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Insgesamt über 1000 Teilnehmer bei vier nicht angemeldeten Veranstaltungen im Landkreis. Polizei berichtet von friedlichem und störungsfreiem Verlauf.

(ty) Im Landkreis Pfaffenhofen hat es am gestrigen Abend in mehreren Gemeinden so genannte Montags-Spaziergänge beziehungsweise Corona-Spaziergänge gegeben. Nach Angaben der Polizeiinspektionen von Geisenfeld und Pfaffenhofen nahmen an vier Veranstaltungen in Wolnzach, Reichertshofen, Vohburg und Pfaffenhofen insgesamt mehr als 1000 Menschen teil. Bei solchen Spaziergängen wollen die Teilnehmer bekanntlich unter anderem ihre Besorgnis bezüglich der derzeitigen Impf-Kampagne zum Ausdruck bringen beziehungsweise ihre Ablehnung von Corona-Einschränkungen deutlich machen. Alle vier Veranstaltungen waren nicht, wie eigentlich erforderlich, beim Landratsamt angemeldet worden, sind aber aus polizeilicher Sicht friedlich und störungsfrei verlaufen.

Ab 18.45 Uhr fanden sich nach Angaben der Polizei in Wolnzach zahlreiche Kundgebungs-Teilnehmer im Bereich des Rathauses ein. Kurz nach 19 Uhr habe sich der Aufzug mit zirka 600 Personen in Bewegung gesetzt. Der "Spaziergang" führte laut Polizei über die Preysingstraße, Auenstraße und Herrnstraße wieder zurück zum Rathaus. "Als Kundgebungs-Mittel wurden von den Teilnehmern Kerzen und vereinzelt Laternen mitgeführt", erklärte heute ein Sprecher der zuständigen Polizeiinspektion aus Geisenfeld. An einigen Stellen habe wegen der hohen Teilnehmerzahl der Verkehr kurzzeitig angehalten werden müssen. Von den Teilnehmern seien aber vorwiegend die Gehwege benutzt worden. Zu Störungen kam es aus polizeilicher Sicht nicht.

Wie bereits am vergangenen Montag, hatten sich laut Polizei auch am gestrigen Abend gegen 18 Uhr in Vohburg mehrere Personen auf dem Ulrich-Steinberger-Platz vor dem Rathaus eingefunden. Diesmal blieb es allerdings nicht beim Zusammenkommen. "Anders als in der Vorwoche, als die Versammlung noch stationär auf dem Ulrich-Steinberger-Platz stattfand, entschlossen sich die Kundgebungs-Teilnehmer, es waren zirka 60 an der Zahl, jedoch dieses Mal zu einem Aufzug rund um den Burgberg", berichtet die Geisenfelder Polizei-Dienststelle. "Als Kundgebungs-Mittel wurden Kerzen mitgeführt, zudem wurden Druckwerke verteilt", heißt es weiter. Die Versammlung habe sich bis zirka 19.30 Uhr wieder aufgelöst. Zu Störungen kam es aus Sicht der Polizei auch hier nicht.

In Reichertshofen fanden sich nach Angaben der hier ebenfalls zuständigen Polizeiinspektion aus Geisenfeld am gestrigen Abend zeitweise bis zu 60 Personen vor dem Rathaus ein, die dann gegen 18 Uhr einen ungefähr einstündigen Aufzug in Richtung Neuburger Straße und danach zurück zur Ortsmitte durchführten. "Hier löste sich die Kundgebung dann schließlich auf", meldet die Polizei. Es sei auch bei dieser Veranstaltung in Reichertshofen aus polizeilicher Sicht zu keinen Störungen gekommen. Da von der Gruppe die Gehwege benutzt worden seien, seien von Seiten der Gesetzeshüter auch keine Verkehrs-Maßnahmen erforderlich gewesen.

 

Alle drei genannten Kundgebungen "sind rechtlich zweifelsfrei als Versammlungen einzustufen, welche grundsätzlich der Anzeige-Pflicht gegenüber dem örtlich zuständigen Landratsamt unterliegen", fasste die Geisenfelder Polizeiinspektion heute zu diesen Veranstaltungen zusammen. Eine Anmeldung beim Pfaffenhofener Landratsamt sei allerdings, wie bereits in der Vergangenheit, "in keinem der Fälle erfolgt". Ein Veranstalter beziehungsweise Versammlungs-Leiter habe sich weder in Wolnzach noch in Vohburg noch in Reichertshofen gegenüber der Polizei zu erkennen gegeben. Diese drei Kundgebungen seien jeweils von Beamten der Polizeiinspektion aus Geisenfeld betreut worden.

 

In Pfaffenhofen trafen sich nach Angaben der hiesigen Polizei-Dienststelle gestern gegen 18 Uhr zirka 300 Leute am unteren Hauptplatz, um einen so genannten Corona-Spaziergang zu machen. Wie es heißt, gingen die Teilnehmer vom Hauptplatz über die Ingolstädter Straße zum Volksfest-Gelände und über die Türltorstraße zurück zum Hauptplatz, wo sich die Versammlung schließlich gegen 19 Uhr aufgelöst habe. "Die Teilnehmer führten teilweise Kerzen mit sich und stellten diese vor dem Rathaus ab", so ein Polizei-Sprecher. Die Veranstaltung sei von Beamten der örtlichen Polizeiinspektion begleitet worden. Aus Sicht der Polizei sei sie "äußerst friedlich und ohne Vorkommnisse" verlaufen. Auch diese Aktion sei im Vorfeld nicht angezeigt worden, hieß es auf Anfrage.

Zum Hintergrund:

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