Die beiden Polizisten, deren Streifenwagen auf der A9 von einem Lkw gerammt worden war, hatten riesiges Glück im Unglück. Zum aktuellen Stand.
(zel) Wie es passieren konnte, dass in der Nacht zum gestrigen Donnerstag auf der A9 im Kreis Pfaffenhofen ein Lkw "mit erheblicher Geschwindigkeit" ins Heck eines im Baustellen-Bereich stehenden Streifenwagens krachte, der gerade eine Gefahrenstelle absicherte, das ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Klar ist: Die beiden Polizisten hatten riesengroßes Glück im Unglück. Sowohl der 24-jährige Beamte, der sich zum Zeitpunkt der Kollision außerhalb des Pkw befand, als auch dessen 28-jährige Kollegin, die im Auto eingeklemmt wurde, sind vergleichsweise glimpflich davongekommen. Wir fassen den aktuellen Stand der Dinge zusammen.
Wie das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord, das auch für den Landkreis Pfaffenhofen zuständig ist, bereits in einer ersten offiziellen Mitteilung zu dem Unglück berichtet hatte, war in jener Nacht gegen 1.20 Uhr ein Pannen-Fahrzeug gemeldet worden, das sich auf der Autobahn A9 zwischen der Anschlussstelle Langenbruck und dem Autobahn-Dreieck Holledau in Fahrtrichtung München befand. Die angerückten Beamten von der Ingolstädter Verkehrspolizei sicherten daraufhin diese Gefahrenstelle mit ihrem Streifenwagen ab.
Nach den bisher vorliegenden Erkenntnissen sei dann gegen 2.15 Uhr ein Lastwagen "mit erheblicher Geschwindigkeit" auf das stehende Dienstfahrzeug der Verkehrspolizei aufgefahren. Der Streifenwagen wurde bei der heftigen Kollision total beschädigt (siehe Fotos). "Die beiden Beamten wurden dabei verletzt", hatte ein Polizei-Sprecher am Donnerstagmorgen mitgeteilt. Die beiden Verunglückten seien in Krankenhäuser gebracht worden. Über die Schwere ihrer Verletzungen lagen zunächst keine offiziellen Angaben vor. Inzwischen weiß man mehr.
Laut aktuellem Stand hatten die beiden Polizisten "Riesenglück", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord heute gegenüber unserer Zeitung. Der 24-jährige Beamte, der sich zum Zeitpunkt des Unfalls gerade außerhalb des Streifenwagens befunden habe, sei mit mittelschweren Verletzungen davongekommen. Seine 28-jährige Kollegin sei durch den Crash in dem Polizeiauto eingeklemmt worden und habe von den herbeigeeilten Feuerwehrleuten befreit werden müssen. Auch sie sei nach jüngstem Stand aber nicht schwerer verletzt worden.
Wie es überhaupt geschehen konnte, dass der 51-jährige Lastwagen-Fahrer mutmaßlich den auf der Autobahn stehenden Streifenwagen übersehen hatte, das ist bislang offen. Die Unfall-Ursache sei noch unklar, hieß es am heutigen Freitag auf Anfrage unserer Redaktion. Die Ermittlungen diesbezüglich laufen. Übernommen worden seien die Ermittlungen in diesem Fall von der Freisinger Verkehrspolizei – und zwar wegen der Betroffenheit der eigentlich hier örtlich zuständigen Ingolstädter Verkehrspolizei, der die beiden verletzten Beamten angehören. Das ist die übliche Vorgehensweise.
Ermittelt wird momentan gegen den Lastwagen-Fahrer wegen fahrlässiger Körperverletzung bei einem Verkehrsunfall. Auch das ist zunächst einmal so üblich, wenn bei einem Verkehrsunfall jemand verletzt worden ist. Bekannt ist in diesem Zusammenhang bereits: Der 51-jährige Brummi-Lenker sei jedenfalls nicht alkoholisiert gewesen, hieß es auf Anfrage unserer Zeitung. Alles weitere müssen die laufenden Ermittlungen ans Licht bringen.
Die Insassen des Pannen-Fahrzeugs, das von dem Streifenwagen abgesichert worden war, sind nach Angaben des Polizeipräsidiums unverletzt geblieben. Die Autobahn war nach dem Crash in diesem Bereich während der Rettungs- und Bergungsarbeiten komplett gesperrt, am frühen Morgen konnte der Verkehr dann zunächst einspurig an der Unfallstelle vorbeigeleitet werden. Entsprechende Behinderungen im morgendlichen Berufsverkehr waren die Folge.
Erstmeldung zum Thema:
Schwerer A9-Unfall bei Langenbruck: Lkw kracht in Streifenwagen