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Rohrbach: Bürgermeister Peter Keck (SPD) gibt einen Überblick der abgeschlossenen, laufenden und anstehenden Projekte.

(ty) Es ist gute Tradition, dass sich die Bürgermeister zum Jahresende mit Weihnachts- und Neujahrsgrüßen an ihre Bürger wenden, oft wird das verknüpft mit einer Rückschau und einem Ausblick. Unsere Zeitung veröffentlicht auch heuer wieder die Ausführungen aller 19 Rathaus-Chefs aus dem Landkreis Pfaffenhofen im Wortlaut. Nachfolgend lesen Sie die Gedanken von Peter Keck (SPD), Gemeinde-Oberhaupt von Rohrbach:

"Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

auch das schönste Jubiläumsjahr geht einmal zu Ende und die vielfältigen Veranstaltungen rund um unseren 1150. Geburtstag werden uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben. Mit dem Ende des Jubiläumsjahres ist in wenigen Tagen auch das Jahr 2019 wieder Vergangenheit und es ist Zeit, zurückzuschauen. Auch im sechsten und letzten Jahr meiner Amtszeit wurde in der Gemeinde wieder vieles angepackt. Zusammen mit den rauschenden Feierlichkeiten des Jubeljahres stimmt mich das Erreichte und Angestoßene der letzten Jahre froh. Auszugsweise möchte ich Ihnen von einigen Maßnahmen berichten.

Während im Waaler Baugebiet bereits erste Bauvorhaben realisiert sind, laufen für den zweiten Abschnitt im Schelmengrund die Erschließungsplanungen, die auf Grund EU-Vorgaben vorab über ein eigenes Vergabeverfahren ausgeschrieben werden mussten. Mit enthalten sind erstmals auch Prüfungen über neue/alternative Energiekonzepte. Alle Ergebnisse fließen in den Bebauungsplan ein. Der Zeit- und Kostenaufwand für derlei Vorhaben ist mittlerweile enorm, sodass mit einer Erschließung frühestens 2021 begonnen werden kann.

Für das Gewerbegebiet Ost wurden im Gemeinderat vor kurzem abschließende Beschlüsse gefasst. Neben dem Baurecht für die ortsansässige Firma Kempf wird durch die Anlage eines Kreisels die Verkehrsanbindung Richtung Pfaffenhofen, Geisenfeld, Wolnzach und zum Gewerbegebiet Ost neu geregelt und ein Unfallschwerpunkt beseitigt. Zudem entsteht entlang des Gewerbegebietes bereits ein Geh- und Radweg mit entsprechenden Querungshilfen zum Bestandsgebiet.

Die Planungen zur Instandsetzung und Optimierung des Lärmschutzwalls im Baugebiet Moosäcker laufen. Lösungen zur Verbesserung der Einmündungs-Situation Bahnhofstraße / Staatsstraße liegen bereits vor. Der Ringschluss beim Hanslberg ist fertiggestellt.

Die Vorarbeiten zum Neubau des sechsgruppigen Kindergartens auf kirchlicher Flur mit zusätzlichen Räumen für die Pfarrgemeinde schreiten weiter voran. Das Baugrund-Gutachten ergab leider einen nicht ausreichend tragfähigen Untergrund, deshalb sind weitere kostensteigernde Maßnahmen erforderlich. Die Förderanträge wurden bereits gestellt und die Kostenbeteiligung des Bistums nachverhandelt. Eine Inbetriebnahme ist für das Kindergartenjahr 2021/22 vorgesehen.

Nachdem die ursprünglich für 2019 geplante Komplettsanierung der Hauptstraße in Fahlenbach auf Grund der massiven Kostenüberschreitung bei der Ausschreibung vom Staatlichen Bauamt Ingolstadt nicht umgesetzt wurde, erfolgten stattdessen die Baumaßnahmen am westlichen und östlichen Ortsrand. Der Neubau der Ilmbrücke und die westlichen Baumaßnahmen sind abgeschlossen. Von einem Abschluss der östlichen Arbeiten in 2019 wird ausgegangen. Innerorts soll die Sanierung samt Gehweg und Straßenbeleuchtung nun 2020 erfolgen. Ich danke den Fahlenbachern für die bisher schon aufgebrachte Geduld!

Die Arbeiten zum Neubau der Autobahnbrücken haben bereits begonnen. Im Vorfeld waren noch umfangreiche und kostspielige Spartenverlegungen erforderlich. Bei all den zu erwartenden Behinderungen und zusätzlichen Verkehrsaufkommen in unseren Ortsteilen während der Bauphasen werden wir am Ende durch die für die Gemeinde kostenneutrale Schaffung von Geh- und Radwegen unter allen Brücken 'entschädigt'. Durch den mittlerweile erfolgten Grunderwerb kann nun sowohl ein Radweg Richtung Waal, als auch eine Verbreiterung der Ortsverbindungsstraße ab der Autobahnbrücke nach Abschluss der dortigen Baumaßnahmen realisiert werden. Die Grundstücksverhandlungen für den Geh- und Radweg nach Ottersried laufen noch.

