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"Schließlich soll unser Landkreis auch in Zukunft in Sachen Wirtschaft ganz vorne mit dabei sein", so der Vorsitzende des Regional-Ausschusses.

(ty) Kurz vor den Kommunalwahlen tritt der IHK-Regional-Ausschuss Pfaffenhofen mit einem Forderungs-Katalog der Wirtschaft an die künftigen Kommunalpolitiker heran. "In den Gemeinden und im Landkreis wird Wirtschafts-Politik vor Ort gemacht. Mit ihren Entscheidungen beeinflussen unsere Kommunalpolitiker ganz wesentlich die künftigen Standort-Bedingungen für unsere Unternehmen", betont Eduard Kastner, der Vorsitzende des IHK-Regional-Gremiums. "Mit unseren Positionen wollen wir der Politik die wichtigsten Handlungsfelder für die kommenden Jahre aufzeigen", so der Unternehmer aus Wolnzach: "Schließlich soll unser Landkreis auch in Zukunft in Sachen Wirtschaft ganz vorne mit dabei sein."

Zu einem der Handlungs-Schwerpunkte zählen den Angaben zufolge Infrastruktur-Maßnahmen. Damit Einwohner, Pendler und Wirtschaft mobil bleiben, verweist der IHK-Regional-Ausschuss auf den bedarfsgerechten Ausbau des Straßennetzes. "Wir brauchen den zügigen vierspurigen Ausbau der B16 zwischen Manching und Neuburg. Und die im Holledau-Dreieck ansässigen Betriebe brauchen dringend eine Autobahn-Auffahrt Bruckbach an der A9. Das sind zwei Großprojekte, für die wir uns einsetzen", sagt Kastner. Ebenso wichtig ist es seinen Worten zufolge, den öffentlichen Nahverkehr zu verbessern und attraktiver zu machen. "Nur mit dichteren Takten, guten Querverbindungen, ÖPNV-Anbindung in alle Gewerbegebiete und einer intelligenten Vernetzung von Bus und Bahn mit dem Individualverkehr in der gesamten Region 10 können wir die Menschen und vor allem die Pendler zum Umsteigen bewegen."

Ein weiterer Punkt im Forderungs-Katalog der hiesigen IHK-Vertreter ist der Ausbau der digitalen Infrastruktur. "Ohne leistungsfähiges Breitband und Mobilfunknetz liegt die digitale Zukunft für unsere Unternehmen in unerreichbarer Ferne", mahnt Kastner. Der Ausbau und die Modernisierung des Breitband-Netzes müssten konsequent mit Glasfaser erfolgen. "Mobilfunk-Löcher dürfen wir nicht länger tolerieren. Darunter leidet der gesamte Standort", betont er und fordert: "Außerdem brauchen wir ein klares Votum für den 5G-Mobilfunkstandard, nur so bleiben wir langfristig wettbewerbsfähig."

Weiterhin müssten die heimischen Betriebe auf Entwicklungs-Möglichkeiten bei den Gewerbeflächen vertrauen können. Ohne die Chance, sich perspektivisch vergrößern zu können, sinke die Investitions-Bereitschaft oder es drohe Abwanderung. "Zukunft funktioniert nur, wenn die Kommunen verbindliche Gewerbeflächen-Konzepte entwickeln und konkrete Flächen für die Betriebe vorhalten", sagt  Kastner. Der IHK-Regional-Ausschuss fordere dafür die Einführung eines strategischen regionalen Flächen-Managements. Potenzial sehe man auch in der Nutzung innerörtlicher brachliegender Flächen oder Umnutzung leerstehender Immobilien. Eine echte Chance biete vor allem die Nachverdichtung über höhere Geschossflächenzahlen, so Kastner.

Um für die regionale Wirtschaft Fachkräfte zu gewinnen, setzt die Wirtschaft zuallererst auf die duale Berufsausbildung. Um diese zu stärken, spielt auch die Attraktivität und die Ausstattung der Berufsschule eine große Rolle. Auch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der Ausbau von Betreuungsmöglichkeiten für Kinder bis 12 Jah- re und pflegebedürftige Angehörige kann helfen, die Lücken bei den Fachkräften zumindest teilweise zu schließen. Ein professionelles Regionalmarketing helfe, Fachkräfte für den Landkreis zu gewinnen.

Um Bürokratie-Abbau zu erreichen, empfehlen die Unternehmer laut IHK dem Landkreis Pfaffenhofen, oberbayerischen Beispielen wie Ebersberg oder Traunstein zu folgen. Diese beiden Landkreise haben, so wird dazu erklärt, ihre Verwaltungs-Abläufe einer Prüfung für das "RAL-Gütezeichen Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung" unterzogen und garantieren beispielsweise einen Bauantrags-Bescheid innerhalb von 40 Werktagen. "Weniger Bürokratie in der Verwaltung spart allen Zeit und Kosten", so Kastner. Außerdem müssten auch die digitalen Services in der Verwaltung deutlich ausgebaut werden.

Insgesamt muss laut IHK "eine vorausschauende Wirtschafts-Politik den Landkreis in die Zukunft führen". Eine große Rolle komme dabei einer starken Wirtschafts-Förderung auf Landkreis-Ebene und kommunaler Ebene zu sowie der besseren Verflechtung des Landkreises mit den anderen Gebiets-Körperschaften der Region 10.  Zusätzlich fordere die Wirtschaft, so proklamiert jedenfalls die IHK, "den Dialog mit ihr auszubauen und den IHK-Regional-Ausschuss als Vertreter des Gesamtinteresses der Wirtschaft bei wirtschafts-politischen Entscheidungen stärker mit einzubeziehen".

Den kompletten Forderungs-Katalog der IHK für den Landkreis Pfaffenhofen finden Sie hier


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