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Engagierte Sportler befreiten am "World Cleanup Day" zwei Seen in der Region von achtlos zurückgelassenem Unrat.

(ty) Überraschende, wenngleich nicht erfreuliche Funde hat es am vergangenen Samstag, dem offiziellen "World Cleanup Day", auch in der Region gegeben. Die "Surfpuristen", eine Gruppe von Surfern, Kitern und Stand-Up-Paddlern, wollten als Wassersportler ihren Beitrag zum Schutz der Natur leisten. Sie machten sich bei Karlshuld auf zum Müll-Sammeln – zum Schutz der Vögel und Wassertiere. Und waren nach eigenem Bekunden selbst erstaunt von den Unrat-Funden an zwei Badeweihern. Hier berichten sie.

Was motiviert Euch zu einer solchen Aktion?
Ganz einfach, wir möchten neben den alltäglichen Dingen auch einen zusätzlichen aktiven Beitrag zum Schutz der Natur und der lokalen Vogelarten leisten. Nach dem Ende der Bade-Saison ist leider erwartungsgemäß mit Müll an den Seen zu rechnen. Im März beginnt die Brutzeit der Wasservögel. Dazwischen wird der Müll immer besser von der Natur versteckt und vom Wind verteilt, ohne zu verrotten. Deshalb sehen wir gerade jetzt einen guten Zeitpunkt, um den Müll zielgerichtet zu entfernen. Viele Vögel sterben jedes Jahr, weil sie Plastik fressen oder ihre Nester mit Plastik bauen, wo das Wasser nicht abfließen kann und Jungvögel ertrinken. Plastik zersetzt sich nicht, deshalb haben wir es aufgesammelt.

Warum am vergangenen Samstag?
Der World-Cleanup-Day war ein guter Anlass, mit so einer Aktion ein kleines Zeichen zu setzen. Das Ziel der Initiative ist es, dauerhaft eine positive und nachhaltige Veränderung gegen den Müll zu erreichen, der Wälder, Wiesen und Gewässer verschmutzt – mit fatalen Folgen für Fluren und Fauna. Das Ziel ist es, fünf Prozent der Weltbevölkerung dafür zu begeistern, um eine wirklich nachhaltigen Verbesserung zu erreichen. Das erste Mal fand der World-Cleanup-Day letztes Jahr auch in Deutschland statt, aber weltweit in 150 Ländern mit 17 Millionen Menschen.

Wer sind die Surfpuristen?
Wir sind eine sehr aktive Gruppe von Wassersportlern. Unsere Mitglieder sind aus dem Windsurf-, Kitesurf- und Stand-Up-Paddel-Sport. Seit Ende letzten Jahres haben wir uns zu einem Verein zusammengeschlossen und freuen uns über alle Neugierigen oder Wassersport-Begeisterten aus der Umgebung, weshalb wir auch mit anderen Vereinen kooperieren. 

Wie viele Helfer gab es am Samstag? 
Wir waren zehn Erwachsene und drei Kinder. Auf die Teilnahme der Kinder war wir besonders stolz. Für uns als junger Verein war es das erste Mal, so eine Aktion zu organisieren, und das Ganze kam sehr spontan zustande. Von der Idee bis zum Aktionstag hatten wir gerade mal 14 Tage, dementsprechend konnten natürlich nicht alle, die interessiert waren, mitmachen. Wenn wir beim Wassersport am Weiher sind und Müll finden, packen wir diesen eh immer ein. Der World-Cleanup-Day kam gerade recht, das auch mal als Aktion zu machen. Da können die Gewässer wesentlich gründlicher vom Müll befreit werden.

Welche Bereiche habt Ihr vom Unrat befreit?
Wir haben uns auf zwei Seen bei Karlshuld konzentriert, die zum einen eine hohe Frequenz an Badegästen aufweisen und auf der anderen Seite auch von Vögeln als Brut- und Nistplätze genutzt werden.

Was war der spektakulärste Fund?
Nach dem Sammeln haben wir uns gefragt, ob der spektakulärste Fund nun ein eine kaputte Strandliege, eine Decke oder Luftmatratzen sind. Oder ist es die Masse – über ein Dutzend Müllsäcke voll. Die Masse an Müll auf diesem kleinen Gebiet hat bei uns nochmal ein ganz neues Bewusstsein geschaffen. Wir hatten diese Menge an Müll sonst beim Wassersport oder Baden am Weiher nicht wahrgenommen.

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Was hat Euch am meisten bewegt?
Letztlich, wie egal es manchen erscheint, ihren Müll an Ort und Stelle liegen zu lassen. Unabhängig davon, ob es Glas- oder Pfandflaschen sind, Trinkdosen oder alle nur erdenklichen Verpackungen. Es scheint so, als würden Flaschen und Behältnisse schwerer werden, wenn diese leer sind. Dabei wäre es so einfach, einen Müllbeutel in die Badetasche zu packen und einfach alles wieder mitzunehmen. Für uns war die Trennung von Müll hinterher sehr schwierig und daher auch nur sehr begrenzt machbar. Wenn jeder seine paar Sachen wieder einpackt, ist die getrennte Entsorgung unkompliziert und unterstützt damit die Natur, in der wir hier alle leben und die für viele einen hohen Erholungswert bietet.

Wird es weitere Aktionen geben?
Wir werden diese Aktionen beibehalten, um dauerhaft einen positiven Beitrag für die Natur unserer Heimat zu leisten. Wer sich dafür noch begeistern kann, kann sich gerne bei Surfpuristen.de melden. Als kleiner Bonus-Effekt wird bei so einer Aktion auch die Gemeinschaft unter den Mitwirkenden gestärkt. Im Anschluss gab es noch eine deftige Stärkung vom Grill und Zeit zum geselligen Beisammensein. Die Aktion war ein positives Erlebnis für alle mit dem Bewusstsein, über den eigenen Tellerrand hinauszusehen und sich für die Heimat-Natur zu engagieren.

Eure Botschaft zum Abschluss...
Jeder einzelne kann seinen Beitrag einfach leisten, indem die eigenen leeren Behältnisse wieder mitgenommen und fachgerecht entsorgt werden. Auch mal Müll von anderen einpacken und auch andere freundlich darauf ansprechen, die etwas liegen lassen. Ganz nach dem Motto: Stell Dir vor, das macht jeder!


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