Zur Ermittlung der Fließrichtung des Grundwassers, deren Analytik und zur Definition eines Wasserschutzgebietes sind neben den drei niedergebrachten Brunnen im Feilenforst noch fünf Grundwasser-Messstellen erforderlich. Diese werden aktuell gebohrt. Von den dann vorliegenden Daten sind die weiteren Entscheidungen und Maßnahmen abhängig, die immer in enger Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt erfolgen.

Unabhängig davon ist der Neubau eines zukunftssicheren und den neuesten hygienischen Vorgaben entsprechenden Hochbehälters mit zwei oberirdischen Edelstahltanks und einem Speichervolumen von 3000 m³ beschlossen worden. Die Errichtung erfolgt in unmittelbarer Nähe zum derzeitigen unterirdischen Hochbehälter, dessen dringende Sanierung und Erweiterung nicht mehr wirtschaftlich ist. Weiter sind umfangreiche Instandsetzungs- und Instandhaltungsmaßnahmen am gesamten Rohrnetz erforderlich um die Versorgungssicherheit nachhaltig sicherzustellen.

Mit der laufenden Renaturierung der Ilmschleife werden die Maßnahmen zur Hochwasserfreilegung weitestgehend abgeschlossen. Der für 2021 vorgesehene Ersatzneubau der 'Eisernen Brücke' wird sich wohl deutlich verschieben und eine enorme Kostensteigerung erfahren. Über das gestellte Aufweitungsverlangen und die Sanierung des Sportwegs muss daher erneut beraten werden.

Für die Feuerwehr Rohrbach wurde die Ersatzbeschaffung für das LF/16 (HLF 20) mit einem Eigenanteil der Gemeinde von rund 349 000 Euro beauftragt. Für den Anbau an die Fahrzeughalle der Feuerwehr Fahlenbach und die nachzuholenden Brandschutz-Maßnahmen am Gemeinschaftshaus laufen die Ausschreibungen. Die Sinnhaftigkeit eines gemeinschaftlichen Feuerwehrhauses für Waal, Rohr und Gambach steht außer Frage, lediglich beim Standort gibt es noch keinen Konsens zwischen den beteiligten Feuerwehren. Der Gemeinderat sieht Standortvorteile für ein reines Feuerwehrgemeinschaftshaus außerhalb der Ortschaften um sich Zukunftsoptionen offen zu halten. Der Ball liegt nun bis Ende 2019 bei den Feuerwehren.

Die Sanierung der alten Schulturnhalle ist erneut ins Stocken geraten, da von der Förderstelle für die Gewährung eines 60-prozentigen Zuschusses auf die förderfähigen Kosten weitergehende charakterverändernde Umbaumaßnahmen vorausgesetzt werden. Diese stehen aber aus Sicht des Gemeinderates nicht in einem wirtschaftlichen Verhältnis. Die mit viel Engagement gestarteten Bemühungen zur Aufwertung des Ortsmittelpunktes müssen auf jeden Fall weiter verfolgt werden.

Durch den laufenden Glasfaser-Ausbau bis ins Haus sind die Ortsteile Waal, Ossenzhausen und Buchersried bestens versorgt. Weitere Ausbaumaßnahmen sind von kommenden Förderprogrammen abhängig. Mit dem Beschluss, die gesamte Straßenbeleuchtung 2020 auf LED umzustellen, werden nicht nur 70 Prozent Energie, sondern auch 72 Tonnen CO2 jährlich eingespart. Neben der insektenfreundlichen Lichtfarbe ist dies ein handfester Beitrag zum Klimaschutz, der sich in zehn Jahren amortisiert.

Ein Meilenstein in der Seniorenbetreuung wird durch den geplanten Bau eines Seniorenzentrums erreicht. Auf Basis eines speziell auf die Bedürfnisse von Rohrbach abgestimmten Konzeptes könnten dann zukünftig vielseitige Leistungen rund um die Pflege, aber auch darüber hinaus angeboten werden. Neben barrierefreien Wohnen, pflegenahen (betreuten) Wohnen entsteht dann sogar ein stationäres Pflegeheim. Der aktuelle Zeitplan sieht eine Realisierung in 2021 vor. Ein Betreiber ist noch nicht festgelegt.

Mit derzeit drei Modulen – Seniorentaxi, Marktsammeltaxi und E-Carsharing – pilotieren wir verschiedene Mobilitätslösungen, um Erfahrungen zu gewinnen und unser Konzept fortwährend verbessern zu können.

Ich danke allen, die sich im ablaufenden Jahr, in welcher Form und in welchen Gremien auch immer, für ein lebenswertes, attraktives und modernes Rohrbach samt seinen Ortsteilen eingesetzt haben. Für 2020 wünsche ich Ihnen Gesundheit, Erfolg und für die Zukunft alles Gute.

Ihr Peter Keck"

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