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"Ich traue mir das zu", sagt der 57-jährige Banker, der seit 23 Jahren für die CSU im Gemeinderat sitzt. Sein Vater war einst Vize-Bürgermeister.

Von Tobias Zell

Martin Lutz wirft für die Christsozialen seinen Hut in den Ring. Er will der Nachfolger von Manfred Russer (CSU) als Bürgermeister von Hohenwart werden. Russer (63) hatte bekanntlich gestern mitgeteilt, dass er – nach dann 24 Jahren an der Spitze der Gemeinde – bei der Kommunalwahl im nächsten Jahr nicht mehr für den Posten kandidieren wird. Lutz bestätigte nun heute gegenüber unserer Zeitung seine Ambitionen auf den Chef-Sessel im Rathaus. "Ich traue mir das zu", sagt er. Der 57-Jährige lebt im Ortsteil Eulenried und sitzt bereits seit 1996 für die CSU im Gemeinderat.

 

Der gestrige Abend war ein einschneidender für die Hohenwarter CSU. Bei einer Versammlung des Ortsverbands gab Manfred Russer offiziell bekannt, dass seine Zeit als Bürgermeister nächstes Jahr endet. Bei der Kommunalwahl 2020 werde er sich nicht mehr zur Wiederwahl stellen, hatte der 63-Jährige auch im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt. Er habe lange nachgedacht und höre ohne Groll auf. Zum einen würden selbst weitere sechs Jahre nicht ausreichen, um alles abzuarbeiten, sagte er. Zum anderen wolle er nicht eines Tages betriebsblind an seinem Stuhl festhalten. "Am Ende einer weiteren Amtszeit wäre ich 71 Jahre alt. Das will ich den Leuten nicht antun – und mir selbst auch nicht."

 

Sein Mandat im Kreistag – er sitzt seit 23 Jahren in dem Gremium – würde Russer gerne behalten, er möchte jedenfalls erneut kandidieren. "Ich arbeite gerne weiterhin auf Kreis-Ebene mit", sagte er, unterstrich aber zugleich: Der Hohenwarter Bürgermeister-Kandidat der CSU müsse auf der Kreistags-Liste auf jeden Fall vor ihm platziert sein, "alles andere wäre ein falsches Signal". Wer das sein wird? "Da halte ich mich raus", betonte Russer am gestrigen Nachmittag. "Ich werde keine Empfehlung bezüglich meines Nachfolgers abgeben." Am Abend bekundete Martin Lutz dann vor den Parteifreunden offiziell sein Interesse.

 

Manfred Russer hört nächstes Jahr als Bürgermeister auf (Foto: Zell).

1996 war Russer erstmals zum Bürgermeister gewählt worden, im selben Jahr zog Lutz zum ersten Mal in den Gemeinderat ein. Über die Jahre hat sich zwischen den beiden eine Freundschaft entwickelt. Nun will Lutz seinen Spezl politisch beerben. "Ich hänge an Hohenwart und an der Kommunalpolitik", sagt er. Er wolle nicht nur kandidieren, sondern auch Bürgermeister werden. "Und ich traue mir das zu." Bevor Lutz gestern Abend seine Ambitionen publik machte, sei das – "alles einvernehmlich" – im CSU-Ortsvorstand besprochen worden. Wann der 57-Jährige offiziell aufs Schild gehoben werden soll, ist noch unklar. Ein Termin für die Aufstellungs-Versammlung stehe noch nicht fest.

Martin Lutz lebt im Ortsteil Eulenried, ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Er ist bereits Großvater, das zweite Enkelkind ist seinen Worten zufolge unterwegs. Der diplomierte Bankbetriebswirt verdient sein Geld als Bereichs-Leiter bei der Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte in Pfaffenhofen. Bei der Hohenwarter CSU fungiert er als stellvertretender Vorsitzender. Eine gewisse Bürgermeister-Erfahrung liegt übrigens in der Familie: Der Vater, Martin Lutz senior (88), bekleidete von 1984 bis 1996 den Posten des Vize-Rathauschefs von Hohenwart.

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