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Sie will Maßstäbe für nachhaltige Gastronomie setzen: Die Würstl bestehen ausschließlich aus Fleisch von Schweinen aus Freiluft-Haltung am Doima-Hof.

Mit der Einführung der "Pfaffenhofener Voixfest-Würstl" setzt die hiesige Festwirtin Julia Spitzenberger in ihrer "Gaudihüttn zum Spitz" auf "noch mehr Qualität sowie Geschmack mit gutem Gewissen" – und will damit erneut Maßstäbe für eine nachhaltige Volksfest-Gastronomie setzen. Denn ihre Voixfest-Würstl bestehen ausschließlich aus Fleisch von glücklichen Schweinen aus der Freiluft-Haltung vom Doima-Hof aus Thalhof bei Pfaffenhofen. Zwei Paar werden serviert mit regionalem Sauerkraut und einer Wiesender Bio-Dinkel-Semmel aus Naturland-Getreide vom Klosterbetrieb in Scheyern, das Ganze kostet 9,30 Euro.

Spitzenberger, die auch für die SPD im Stadtrat sitzt, setzt damit in Eigenregie nicht nur den Punkt "Mehr Fleisch aus artgerechter Haltung" aus dem Vertrag der bunten Pfaffenhofener Stadtrats-Koalition ("PLAN 2020") um, sondern leistet damit auch einen Beitrag zur "Agenda 2030" der Vereinten Nationen. Die Stadt Pfaffenhofen hat bekanntlich die 17 Agenda-2030-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung unterschrieben.

"Ich habe als Stadträtin eine Vereinbarung zur Förderung von Lebensmitteln aus artgerechter Tierhaltung bei städtischen Veranstaltungen und die 'Agenda 2030' unterschrieben, da will ich mit gutem Beispiel vorangehen und ein Zeichen setzen", sagt Spitzenberger. "Was ich von anderen erwarte, will ich auch in meinem eigenen Betrieb umsetzen", so stellvertretende SPD-Fraktions-Sprecherin.

 

Besuch im artgerechten Schweinestall: Julia Spitzenberger, Doima-Hof-Chef Michael Weichselbaumer (Mitte), Nachhaltigkeits-Experte und SPD-Chef Markus Käser.

"Viel mehr Platz, Ringelschwänzchen, Stroh und genfreies, einheimisches Futter. Das sind die vier Säulen auf denen unser Projekt steht", erklärt Doima-Hof-Chefin Barbara Weichselbaumer. "Es freut uns sehr, dass es unser Fleisch nun auch auf dem Pfaffenhofener Volksfest zu genießen gibt."

Die Qualitäts-Verbesserung soll sich aber im Preis nicht unverhältnismäßig auswirken. Vier "Voixfest-Würstl" samt Sauerkraut und Semmel kosten 9,30 Euro – die Portion ist damit trotz der besseren Zutaten nur geringfügig teurer als herkömmliche Würstl.

Die Suche nach einem geeigneten Partner habe nicht sehr lange gedauert, sagt Spitzenberger. Unterstützt durch den Nachhaltigkeits-Experten Markus Käser, sei die Wahl schnell auf den Pfaffenhofener Klimaschutz-Preisträger Doima-Hof gefallen.

"Unser Volksfest ohne deftige Kost wäre quasi nicht vorstellbar", sagt Käser. "Aber bei den mittlerweile bekannt gewordenen Verhältnissen der industriellen Massentierhaltung können wir als Kommune nicht einfach wegsehen. Wir müssen in Zukunft Umwelt- und Tierschutz sowie Genuss und Vergnügen in Einklang zu bringen", so der hiesige SPD-Chef. "Am Ende haben Mensch und Tier etwas davon. Julia Spitzenberger geht mit einer starken Geste voran. Wir unterstützen diese Entscheidung mit voller Kraft."

 

Spitzenberger hat außerdem ihr gesamtes Angebot auf regionale Anbieter umgestellt. So seien heuer beispielsweise bereits Radieserl, Gurken und allgemein Gemüse direkt aus der Region. Auch das Mehl komme direkt aus regionaler Produktion. Das Hirschfleisch komme frisch vom Jäger – Eier, Käse sowie Kartoffeln und Knödel werden ihren Worten zufolge innerhalb eines Radius von maximal 40 Kilometern bezogen.

Mit ihrer Initiative setzt Julia Spitzenberger in Pfaffenhofen Maßstäbe in Sachen Tier-, Klimaschutz und Nachhaltigkeit bei Großveranstaltungen. Eine ganze Reihe von Umwelt- und Nachhaltigkeits-Maßnahmen im Rahmen des Pfaffenhofener Volksfestes sollen folgen. "Wer in Zukunft auf der Pfaffenhofener Wiesn dabei ist, sollte sich auch ein paar Gedanken zu Umwelt- und Tierschutz machen", sagt SPD-Stadträtin und Umwelt-Referentin Sandra Lob. "Wir arbeiten gemeinsam mit Stadtverwaltung und Schaustellern an einem realistischen Umwelt- und Nachhaltigkeits-Konzept für unser Volksfest." Regionale, saisonale Speisen und Getränke mit guter Ökobilanz sowie aktive Klimaschutz-Maßnahmen sollen dabei gefördert werden“, erläutert Lob. 

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