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Zuletzt schlug der mutmaßliche Serien-Täter in Obersüßbach und Uttenhofen zu, seine Identität ist weiterhin ungeklärt.

(ty) Nach dem Überfall auf ein Geldinstitut in Obersüßbach (Kreis Landshut) am 18. Dezember fahndet die Kripo auf Hochtouren nach dem geflüchteten Täter. Fotos aus der Überwachungskamera wurden bereits veröffentlicht. Die Ermittler gehen davon aus, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit auch dieser Raub auf das Konto des Serien-Täters geht, der damit seit Mai 2016 bereits elf Bank-Überfälle begangen hätte. Zuletzt war im November im Pfaffenhofener Ortsteil Uttenhofen die Filiale der Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte heimgesucht worden. Die Kripo erhofft sich nun mit der Veröffentlichung eines Fahndungsplakats (siehe unten) Hinweise zur Identität oder zum Aufenthaltsort des Mannes. Für Hinweise, die zur Klärung der Überfälle führen, ist eine Belohnung von 13 000 Euro ausgesetzt. 

 

Jüngster Tatort: Obersüßbach. 18. Dezember 2018, gegen 11 Uhr: Der bislang unbekannte Mann bedrohte unter Vorhalt einer Pistole die 23-jährige Bank-Angestellte und erbeutete mehrere zehntausend Euro. Nach dem Überfall flüchtete der Mann vermutlich mit einem weißen Kombi. „Trotz intensiver Ermittlungen und Fahndungs-Maßnahmen konnte die Identität oder der Aufenthalt des Mannes bislang nicht geklärt werden“, heißt es aus dem niederbayerischen Polizeipräsidium. Die Landshuter Kripo, die in diesem Fall ermittelt, erhoffte sich durch die Veröffentlichung von Fotos aus der Überwachungskamera der Bank bereits Hinweise. Einige Hinweise gingen auch ein: Die heiße Spur, die zum Täter führte, ergab sich bislang jedoch nicht.

Am 18. Mai 2016 schlug der Räuber in München-Allach zu, damit begann die Serie.

Inzwischen gehen die Ermittler davon aus, dass es sich bei dem Mann "mit sehr großer Wahrscheinlichkeit" um den Serien-Bankräuber handelt, der die Polizei bereits seit gut zweieinhalb Jahren in Atem hält. Am 18. Mai 2016 begann diese Serie, damals schlug der Räuber in München-Allach zu. Am 9. Juni 2016 folgte dann ein Bank-Überfall in Fahrenzhausen (Kreis Freising), am 7. September 2016 einer in Wiedenzhausen (Kreis Dachau). 

Im Jahr 2017 erfuhr die Serie ihre Fortsetzung, zunächst wurde am 6. April ein Geldinstitut in Hattenhofen (Kreis Fürstenfeldbruck) überfallen. Gleich zwei Mal an einem Tag schlug der Räuber am 9. Juni 2017 zu: in Kirchdorf an der Amper (Kreis Freising) und in Kranzberg (Kreis Freising). Dann überfiel der Mann am 3. November 2017 eine Bank-Filiale in Rudelzhausen-Tegernbach (Kreis Freising). Einen weiteren Überfall gab es am 8. Dezember 2017 in Forstern (Kreis Erding). 

Ein Bild aus der Überwachungskamera von der Tat in Hattenhofen.

Am 20. Juli vergangenen Jahres musste die Kripo einen weiteren Bank-Überfall im Landkreis Dachau vermelden, der mutmaßlich ebenfalls auf das Konto des Serien-Täters geht. "Gegen 11.30 Uhr betrat ein bislang unbekannter, mit einer braunen Strumpfhose maskierter, Mann die Filiale einer Bank am Raiffeisenplatz in Pfaffenhofen an der Glonn", teilte die Polizei damals mit. "Anschließend bedrohte er die Bank-Angestellten mit einer schwarzen Pistole und forderte sie zur Herausgabe von Bargeld auf. Dabei lud er die mitgebrachte Pistole einmal durch." Mit mehreren tausend Euro Beute sei der Räuber zu Fuß aus dem Geldinstitut getürmt. Zur weiteren Flucht, so hieß, "könnte ein weißer Pkw benutzt worden sein".

 

Am 8. November vergangenen Jahres wurde dann die Filiale der Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte in Uttenhofen (Kreis Pfaffenhofen/Ilm) überfallen. Der Täter bedrohte die Angestellten mit einer Schusswaffe, erbeutete Bargeld und flüchtete in einem weißen Auto mit geklauten Kennzeichen. Was in der Zweigstelle des Geldinstituts passiert war, wurde von den Ermittlern am Tag der Tat wie folgt beschrieben: "Mit hochgezogenem Rollkragen maskiert und vermutlich mit Pistole bewaffnet, betrat der Räuber die Filiale. Unter Vorhalt der Waffe forderte er die  Aushändigung von Bargeld."

 

Überfall in Uttenhofen: Bilder aus der Überwachungs-Kamera.

Ein 31-jähriger Angestellter, so heißt es weiter, händigte aus dem Tresor mehrere hundert Euro aus, die der Täter in einer mitgebrachten Tüte verstaute. "Er flüchtete mit einem vor der Bank abgestellten Pkw, einem weißen BMW mit dem Kennzeichen PAF – E 777, in Richtung Staatsstraße 2232." Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord hatte gegenüber unserer Redaktion erklärt, dass es sich bei dem genannten Kfz-Kennzeichen um eines handelt, das bereits im Jahr 2016 in München gestohlen worden war. Dieses Kennzeichen stehe auch im Zusammenhang mit der umfangreichen Serie von Bank-Überfällen – es sei dabei "immer wieder" verwendet worden.

Tatort Obersüßbach, der jüngste Fall der Serie.

Am 18. Dezember vergangenen Jahres nun wurde eine Bank-Filiale in Obersüßbach heimgesucht. Wieder hatte der Täter eine Pistole, wieder ist von einem weißen BMW die Rede. Mutmaßlich eine weitere Tat, die in Zusammenhang mit der nicht enden wollenden Serie steht. Mehrfach veröffentlichte die Polizei bereits Fotos aus Überwachungskameras von unterschiedlichen Tatorten, auch in der TV-Sendung "Aktenzeichen XY" wurde die Bankraub-Serie bereits thematisiert. Auch nach dem jüngsten Fall im Kreis Landshut seien Hinweise eingegangen, die ausgewertet werden. Dennoch gibt es offenbar nach wie vor keine heiße Spur zur Identität des Mannes oder zu dessen Aufenthaltsort. Hinweise nimmt jede Polizei-Dienststelle entgegen.


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