Zwischen Langenbruck und dem Dreieck Holledau wird bis Ende 2021 kräftig gewerkelt. Wir fassen die wichtigsten Infos zusammen.
(ty) Am Montag haben die Hauptarbeiten zur umfangreichen Sanierung der A9 zwischen der Anschlussstelle Langenbruck und dem Autobahn-Dreieck Holledau begonnen. Bis Ende des Jahres 2021 werden auf dem rund neun Kilometer langen Abschnitt beide Fahrbahnen sowie insgesamt zwölf Unterführungen erneuert, die noch aus 1930er-Jahren stammen. Bis Februar kommenden Jahres sind die Arbeiten auf einen rund drei Kilometer langen Abschnitt nördlich des Autobahn-Dreiecks beschränkt, meldet die Autobahn-Direktion Südbayern. Während der Arbeiten wird der A9-Verkehr in beiden Richtungen auf verengten Spuren auf einer Fahrbahn geführt.
In der Baustellen-Verkehrsführung haben nach Angaben der Autobahn-Behörde insgesamt nur fünf statt sechs Fahrspuren Platz – mindestens zwei Spuren pro Fahrtrichtung. Die mittlere Spur wird, wie angekündigt, seit diesem Montag zwei Mal am Tag neu zugeordnet. Dies geschieht, montags bis donnerstags, mit Hilfe des so genannten Road-Zippers – eine Maschine, die erstmals in Deutschland zum Einsatz kommt. Sie setzt die mobile Betonschutzwand zwischen den Fahrtrichtungen von der einen Fahrspur-Seite auf die andere um. Lesen Sie dazu auch: Road-Zipper soll Baustellen entschärfen: Bundes-Premiere im Kreis Pfaffenhofen
Die Fahrspur-Zuordnung durch das Umsetzen der Schutzwand erfolgt laut Autobahn-Direktion Südbayern von Montag bis Donnerstag zwei Mal täglich: nach dem morgendlichen Berufsverkehr von 11 bis 13 Uhr und nach dem abendlichen Berufsverkehr von 21 bis 23 Uhr. "Nachts und vormittags stehen damit der Fahrtrichtung Nürnberg drei Fahrspuren zur Verfügung, nachmittags und abends der Fahrtrichtung München", wird dazu erklärt. Dabei will man aber flexibel sein und auf den tatsächlichen Verkehrsfluss reagieren.
So sieht der Road-Zipper aus (Foto: Raths)
An Zählstellen in dem genannten Autobahn-Abschnitt werde nämlich ermittelt, wie viele Fahrzeuge zu welcher Uhrzeit in welcher Fahrtrichtung unterwegs sind. Anhand dieser Daten werde in regelmäßigen Abständen geprüft, in welcher Fahrtrichtung der Bedarf für die dritte Fahrspur vormittags beziehungsweise nachmittags höher sei. "Entsprechend dieser Zahlen wird die Fahrspur-Zuordnung gegebenenfalls angepasst", heißt es in einer Pressemitteilung der Autobahn-Direktion.
Klar ist: Je weniger Fahrzeuge in engen Baustellen-Verkehrsführungen im Stau stehen, desto schneller können Einsatzkräfte zu einer Unfallstelle im Baustellen-Bereich gelangen. So verkürzt sich auch die Zeit, bis die jeweilige Unfallstelle geräumt ist und der Verkehr wieder fließen kann. In Zusammenarbeit mit der für diesen Autobahn-Abschnitt zuständigen Verkehrspolizei Ingolstadt ist laut Autobahn-Direktion ein System entwickelt worden, dass ein Einfahren in die verengte Baustellen-Verkehrsführung bei Unfällen verhindern soll.
Dazu wird erläutert: Nach Aktivierung durch die Polizei werden mehrere LED-Warntafel vor dem Baustellen-Bereich ein Einfahrt-Verbots-Schild mit dem Hinweis "Stop" anzeigen – im Wechsel mit dem Gefahrenzeichen und dem Hinweis "Vollsperrung". Diese LED-Anzeige komme abseits von Tunneln zum ersten Mal auf einer bayerischen Autobahn zum Einsatz. Sie sollen die Verkehrsteilnehmer zum Anhalten auf der Autobahn auffordern, bevor sie das eigentliche Stau-Ende im Baustellen-Bereich erreicht haben.
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