestimmend. Ein Kompliment möchte ich Christoph Huber aussprechen, er war heute unser bester Mann. Kämpferisch war das eine vorbildliche Leistung. Jetzt freuen wir uns über die Sommerpause.“ Jetzendorf, vergangene Saison aus der Kreisklasse abgestiegen, beendet die Spielzeit auf Platz neun.
FC Hettenshausen – FC Schweitenkirchen 0:2 (0:0)
Schweitenkirchen feiert in Hettenshausen einen versöhnlichen Saisonabschluss. Spielertrainer Christian Reindl durfte zum Ende seiner Amtszeit nochmal einen 2:0-Sieg bejubeln. Sein Pendant Dominik Singer erklärte: „Schweitenkirchen hat das Spiel gemacht, aber wir hatten die besseren Chancen. In der zweiten Halbzeit haben sie die erste gute Gelegenheit gleich zur Führung genutzt, danach ist noch ein abgefälschter Schuss reingekullert und wir hatten nichts mehr zum Nachlegen.“
Sebastian Bauer brachte den Gast mit seinem 25. Saisontor in Front (70.), Lukas Schaubeck legte nach (76.). FCS-Abteilungsleiter Baris Basaran kommentierte: „Es war ein klassischer Sommerkick. Wir waren lange nicht zwingend genug, hatten zwar mehr Ballbesitz, aber nach vorne passierte wenig. Hettenshausen hatte zwei gute Chancen, die hat unser Keeper Armin Brücklmeier sensationell pariert. Nach der Pause ging mehr nach vorne und wir haben verdient gewonnen.“
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