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Vorstands-Chef Lienhardt: "Alle internen Ziele erreicht." Neuer Rekord bei der Bilanz-Summe, Top-Ergebnisse im Versicherungs- und Wertpapier-Bereich.

(zel) Die Pfaffenhofener Sparkasse steht trotz der Niedrig-Zins-Phase glänzend da und sieht sich zukunftssicher aufgestellt – so lautet die Botschaft aus der Führungs-Etage mit Blick auf die Zahlen des vergangenen Geschäftsjahrs. Gemessen an der Bilanz-Summe zähle man zu den 13 kleinsten Sparkassen in Bayern, so Vorstands-Chef Norbert Lienhardt, zugleich gehöre man zu den 13 erfolgreichsten. Dass sich die jüngste Bilanz sehen lassen kann, wird an handfesten Zahlen festgemacht. Neuer Rekord bei der Bilanz-Summe, Zuwächse bei Kunden-Einlagen und Kredit-Volumen, stabiler Zins-Überschuss. Beim Versicherungs-Geschäft belegt man Rang eins unter den Sparkassen im Freistaat, beim Wertpapier-Geschäft liegt man unter den besten fünf.

"In einem anhaltend schwierigen Marktumfeld haben wir einmal mehr ein sehr gutes Ergebnis erzielt", fasst Lienhardt das abgelaufene Geschäftsjahr zusammen. Dabei geht es nicht nur um die Steigerung der Bilanz-Summe um 5,2 Prozent auf gut 1,47 Milliarden Euro. Man sei auch deshalb "stolz" und "sehr zufrieden", weil man im vergangenen Jahr "alle internen Ziele erreicht" und insgesamt "über Plan" abgeschlossen habe. Unter anderem verweist der Vorstandschef auf "deutliche Zuwächse im Neukunden-Bereich".

Die jüngste Geschäfts-Entwicklung mit einem "hervorragenden Ergebnis" und einem "gesunden Wachstum" führen Lienhardt & Co. auf mehrere Faktoren zurück: Genannt werden richtige strategische Entscheidungen, eine besonders hohe Kundenbindung und Kundentreue sowie das "außerordentlich hohe Engagement und Fachwissen aller Mitarbeiter". Die Pfaffenhofener Sparkasse sei inzwischen das einzige selbstständige Geldinstitut, das seinen Sitz im Landkreis habe, betonte Lienhardt – und spielte damit auf die im vergangenen Jahr erfolgte Fusion von Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte und Hallertauer Volksbank an.

"Der Wettbewerb ist deutlich schärfer geworden", sagte Lienhardt zu den allgemeinen Rahmenbedingungen, stellte aber zugleich klar: "Auf der Risiko-Landkarte zeichnet sich nichts ab, das uns erschrecken könnte." Bei gleichbleibender Mitarbeiter-Anzahl mehr Geschäft zu machen, das seine eine der Herausforderungen, so Vorstands-Mitglied Stefan Maier, der bei der Vorstellung der Geschäfts-Zahlen ebenso mit am Tisch saß wie die stellvertretenden Vorstands-Mitglieder Ingrid Stocker (Leiterin der Unternehmens-Steuerung) und Michael Hoyer (Marktdirektion) sowie Kredit-Bereichsleiter Tino Müller. Man agiere als Team, unterstrich Lienhardt. Wenngleich die Zahlen für das vergangene Jahr im Fokus standen, signalisierte er: "2019 wird wieder ein gutes Jahr werden, ist ist schon gut angelaufen."

Die jüngste und erneute Steigerung der Bilanz-Summe ist seinen Worten zufolge unter anderem auf einen weiteren Anstieg der Kunden-Einlagen zurückzuführen. Das Anlage-Volumen kletterte um stolze 6,4 Prozent auf 1,174 Milliarden Euro. "Wir sind aber auch im Aktiv-Geschäft gewachsen", ergänzt Müller. Besonders erfreulich sei hier die erneute Steigerung des Kredit-Volumens auf 890 Millionen Euro – und das bei zunehmendem Druck durch Tilgungen. Die Kredit-Vergaben beliefen sich im vergangenen Jahr auf rund 165 Millionen Euro, davon knapp 100 Millionen Euro für Wohnbau-Finanzierungen.

Der erweiterte Sparkassen-Vorstand: Tino Müller (von links), Ingrid Stocker, Michael Hoyer, Stefan Maier und Chef Norbert Lienhardt.

