Der passionierte Natur-Fotograf Rainer Schaaf aus Pfaffenhofen zeigt seine beeindruckendsten Aufnahmen und berichtet, wie sie entstanden sind.
(ty) Zur Balz bringt das Eisvogel-Männchen kleine Fische herbei, um sie dem umworbenen Weibchen zu überreichen. "Das zu beobachten ist einmalig, aber auch selten", sagt Rainer Schaaf. Heute berichtet der passionierte Natur-Fotograf aus Pfaffenhofen, wie es ihm gelungen ist, beeindruckende und spektakuläre Aufnahmen dieser schönen Federtiere zu machen – und er verrät auch, dass es der faszinierende Eisvogel war, über den er einst überhaupt zur Tier-Fotografie gekommen ist.
"Vor einiger Zeit war ich an der Ilm in Pfaffenhofen und bin mit unserem Hund spazieren gegangen, als zwei Eisvögel laut pfeifend und mit einer hohen Geschwindigkeit an uns vorbeigeflogen sind. Mitten in der Stadt! Wahrscheinlich würde das niemandem wirklich auffallen, außer man fotografiert schon seit vielen Jahren Eisvögel. Der Ruf und der Flug ist wie bei vielen Vögel unverkennbar und einmalig. Durch den Eisvogel – oder wie man ihn auch nennt: den blauen Diamanten – bin ich vor vielen Jahren zur Tier-/Vogel-Fotografie gekommen.
Dieser Vogel hat mich schon immer fasziniert, leider trifft man ihn nicht wirklich oft an. Und dann kommt noch dazu, dass er lange Strecken an den Flüssen entlang patrouilliert, um nach Futter zu suchen. Das heißt: Er verweilt nie wirklich lange an einer Stelle. Außer an seiner Bruthöhle, welche aber sehr schwierig zu finden ist – und hier sollte man eh vermeiden, den Eisvogel zu stören.
Das Eisvogel-Männchen hat einen schwarzen Schnabel. Das Eisvogel-Weibchen zeigt einen roten Unterschnabel, dessen Färbung sich mindestens von der Basis bis zum vorderen Drittel erstreckt. Beim Männchen hat das Gefieder der Oberseite meist einen blauen Grundton, das Weibchen ist eher blaugrün gefärbt. Letztlich hängt das aber auch ein wenig von dem Wetter ab. Aber das sich die Unterscheidungs-Merkmale der beiden Geschlechter. Zur Balz trägt das Männchen kleine Fische herbei, um sie dem Weibchen zu überreichen. Das zu beobachten ist einmalig, aber auch selten.
Generell kann man den Eisvogel nur aus einer Tarnung heraus fotografieren, da er eine große Fluchtdistanz hat. Neben einem Tarnzelt sind entsprechend lange Tele-Objektive und eine schnelle Kamera notwendig, damit man tolle Aufnahmen des blauen Diamanten machen kann. Die Kür ist auch hier, den Eisvogel im Flug zu erwischen. Wenn man ihn dann noch bei Fischen und scharf ablichtet, dann kann man sich glücklich schätzen. Für mein Bild des fischenden Eisvogels habe ich vier Tage benötigt, jeweils acht Stunden am Tag und viele Auslösungen der Kamera. Klar waren in den vier Tagen viele gute Eisvogel-Aufnahmen dabei – aber nur die eine perfekte Aufnahme, so wie ich sie mir vorgestellt hatte."
Zur Person:
Rainer Schaaf ist Mitglied bei den Fotofreunden Scheyern und im bayerischen Landesbund für Vogelschutz (LBV). Er fotografiert seit rund 40 Jahren und sein Betätigungsfeld liegt im Bereich Tier-, Natur- und Makro-Fotografie. Seit einiger Zeit ist er Vollmitglied in der renommierten "Gesellschaft Deutscher Tierfotografen" (GDT). Für unsere Zeitung öffnet Rainer Schaaf sein Archiv, zeigt seine beeindruckendsten Fotos und erzählt die Geschichten hinter den Bildern.
Bisherige Folgen:
Bilder und ihre Geschichten: Märchenhafte Libellen