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Leserbrief von Hubert Brandl, Andreas Fischer und Andrea Seeger-Fischer zum geplanten Pfaffenhofener Gewerbe-Gebiet Kuglhof II und zu den beiden dagegen laufenden Bürgerbegehren.

"Eine Kreisstadt wie Pfaffenhofen, die vor über einem Jahrzehnt in Seoul beim LivCom-Award den ersten Platz errungen hat und somit das Alleinstellungs-Merkmal 'Lebenswerteste Kleinstadt der Welt', steht heute vor der Frage, ob man diesem Anspruch auch nur noch annähernd gerecht wird. Diese Auszeichnung schloss seinerzeit sicherlich die vorausschauend vom neuen Bürgermeister und dem stark verjüngten Stadtrat mit neuem Schwung angegangene Beseitigung vieler Schwachstellen mit ein. Vor allem aber bezog sie sich auf die vielen kleinen Wohneinheiten, zum Teil mit überschaubaren Gärten, sowie innerstädtische, verwinkelte Gässchen und somit in Summe ein Bild von Lebens- und Liebeswertigkeit, Geborgenheit, intaktem Zusammenleben und freundschaftlicher Verbundenheit der Bewohner.

Nun muss es dem heutigen Betrachter so vorkommen, als sei Pfaffenhofen mittlerweile zum Austragungsort für Wettrennen von Abrissbirnen, Baggern, Baulöwen, Bodenpreisen und der Verteilung von Restposten für Eckchen und Fleckchen geworden. Der Zuzugs-Drang ist enorm. Steht nicht auch den neuen Mitbürger/innen, ebenso wie der angestammten Einwohnerschaft Pfaffenhofens, eine über die Kriterien des angestaubten damaligen LivCom-Awards hinaus reichende Perspektive mit Entfaltung in Natur und Umwelt zu? Wo soll das noch geschehen, wenn nicht in stadtnahen grünen Zonen, wo noch ein Atmen an frischer Luft ohne Fahrzeuglärm und Abgase möglich ist?

Was die geplante Straße durch den Schindelhauser Forst angeht, ist hier ein wesentlicher Blick auf den dortigen Tiefbrunnen vonnöten – übrigens den ergiebigsten unserer Stadt. Durch den hinzukommenden Schwerverkehr, unter anderem aus dem Gewerbe-Gebiet Kuglhof II, ergeben sich nicht unerhebliche Gefahren für dessen Wasser-Einzugs-Gebiet. Ein Besorgnis erregendes Beispiel sind die Tankfahrzeug-Unglücke, die sich an der B300 bei Hohenwart in zurückliegender Zeit ereigneten. Noch heute sind die Spuren in den der Paar zufließenden Bächen und Gräben nachvollziehbar. Können die prospektiven Investoren und Befürworter des Gewerbe-Gebiets Kuglhof II wirklich garantieren, dass so etwas im Wasser-Einzugs-Bereich des Stadtwald niemals vorkommen wird? Weshalb diese nicht auf reichlich noch unbebaute Grundstücke im vorhandenen Gewerbe-Gebiet Kuglhof I zurückgreifen, liegt vermutlich an den noch nicht voll erfüllten Eigentümer-Erwartungen an horrende Veräußerungs-Gewinne.

Weil vielen Bürger/innen Lebensqualität und Gemeinwohl eben mehr als kommerzielle Ziele und ungebremstes Wachstum bedeuten, erfährt die Interessen-Gemeinschaft für einen Bürger-Entscheid viel Zuspruch. Auch schätzen viele Pfaffenhofener das vertraute Bild eines grünen Hopfengartens als wertvolles Kulturgut, im Gegensatz zu einen Gewebe-Gebiet – und sei es noch so 'grün'. Wir Bürger der Stadt möchten bei diesen wichtigen Fragen mit entscheiden, deshalb unterstützen wir beide Bürgerbegehren im Sinne der direkten Demokratie."

Hubert Brandl, Pfaffenhofen
Andreas Fischer, Pfaffenhofen
Andrea Seeger-Fischer, Pfaffenhofen 

Zum Hintergrund:

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