Dass die Kunden-Einlagen zu einem beträchtlichen Teil in Form von Krediten wieder an die Kunden zurückgeflossen seien, entspreche ganz der Philosophie der Sparkasse. "Aus der Region für die Region – unsere Geschäfts-Politik steht damit in Einklang mit unserem öffentlich-rechtlichen Auftrag", so Maier. Haupt-Ertragsquelle des Geldinstituts ist der Zins-Überschuss. "Trotz von uns nicht beeinflussbarer Negativ-Faktoren wie Zinstief und der extrem gesunkenen Margen konnten wir die Zinsspanne stabil halten", so Lienhardt. Für das vergangene Jahr stehen 21,4 Millionen Euro zu Buche, das sind etwa 300 000 Euro weniger als im Vorjahr.

Die Provisions-Erträge wurden nach dem jüngsten Sprung auf ein Rekord-Niveau noch einmal gesteigert – und zwar von 8,97 auf 9,20 Millionen Euro. Darunter fallen den Angaben zufolge vor allem Provisions-Einnahmen aus dem Versicherungs-, Wertpapier- und Immobilien-Geschäft sowie aus Bausparen und Zahlungsverkehr. Besonders steche hier das Versicherungs-Geschäft mit einem Ertrag von gut 1,7 Millionen Euro heraus: Damit gilt das Pfaffenhofener Geldinstitut als Spitzenreiter der bayerischen Sparkassen, was den Ertrag aus dem Versicherungs-Geschäft im Verhältnis zur Bilanz-Summe angeht.

Gleichzeitig seien die Sach- und Personalkosten dank eines strikten Kosten-Managements – trotz der tariflichen Lohnerhöhungen – nun schon seit zehn Jahren in einer Größenordnung von um die 21 Millionen Euro "eingefroren". Das sei ein wichtiger Faktor für die guten Ergebnisse der vergangenen Jahre, unterstreicht Ingrid Stocker. So konnten zuletzt die Sach- und Personalkosten – im vergangenen Jahr 21,7 Millionen Euro – aus den Einnahmen der Zinsspanne – die oben genannten 21,4 Millionen Euro – bestritten werden. Unterm Strich, so fasst die erweiterte Vorstands-Riege zusammen, stand für das vergangene Jahr unter Berücksichtigung der Einfluss-Faktoren ein "erneut sehr gutes" Betriebs-Ergebnis in Höhe von rund 12,4 Millionen Euro (vor Bewertung) zu Buche. 

20 Millionen Euro fließen nach eigenem Bekunden jährlich von der Sparkasse in die regionale Wertschöpfung: etwa in Form von Steuern, Gehältern und Sozialabgaben, Mieten, Spenden und Sponsoring-Aktivitäten. Das Eigenkapital der Bank konnte im vergangenen Jahr um 4,2 Millionen Euro auf jetzt rund 160 Millionen Euro erhöht werden. Damit liege man deutlich über den aufsichts-rechtlichen Vorgaben. Für die Zukunft bedeute das Sicherheit und Handlungsspielraum, gerade vor dem Hintergrund der zunehmenden Regulatorik und des anhaltend Niedrig-Zins-Niveaus. Mit einer "Zinswende" rechne man jedenfalls nicht so bald. "Wir stellen uns auf sinkende Erträge und Ergebnisse ein", so Lienhardt. "Sicherlich aber in einem noch tragbaren Rahmen, zumal wir gut vorgesorgt haben."

So erfreulich die Geschäfts-Zahlen für das abgelaufene Jahr auch ausgefallen sind: "Wir dürfen uns nicht darauf ausruhen und müssen den Blick nach vorne richten", proklamiert Lienhardt. "Im Fokus steht für uns, auch den künftigen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen, uns zukunftsfähig aufzustellen und unsere starke Marktposition weiter zu festigen." Unter anderem im Fokus hat man dabei die digitalen Banking- und Bezahl-Möglichkeiten auf der einen sowie das "Bekenntnis zum persönlichen Service" auf der anderen Seite.

Man habe man der fortschreitenden Digitalisierung im Jahr 2017 auch mit der Gründung der Abteilung "Medialer Vertrieb" Rechnung getragen. Das habe bereits mehr Früchte getragen als erwartet. Die Sparkasse biete alle modernen digitalen Kanäle – von der Internet-Filiale über Apps bis hin zur kontaktlosen Kartenzahlung und zum Bezahlen mit Smartphone. Zugleich ist man keinesfalls der Meinung, dass das Bank-Geschäft auf eine nur noch digitale Zukunft zusteuere. Vielmehr zeigt sich der Vorstand der Überzeugung, dass sich durch die Verknüpfung beider Vertriebswege völlig neue Chancen eröffnen. Das Festhalten am dichten Versorgungsnetz – mit aktuell 16 Geschäftsstellen – sei deshalb Teil der Strategie.


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