Alternative Methode für Hochrisiko-Patienten oder Patienten, bei denen eine medikamentöse Prophylaxe nicht möglich ist. Nadel-Pflaster am Unterarm.
(ty) Die Ilmtalklinik in Pfaffenhofen erweitert nach eigenem Bekunden das Leistungs-Spektrum der Anästhesie-Abteilung um eine innovative Maßnahme gegen Übelkeit nach einer Operation. Laut heutiger Meldung geht es konkret um Akupunktur zur Prophylaxe und Behandlung postoperativer Übelkeit. Diese Ergänzung richte sich "insbesondere an Hochrisiko-Patienten sowie Patienten, bei denen eine medikamentöse Prophylaxe kontraindiziert ist", heißt es in einer Presse-Mitteilung aus der Ilmtalklinik-GmbH, unter deren Dach die beiden Krankenhäuser in Pfaffenhofen und Mainburg firmieren.
Übelkeit sei neben Schmerz einer der Hauptfaktoren, die die Zufriedenheit der Patienten nach operativen Eingriffen beeinflussen, heißt es aus der Klinik-Gesellschaft. Während des Prämedikations-Gesprächs – Aufklärungs-Gespräch vor der Operation und Narkose – werde anhand von Scoring-Systemen die individuelle Wahrscheinlichkeit für Übelkeit ermittelt.
Statistiken zeigen nach Angaben der Pfaffenhofener Ilmtalklinik, "dass Frauen häufiger betroffen sind als Männer, jüngere Patienten mehr als ältere und Raucher weniger als Nichtraucher". Aber auch weitere Faktoren würden in die Bewertung einbezogen.
Die Ilmtalklinik Pfaffenhofen bietet nach eigenen Angaben allen Patienten standardmäßig eine medikamentöse Einfach- bis Zweifach-Prophylaxe an, sofern keine Kontraindikationen bestehen. Zudem könne das Narkose-Verfahren bei hohem Risiko angepasst werden: "Gasnarkosen fördern Übelkeit stärker als Schlaf unter Propofol, während Regional-Anästhesien das Übelkeits-Risiko nahezu vollständig umgehen."
Ab sofort werde für Hochrisiko-Patienten oder Patienten, bei denen eine medikamentöse Prophylaxe nicht möglich sei, Akupunktur als alternative Methode angeboten. Mit dieser Maßnahme setze man an der Ilmtalklinik "auf eine ganzheitliche und patientenorientierte Versorgung, um die postoperative Zufriedenheit weiter zu steigern".
Zur Vorgehensweise selbst wird erklärt: Hierbei werde ein in multiplen Studien nachgewiesenermaßen übelkeits-reduzierender Punkt an der Unterarm-Innenseite akupunktiert. Weiter erläutert die Klinik: "Ein Nadel-Pflaster wird vor der Operation angebracht und kann während der Operation durch das behandelnde Personal sowie im Aufwach-Raum durch die Patienten selbst massiert werden, um die Wirkung zu steigern." Das Nadel-Pflaster werde postoperativ wieder entfernt. "Akupunktierte Patienten erhalten ein farbiges Armband zur Markierung, um sicherzustellen, dass das Nadel-Pflaster nicht vergessen wird."
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