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Der frühere Chef der Ilmtalklinik GmbH ist neuer Geschäftsführer der "Asklepios Orthopädische Klinik Lindenlohe" bei Schwandorf – die arbeitsrechtliche Klärung nach der Kündigung läuft noch

(ty) Marco Woedl, der frühere Geschäftsführer der Pfaffenhofener Ilmtalklinik GmbH, hat einen neuen Job. Er ist bereits seit 1. April neuer Geschäftsführer der „Asklepios Orthopädische Klinik Lindenlohe“ bei Schwandorf. Mit Woedl sei es gelungen, einen Nachfolger „mit außergewöhnlichem analytischen Sachverstand und einem hohen Maß an Erfahrung“ zu gewinnen, teilt die Klinik auf ihrer Internetseite mit.

An der Ilmtalklinik war Woedl, wie berichtet, sowohl regulär als auch fristlos gekündigt worden. Ab diesem Zeitpunkt seien auch die Zahlungen eingestellt worden, bestätigte Landrat Martin Wolf (CSU), der auch Vorsitzender des Klinik-Aufsichtsrats ist, heute auf Anfrage unserer Zeitung. Bezüglich einer Abfindung sei es zu keiner Einigung mit Woedl gekommen. Die von Woedl geforderte Summe – Wolf nennt 450 000 Euro – habe im Kreistag keine Zustimmung gefunden. Deshalb beschäftigen sich seither die Anwälte beider Seiten mit dem Fall. Die arbeitsrechtliche Klärung laufe, so Wolf.

Woedl hat indes eine neue Aufgabe gefunden. Die „Asklepios Orthopädische Klinik Lindenlohe“ ist eine Fachklinik für Orthopädie und Sportmedizin mit 110 Betten. Die Klinik Lindenlohe im gleichnamigen Schwandorfer Stadtteil versteht sich als 24-Stunden-Rundumversorger für alle Schäden und Verletzungen am Stütz- und Bewegungsapparat. Intern ist das Haus nach eigener Darstellung in vier Behandlungsschwerpunkte gegliedert, wobei ein ganzheitlicher Behandlungsansatz bei Diagnostik und Therapie im Vordergrund stehe. Für die Patienten stelle sich nach außen eine medizinische Einheit vor, die eine Versorgung auf universitärem Niveau biete.

Die Fachklinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin hat sich nach eigenen Angaben einen Status als internationales Referenzzentrum mit zahlreichen ausländischen Gästen erarbeitet. Lindenlohe ist Olympiastützpunkt mit Schwerpunkt Schulter und mehrfach zertifiziert. Zudem nehme die Klinik an der ergebnisorientierten Qualitätssicherung in der postoperativen Schmerztherapie teil. 

Die Schwerpunkte des Hauses liegen im Bereich Orthopädie, Sportmedizin und Unfallchirurgie, Anästhesie und Schmerztherapie sowie Wirbelsäule. In vier OP-Sälen führen Spezialisten über 4000 orthopädische Behandlungen im Jahr durch. Im Mittelpunkt steht dabei die Endoprothetik. Aber auch chirurgische Eingriffe an der Wirbelsäule, sämtliche erhaltende Operationen des Bewegungsapparates bei Erwachsenen und Kindern, multimodale Schmerztherapie sowie Weichteil-Operationen auf dem orthopädischen Sektor werden vorgenommen. 

Seit 1941 war das Haus als Lazarett in einem ehemaligen Schloss bei Schwandorf tätig. Nach mehreren Modernisierungen und Investitionen übernahm 1951 das Bayrische Rote Kreuz die Trägerschaft. Seit November 2004 gehört die Klinik zum Verbund der Asklepios Kliniken GmbH.

Woedl war 2001 als stellvertretender Geschäftsführer ans Krankenhaus Pfaffenhofen, einem Mitglied der Ilmtalklinik GmbH, gekommen. Ab 2008 war er Geschäftsführer der Krankenhäuser Pfaffenhofen und Mainburg sowie der Ilmtalklinik Dienstleistungs-GmbH; fünf Jahre danach übernahm er die Geschäftsführung bei der Klinikallianz Mittelbayern GmbH, der auch die Krankenhäuser Eichstätt und Kösching angehören. 


Wie die Klinik Lindenlohe mitteilt, freut sich der zweifache Familienvater Woedl auf seine neue Aufgabe und hat konkrete Pläne: „Die Klinik hat einen exzellenten Ruf, auch weit über den ostbayerischen Raum hinaus. Das umfassende orthopädische Angebot und die Behandlungsqualität auf höchstem Niveau müssen erhalten und ausgebaut werden“, wird Woedl zitiert. Dieses Ziel wolle er durch die Vernetzung von medizinischem Know-how und modernen Managementtechniken erreichen. 

Auch große Projekte stehen in Lindenlohne an, wie es weiter heißt. So sei der weitere Ausbau des Bereiches Endoprothetik, der komplette Neubau des OP-, Sterilisations- und IMC-Bereiches sowie die Etablierung einer psychosomatischen Abteilung ab Mitte des Jahres geplant. Zudem soll das Wirbelsäulenzentrum Oberpfalz inhaltlich und personell erweitert werden.

„Bei allen Aufgaben profitiert Woedl nicht nur von seiner langjährigen Erfahrung, sondern auch von seinem Zusatzdiplom im Change Management, das er berufsbegleitend erworben hat“, heißt es aus Lindenlohne. Dennoch sei er sich bewusst, dass der Erfolg einer Klinik nie von einem Einzelnen abhänge. Deshalb lege er, so wird Woedl weiter zitiert, Wert auf einen kooperativen Führungsstil: „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Lindenlohe. Denn nur durch ihr großes Engagement ist das Haus zu dem geworden, was es heute ist, und nur mit ihnen können wir die Aufgaben der Zukunft meistern.“

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