Was es mit den Symbolen auf sich hat, die Bertram Meier für sich gewählt hat. Verbindung in den Kreis Neuburg-Schrobenhausen.
(pba) Der designierte neue Bischof von Augsburg, Prälat Bertram Meier, hat im Diözesan-Museum St. Afra am heutigen Freitag sein Wappen mit Wahlspruch vorgestellt, das er als Bischof führen wird. Das Wappen wurde von Franz Bernhard Weißhaar gestaltet, der über Jahrzehnte hinweg als Professor für christliche Kunst an der Akademie der Bildenden Künste in München lehrte und forschte. Weißhaar hatte bereits die Wappen mehrerer Augsburger Weihbischöfe entworfen.
"Mein künftiges Wappen ist eng mit mir selbst, mit meiner Person verbunden", erklärte Meier, der künftigte Oberhirte der Diözese Augsburg, zu der auch Teile des Landkreises Pfaffenhofen gehören. Mit dem Wappen wolle er, so erläuterte Meier, nicht nur seine eigene Biografie, sondern auch seine enge Verbindung mit Johann Michael Sailer sowie seine eigene theologische Ausrichtung symbolisieren.
Das Wappenschild ist in die Farben Rot und Silber gespalten, die das Bistum Augsburg bereits seit dem Mittelalter führt. Damit verweist es auf die Verwurzelung des neuen Bischofs in seiner Heimatdiözese. Auf dem Schild findet sich wiederum ein aufgeschlagenes Evangeliar mit den griechischen Buchstaben Alpha und Omega, die auf die Heilige Schrift hinweisen. Aus dem Buch wächst eine Weizenähre, deren dreifacher Kornstand auf die heilige Dreifaltigkeit hindeuten soll.
Gleichzeitig stellt sie eine Beziehung her zum großen Seelsorger und Pastoral-Theologen Johann Michael Sailer aus Aresing im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Sailer wirkte im 19. Jahrhundert als Bischof von Regensburg und führte ebenso die Ähre in seinem Wappen. Prälat Meier hat in Rom über die Theologie Bischof Sailers promoviert und bezeichnete den Geistlichen als eine der prägendsten Gestalten seines Lebens, die ihm "fast zu einem zweiten Vater" geworden sei.
Die verschiedenen Wappen-Elemente stehen zudem mit dem Wahlspruch in enger Beziehung. Hierzu hat Meier sich in Anlehnung an die heiligen Augustinus von Hippo und Bernhard von Clairvaux für das lateinische "vox verbi vas gratiae" entschieden, was in deutscher Übersetzung "Stimme des Wortes – Schale der Gnade" heißt. "Mir ist es als Priester schon immer ein großes Anliegen gewesen, den Menschen die frohe Botschaft des Evangeliums zu verkünden. Dabei war ich mir aber auch stets bewusst, immer nur ein Werkzeug und Diener der Gnade Gottes zu sein. Darauf nehme ich mit dem Wahlspruch Bezug", erklärte der langjährige Domprediger.
Dem Inhalt entsprechend legt sich dieser Wahlspruch gleich einer Schale um das Wappen. Der grüne Bischofshut mit seinen sechs Quasten ist wiederum in der kirchlichen Heraldik von alters her ein Zeichen für Amt und Würde eines Bischofs. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil gesellt sich dem das Prozessionskreuz hinzu. Damit reiht sich der ernannte Bischof auch heraldisch in eine von der frühen Kirche bis in die heutige Gegenwart reichende katholische Tradition ein.
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