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Die rechnerische Belastung pro Einwohner ist vor dem Hintergrund steigender Bevölkerungszahlen konstant rückläufig.

(ty) Die Nettobelastung in der Sozialhilfe hat für den Landkreis Pfaffenhofen als örtlichen Träger im vergangenen Jahr rund 273 500 Euro betragen. Das bedeute gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um 129 500 Euro oder 32 Prozent, gab Siegfried Emmer, der Leiter des hiesigen Sozialamts, heute bekannt. Wie er erläutert, seien die Nettoausgaben aufgrund zum Teil starker Abweichungen in den Erstattungen durch den Bezirk und in den Ausgabeposten immer wieder deutlichen Schwankungen unterworfen. "Ein klarer Entwicklungstrend ist daher nicht zu erkennen", betont Emmer.

Die laufenden Leistungen in der Hilfe zum Lebensunterhalt seien zuletzt von rund 272 000 Euro im Jahr 2017 auf zirka 293 000 Euro im Folgejahr gestiegen, obwohl sich die Fallzahlen von 50 auf 46 reduziert hatten. Zum Endes vergangenen Jahres seien Gesamtausgaben in Höhe von knapp 215 000 Euro bilanziert worden – das bedeute einen Rückgang um knapp 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Fallzahlen seien im vergangenen Jahr ebenfalls weiter gesunken – und zwar auf 40 Personen beziehungsweise Bedarfsgemeinschaften. 

Die rechnerische Belastung pro Einwohner im Landkreis Pfaffenhofen sei vor dem Hintergrund steigender Bevölkerungszahlen konstant rückläufig. Sie habe bei den Sozialhilfe-Aufwendungen im vergangenen Jahr nur mehr 2,15 Euro pro Einwohner betragen.

Zum Vergleich: Im Jahr 2018 waren es 3,21 Euro pro Einwohner, im Jahr zuvor 3,99 Euro pro Einwohner. Im Jahr 2015 waren es 4,65 Euro pro Einwohner und im Jahr 2013 noch 4,71 Euro pro Einwohner. Auch diese Zahlen wurden heute aus der Kreisbehörde veröffentlicht.

Die Aufwendungen des Landkreises Pfaffenhofen für die Grundsicherung für Arbeitssuchende (Kosten der Unterkunft) haben sich im vergangenen Jahr um rund 330 000 Euro oder 15,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr verringert. Die Kosten lagen zum Jahresende bei knapp 1,75 Millionen Euro.

"Diese erfreuliche Tendenz hat trotz steigender Miet- und Nebenkosten im Wesentlichen zwei Gründe", erläutert Emmer: Einerseits der anhaltend hohe Beschäftigungsgrad in unserer Region – die Arbeitslosenquote für den Landkreis Pfaffenhofen lag zum Ende des vergangenen Jahres bei gerade einmal 1,5 Prozent. Andererseits entlaste der Bund aufgrund seiner guten Einnahmen-Situation in diesem Sektor weiterhin verstärkt die Kommunen.

Wie der Leiter des Sozialamts weiter berichtet, sind im vergangenen Jahr auch die Kosten für die Grundsicherung im Alter und für Erwerbsunfähige (jeweils Kosten für Lebensunterhalt und Unterkunft) leicht unter dem Niveau des Vorjahres 2018 geblieben. Sie summierten sich im Jahr 2019 auf rund 2,24 Millionen Euro gegenüber etwas weniger als 2,4 Millionen Euro im Jahr 2018.

"Der Rückgang lässt sich in erster Linie anhand der Fallzahlen erklären", erklärt Emmer: Denn diese seien von 414 (zum Ende des Jahres 2018) auf 398 (zum Ende 2019) gesunken. Bei diesen Leistungen handle es sich um eine so Bundesauftragsverwaltung, das heißt: Der Bund übernimmt die Kosten für Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsunfähigkeit vollständig. Der Betrag von knapp 2,24 Millionen Euro belaste somit nicht den Landkreis-Haushalt.

Finanzielle Hilfen zur Pflege wurden im vergangenen Jahr insgesamt nur noch in einem Umfang von 1820 Euro ausbezahlt, teilte das Pfaffenhofener Sozialamt ferner mit. Hintergrund: Zum Anfang des vergangenen Jahres endete die bisherige Delegationsverordnung, wonach für Pflegeleistungen im ambulanten, häuslichen Bereich bis Pflegegrad 2 der Landkreis Pfaffenhofen als örtlicher Sozialhilfeträger zuständig war. Die Hilfe zur Pflege wird seit diesem Zeitpunkt aus einer Hand vom Bezirk Oberbayern gewährt, sodass Ausgaben für diese Hilfeart für den Landkreis Pfaffenhofen künftig entfallen.


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