Vittorino Monti (31) tritt bei Bundestagswahl als hiesiger Direkt-Kandidat der FDP an. Wichtige Anliegen sind ihm unter anderem die Stärkung der Wirtschaft sowie mehr gesellschaftliche Anerkennung für Soldaten.
(ty) "Die Wehrfähigkeit Deutschlands ist ein Muss, keine Option." Angesichts der Bedrohung des Weltfriedens vor allem durch Putins Angriffs-Krieg in der Ukraine setzt sich Vittorino Monti für eine deutliche Stärkung der Bundeswehr ein. Der 31-Jährige aus Pfaffenhofen an der Ilm ist selbst Zeitsoldat. Er möchte am 23. Februar als Direkt-Kandidat der FDP im hiesigen Wahlkreis in den Bundestag einziehen. Die Verteidigung ist aber nur ein Punkt, bei dem der Liberale aktuell erhebliche Defizite sieht. