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37-Jähriger aus dem Kreis Erding war am 30. September in der Watzmann-Ostwand an der so genannten Eiskapelle in den Tod gestürzt.

(ty) Am gestrigen Nachmittag ist in der so genannten Eiskapelle am Fuße der Watzmann-Ostwand die Leiche eines bereits seit Ende des vergangenen Monats vermissten Bergsteigers aus einer Gemeinde im Landkreis Erding gefunden worden. Die Bergung der sterblichen Überreste des 37-Jährigen erfolgte durch einen Polizeibergführer der alpinen Einsatzgruppe in Zusammenarbeit mit einem Polizeihubschrauber und der Bergwacht von Berchtesgaden, wie heute aus dem Polizeipräsidium Oberbayern-Süd gemeldet wird. Am Unglückstag waren – wie berichtet – die Versuche der Einsatzkräfte, zu dem Verunglückten zu gelangen, wegen der für die Helfer herrschenden Lebensgefahr abgebrochen worden.

 

Wie berichtet, war es an jenem 30. September gegen 6.30 Uhr in der Watzmann-Ostwand an der Eiskapelle zu dem dramatischen Berg-Unglück gekommen. Der 37-jährige Bergsteiger war nach Angaben der Polizei in die Randkluft abgestürzt. Bergwacht-Leute und ein Polizeibergführer versuchten am selben Tag noch an den vermuteten Liegeort des Verunglückten zu gelangen – ein Unterfangen, das jedoch aufgrund des hohen Risikos für die Einsatzkräfte abgebrochen worden war. Berichtet wurde damals von akuter Lebensgefahr für die Helfer.

Den Angaben der Polizei zufolge wollten zwei erfahrene Bergsteiger aus dem Raum Erding über den Kederbacher-Weg die Watzmann-Ostwand durchsteigen. Die hochalpine, kombinierte Fels-Eis-Tour führte demnach im unteren Teil der 2000 Höhenmeter hohen Wand über die Eiskapelle zu weiteren Felspassagen. Der Übergang von Eis zum Fels werde durch erhebliche Randkluften erschwert. „Die zum größten Teil stark unterhöhlten Bereiche stellen eine besondere Gefahr für die Bergsteiger dar“, hatte ein Polizei-Sprecher berichtet. „Bei der Suche nach einer möglichen Übergangsstelle, brach plötzlich unter einem der Bergsteiger ein großflächiger Eisbereich ab und er stürzte ungesichert zirka 50 Meter ab.“

  

Der unverletzte Bergsteiger, konnte laut Polizei weder Sicht-, noch Rufkontakt zu seinem verunglückten Kameraden herstellen. In der Folge wurde die Bergwacht-Bereitschaft von Berchtesgaden alarmiert, die per Rettungshubschrauber zum Einsatzort flog. Die Polizeihubschrauber-Staffel brachte Material, weitere Einsatzkräfte und einen Polizeibergführer. Die Rettungs-Mannschaft konnte sich über schwierige Felspassagen in unmittelbare Nähe der Unglückstelle vorarbeiten. Jedoch wurde den Angaben zufolge ein Weiterkommen an der Randkluft dann wegen weiterer erheblicher Eismassen (zirka 200 Kubikmeter), die sich unmittelbar – etwa 50 Meter – oberhalb der Rettungskräfte befanden, gestoppt.

„Ein Weiterkommen in der überhängenden Eishöhle zum vermutlichen Punkt, wo sich die Person befinden könnte, war aufgrund der Gefährdung der Einsatzkräfte nicht mehr möglich“, meldete die Polizei damals. „Ein Abbrechen der labilen Eismassen oberhalb der Rettungskräfte erschien den Einsatzkräften als zu riskant.“ Zumal die genannte Absturzhöhe des Verunglückten im freien Fall, mit dem Leben nicht mehr vereinbar gewesen sei. In der Tiefe der Randkluft, so hieß es weiter, konnten „frische“ Eismassen erkannt werden, die aufgrund des oben gennannten Abbruchs entstanden waren. In einem zweiten Anlauf sei versucht worden, von der Seite an die Unglückstelle zu gelangen, was jedoch an selbigen labilen Eismassen oberhalb der Rettungskräfte gescheitert war.

 

Am gestrigen Nachmittag meldete – so teilte die Polizei heute mit – nun ein Bergsteiger, dass er im hinteren Bereich des Baches der unterhöhlten Eiskapelle eine leblose Person aufgefunden hatte. Schließlich konnte ein angerückter Polizeibergführer den Fund bestätigen. „Vermutlich wurde aufgrund der warmen Witterung die Person über weitere Felsabbrüche bis unter die Eiskapelle von den Wassermassen getragen“, heißt es aus dem Polizeipräsidium Oberbayern-Süd. Mit einem Polizeihubschrauber und in Zusammenarbeit mit der Bergwacht wurde der Leichnam geborgen. 


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