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Gebiets-Betreuerin Marylin Erdt berichtet vom Frühling in dem Naturschutz-Areal und appelliert an die Landkreis-Bewohner.

(ty) Der Frühling ist wieder da! "Schon Mitte Februar haben die Frühlingsknotenblumen begonnen, ihre charakteristisch weißen Blüten mit den gelbgrünen Pünktchen auszufalten, um den Wald im Feilenforst mit einem weißen Märzenbecher-Meer zu schmücken", berichten die Experten aus dem Landratsamt. "Die Blüten der Frühlingsblumen erfreuen nicht nur unser menschliches Auge, sondern sind auch wichtige Nektar-Quellen für die ersten Insekten, die in dieser Jahreszeit auf Nahrungssuche gehen müssen." Die Blüten der Hasel, Erle oder Weide seien nämlich wichtige Energie-Quellen für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge.

"In der Nöttinger Viehweide fliegen an den ersten warmen Frühlingstagen Zitronenfalter, C-Falter, Großer Fuchs und Tagpfauenaugen", erklärt Marylin Erdt. Sie fungiert für das Landratsamt als Gebiets-Betreuerin für den nördlichen Feilenforst. "Nachts ist der Graue Laubholz-Dickleibspanner unterwegs." Diese Spanner-Art (Foto oben) trage den Namen "Lycia pomonaria" – das lateinische Wort "poma" für Äpfel oder Obst verrate schon, dass sich die Raupen nicht nur von den Blättern der Laubbäume lichter und warmer Laubmischwälder ernähren, sondern auch von Obstbäumen, wie zum Beispiel Apfel- oder Birnbäume. Daher könne dieser Nachtfalter gelegentlich auch in Gärten oder Streuobstwiesen vorkommen. "Lycia pomonaria" werde in der Roten Liste für Bayern und ganz Deutschland heute als gefährdet eingestuft.

Früh im Jahr unterwegs sei auch der in Europa weit verbreitete Schneespanner, "Phigalia pilosaria" (Foto unten). Er lebe in Waldrändern, Feldhecken, Parks und könne auch in Gärten gefunden werden. "Die Raupen ernähren sich von den Blättern verschiedener Laubbäume wie Eiche, Hainbuche, Salweide, Birke, Linde oder Hasel", berichten die Experten. Die so genannten Spanner verdankten den Namen der Fortbewegung der Raupen. "Diese haben sozusagen nur vorne und hinten Beine." Deswegen müssten sie einen Bogen spannen, um sich dann weiter nach vorne zu strecken. "Anders als die Tagpfauenaugen oder die Zitronenfalter, die als Schmetterlinge überwintern, verpuppen sich die Raupen des Grauen Laubholz-Dickleibspanners und des Schneespinners, um den kalten Winter im Boden sicher zu überstehen."

Weitere Spanner, Spinner und Eulen, die sich in dieser Jahreszeit nachts im Naturschutz-Gebiet herumtreiben, seien der Pappel-Dickleibspanner, der Graugelbe und Weißgraue Breitflügelspanner, der Gelbhorn-Eulenspinner, die Satellit-Wintereule und die Rundflügel-Kätzcheneule. "Diese und viele andere Insektenarten brauchen energiereiche Nektar-Quellen von Blumen oder den Blüten der Bäume", wissen die Fachleute. "Jedoch sind viele Frühjahrs-Blüher und ihre Lebensräume nur noch selten anzutreffen." Das Bundes-Naturschutz-Gesetz stelle viele Frühjahrs-Blüher unter Schutz, darunter Schneeglöckchen, Schlüsselblume, Maiglöckchen oder Leberblümchen. "Diese besonders geschützten Arten zu pflücken und ihren Standort zu beschädigen oder zu zerstören ist daher verboten", betont Erdt.

"Wichtige Nahrungsquellen sowie Lebensräume für Insekten, Vögel und andere Tiere bleiben erhalten, wenn Bäume und Sträucher in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September nicht abgeschnitten, auf den Stock gesetzt oder ganz beseitigt werden", so die Gebiets-Betreuerin. Im Naturschutz-Gebiet "Nöttinger Viehweide und Badertaferl" sei generell das Mitnehmen und Zerstören von Pflanzen und deren Lebensräume sowie das Verlassen der Wege verboten. Erdt appelliert an die Bürger: "Bitte unterstützen Sie den Arten- und Naturschutz, damit die Artenvielfalt in unserem Landkreis fortbesteht und die heimische Flora und Fauna für unsere nachfolgenden Generationen weiterhin intakte Öko-Systeme und viel Freude bringen."

Schneespanner.


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