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Im Gebiet "Kuglhof II" sollen sich die ersten Unternehmen 2025 ansiedeln können. Stadtverwaltung berichtet von großem Bedarf bei hiesigen Firmen.

(ty) Pfaffenhofen soll rund 38 Hektar an zusätzlichen Industrie- und Gewerbeflächen bekommen. Am Kuglhof ist nämlich die Erweiterung des bestehenden Gebiets geplant. Der Planungs-, Bau- und Umwelt-Ausschuss des Stadtrats hat in seiner gestrigen Sitzung einstimmig beschlossen, dass ein entsprechender Bebauungsplan aufgestellt werden soll. "Das Besondere daran sind verpflichtende Kriterien für Nachhaltigkeit und Artenschutz, die weit über das Übliche hinausgehen", heißt es aus dem Rathaus. Die Planungen sehen den Angaben zufolge den Satzungs-Beschluss für den Bebauungsplan Anfang 2024 vor. Danach sei die Erschließung in den Jahren 2024 und 2025 geplant. Erste Unternehmen könnten sich dann im westlichen Teil ab 2025 ansiedeln.

Das anvisierte, neue Gewerbe- und Industrie-Gebiet Kuglhof II liegt unterhalb des Kuglhofs und soll bis hinunter zur Staatsstraße in Richtung Schweitenkirchen reichen. Es ist damit nahe an der Autobahn A9 und ohne Ortsdurchfahrt. Außerdem schließt es an die geplante Umgehungsstraße an, die vom Bahnhof in Richtung Autobahn führen soll.

Laut Stadtverwaltung herrscht "großer Bedarf" bei hiesigen Unternehmen. "In Kuglhof II erhalten mehrere Pfaffenhofener Traditions-Betriebe dringend benötigte Flächen für ihre Entwicklung", heißt es in einer Presse-Mitteilung. "Durch deren Umzug werden Flächen für Wohnbebauung und Grünflächen innerorts frei." Konkretes Interesse haben laut Angaben aus dem Rathaus die Baufirmen Schelle und Uhsler, die Brauerei Müllerbräu, der Landkreis Pfaffenhofen für die Auslagerung des Kreisbauhofs sowie die Deutsche Post für ein Briefverteil-Zentrum. "Für Neuansiedlungen von außerhalb stehen ebenfalls wieder größere Flächen zur Verfügung", wird betont. Zugleich heißt es dazu: "Diese möchte die Stadt an Unternehmen aus Zukunfts-Branchen vergeben."

Die Kreisstadt lege auch bei diesem Vorhaben viel Wert auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Als Ausgleich für die Flächen-Versiegelung solle möglichst viel für die Nachhaltigkeit im Gebiet erreicht werden. Konkret genannt werden ansehnliche Fassaden, erneuerbare Energien, bestmögliche Energie-Effizienz, nachhaltige Mobilität und Biodiversität. Dazu habe die Stadtverwaltung verpflichtende Nachhaltigkeits-Kriterien erarbeitet. Der Katalog umfasse 34 Punkte zu den Themen Energie, Gebäude, Mobilität, Begrünung, Regen-Rückhaltung, Oberflächen-Entwässerung und Artenschutz sowie in Sachen Naherholung für die hier dann arbeitenden Menschen. Laut Stadtverwaltung geht es um "das erste biodiverse Gewerbe-Gebiet in der Region". 

Auf Begrünung und Artenschutz liege ein besonderes Augenmerk bei den Nachhaltigkeits-Kriterien für Kuglhof II. Während eine naturnahe Gestaltung der Außenanlagen mit heimischen Pflanzen und Blühwiesen vielerorts zum Standard bei neuen Gewerbe-Gebieten werde, solle das Gebiet Kuglhof II "zusätzlich neue Maßstäbe bei der Biodiversität setzen". Fassaden und Freiflächen werden demnach begrünt; die Maßnahmen für den Artenschutz seien verpflichtend "und gehen weit über das Übliche hinaus".

Das Gebiet docke an die lang ersehnte, künftige Südumgehung an. So erfolge Gewerbe-Entwicklung dort, wo ohnehin schon Eingriffe erfolgen sollen. Der Bau der südlichen Ortsumgehung werde vom Bahnhof in Richtung Autobahn A9 durch das staatliche Bauamt aus Ingolstadt immer konkreter. Die 3,6 Kilometer lange Trasse solle die Münchener Straße (B13), die Weiherer und Moosburger Straße sowie die Ortsteile Weihern und Eberstetten von Durchgangs-Verkehr und Lärm entlasten.

Die Stadt Pfaffenhofen hat nach eigenem Bekunden beim staatlichen Bauamt eine Optimierung des Trassen-Verlaufs für die Umgehungsstraße erreicht, "damit das Areal nicht, wie in der ursprünglichen Planung, ohne Mehrwert zerschnitten wird". Versichert wird zugleich: "Das beliebte Naherholungs-Gebiet im Schindlhauser Forst mit seinen Rad- und Laufstrecken bleibt erhalten."

"Das neue Gewerbe-Gebiet bedeutet einen Booster für den Wirtschafts-Standort, damit auch in Zukunft Gewerbesteuern und wohnortnahe Arbeitsplätze ein gutes Leben in Pfaffenhofen sichern", fasst die Stadtverwaltung zusammen. Rund 30 Prozent der städtischen Einnahmen kommen den Angaben zufolge aus der Gewerbesteuer. Im vergangenen Jahr seien dies 19,4 Millionen Euro gewesen. "Davon profitieren alle Bürgerinnen und Bürger, denn die Stadt kann damit für gute ausgestattete Kitas und Schulen sorgen, Lebensqualität bieten – vom Hallenbad-Neubau über den Kultur-Sommer bis zum kostenlosen Stadtbus – und Zukunfts-Aufgaben wie Klimaschutz und Energiewende angehen."

Das neue Industrie- und Gewerbe-Gebiet biete Platz für Neuansiedelungen, "um die wirtschaftliche Basis zu verbreitern". Neue Gewerbe-Flächen seien auch nötig, damit heimische Firmen nicht abwandern. Außerdem werde Pendeln zunehmend unattraktiv. "Kuglhof II bietet die Chance auf neue wohnortnahe Arbeits- und Ausbildungsplätze", proklamiert die Stadtverwaltung.


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