Der Reichertshofener Bürgermeister Michael Franken ist Vize-Chef der Gruppierung, die im Frühjahr in den Kreistag Einziehen will.
(zel) Auf dem Weg ins aktive politische Geschäft im Landkreis Pfaffenhofen hat die neue Bürgerliste einen weiteren Schritt gemacht. Wie die Gruppierung auf Facebook bekanntgab, haben "29 engagierte Bürgerinnen und Bürger" den Verein "Bürgerliste Landkreis Pfaffenhofen" gegründet. Erster Vorsitzender ist den Angaben zufolge Xaver Dietz aus Vohburg, der aktuell für die CSU im Kreistag sitzt. Zum Vize wurde demnach Michael Franken gewählt: Er ist bekannt als Bürgermeister von Reichertshofen, im aktuellen Kreistags-Gremium gehört er der AUL-Fraktion an.
"Die Mitglieder des erweiterten Vorstands kommen aus dem gesamten Kreisgebiet", heißt es außerdem in der knappen Nachricht auf Facebook. Und, so proklamiert die neue politische Gruppierung: "Wir stehen für Transparenz, Offenheit und Bürgerbeteiligung." Anfang August war die Bürgerliste – wie berichtet – erstmals mit einer offiziellen Pressemitteilung an die Öffentlichkeit getreten. Darin erklärte sie unter anderem ihr Selbstverständnis, benannte auch erste konkrete politische Inhalte und bekräftigte zugleich ihre Ambitionen auf den Einzug in den Pfaffenhofener Kreistag.
Die neue Gruppierung, so hieß es damals, stelle "die Zusammenarbeit ins Zentrum ihrer politischen Ziele". Diese Zusammenarbeit betreffe "insbesondere das vertrauensvolle Miteinander zwischen den Landkreis- und Gemeinde-Gremien einschließlich der Verwaltungen sowie den Bürgern". Wörtlich wurde dazu auch erklärt: "Wir werden nicht parteipolitisch trennen, sondern inhaltlich zusammenführen." Die Bürgerliste verstehe sich als "ein Zusammenschluss von Einzelpersonen, die sich auf einer gemeinsamen Liste um einen Platz im Kreistag bewerben können".
Auf ihrer Homepage https://blpaf.de nennt die Bürgerliste folgende Leitsätze für die Zusammenarbeit und das Selbstverständnis: "Wir verstehen die Kreispolitik als vernetzte und vertrauensvolle Zusammenarbeit von Gemeinde- und Kreisgremien sowie Bürgerinnen und Bürgern. Wir setzen uns für eine demokratische Willensbildung und Meinungsvielfalt ein. Wir suchen das Gespräch und den Konsens mit der Bevölkerung. Wir stehen für zukunftsorientierte Ideen auf der Grundlage bewährter Erfahrungen."
Weiter heißt es an dieser Stelle: "Wir akzeptieren und fördern Engagement in Initiativ- und Projektgruppen. Wir machen uns stark dafür, Steuermittel nachhaltig und wirtschaftlich einzusetzen. Wir gestalten Entscheidungen offen und transparent. Wir stellen Sachthemen vor Personalthemen. Wir werden gestalten, nicht nur verwalten. Wir werden das Zusammenleben in der Gemeinschaft fördern und den respektvollen Umgang mit allen Mitmenschen bewahren."
Unklar ist noch, ob die Bürgerliste bei der Wahl im kommenden Frühjahr mit einem eigenen Bewerber um den Posten des Landrats ins Rennen geht – Insider halten das jedenfalls für nicht unwahrscheinlich. Bekanntlich gilt Karl Huber, Bürgermeister von Ernsgaden und CSU-Mitglied, als potenzieller Kandidat. Er war am Entstehen der Bürgerliste maßgeblich beteiligt. Außerdem war er lange Jahre der Büroleiter des Landrats, bis er kürzlich in die passive Phase seiner Altersteilzeit trat.
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