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Die vierbeinigen Landschafts-Pfleger grasen auf einer Ökokonto-Fläche sozusagen im Auftrag der Bayernwerk-Netz-GmbH. Besonders mundet ihnen die Wilde Möhre.

(ty) Sozusagen im Auftrag der Bayernwerk-Netz-GmbH sollen vierbeinige Landschafts-Pfleger die Artenvielfalt im Gemeinde-Bereich von Hohenwart fördern. Wie das Unternehmen mitgeteilt hat, grasen die Angus-Rinder derzeit auf einer so genannten Ökokonto-Fläche. Betreut werde das Projekt von der bayerischen Kulturland-Stiftung. "Rinder sind wählerisch", wissen die Verantwortlichen. "Im Gegensatz zu einer Mähmaschine grasen sie die Wiese nicht gleichmäßig ab, sondern wählen gezielt solche Gräser und Kräuter aus, die ihnen am besten schmecken."

Auf der Ökokonto-Fläche der Bayernwerk-Netz-GmbH haben sie den Angaben zufolge aber "eine enorme Auswahl". Bereits im Jahre 2019 seien dort nämlich rund 40 heimische Wildkräuter und Gräser angesät worden – darunter Weidekammgras, Wiesenflockenblume, Goldhafer, Glatthafer und Ackerwitwenblume. "Besonders die Wilde Möhre ist ein ganz besonderer Leckerbissen für die Angus-Rinder, die ein örtlicher Landwirt auf der Fläche weiden lässt", heißt es aus dem Unternehmen. "Gerade die Kombination aus Rinder-Beweidung und Mahd kann wertvoll sein für den Struktur- und Artenreichtum des Grünlands", betont Lisa Ott in ihrer Funktion als Projekt-Leiterin bei der bayerischen Kulturland-Stiftung (BKLS).

"Die Stiftung des bayerischen Bauernverbands entwickelt Projekte zum Schutz und zur Förderung der Biodiversität sowie Konzepte zur Kompensation von Eingriffen in die Natur", erklärt die Bayernwerk-Netz-GmbH. "Naturschutz-Flächen können weiterhin bewirtschaftet werden, auch wenn sie geringere Erträge liefern als intensiv genutzte Flächen." So bleibe die 1,35 Hektar große Wiese bei Hohenwart landwirtschaftlich genutzt, sei es durch Mahd oder durch das Grasen der Rinder. Nach den Worten von Lisa Ott ist diese Pflege sogar entscheidend, um eine möglichst große Artenvielfalt zu erreichen. Denn: Rinder gestalten Lebensräume. Sie grasen selektiv, durch ihre Tritte entstehen offene Stellen im Boden und in ihrem Dung fühlen sich Insekten wohl.

Ähnlich wie im Gemeinde-Bereich von Hohenwart engagiert sich die Bayernwerk-Netz-GmbH nach eigenem Bekunden bayernweit für die ökologische Aufwertung zahlreicher Flächen. Ziel des Netzbetreibers sei es, "Ausgleichspunkte für künftige Eingriffe in die Natur und Landschaft zu sammeln, etwa für Neubauten oder Instandhaltungs-Maßnahmen von Stromleitungen". Dabei kooperiere man eng mit Landwirten vor Ort sowie eben der bayerischen Kulturland-Stiftung. "Alle Maßnahmen werden über einen Zeitraum von 25 Jahren betreut", unterstreicht das Unternehmen.

"Wir wollen Ökopunkte nicht einfach kaufen, sondern als Vorhaben-Träger bei der Konzeptionierung, der Genehmigung, der Umsetzung sowie der langfristigen Pflege der Öko-Flächen involviert sein", erläutert Bettina Bodenstein, die als Biologin bei der Bayernwerk-Netz-GmbH tätig ist. "Das ist uns wichtig, damit wir eine verantwortungsvolle Kompensation sicherstellen können."


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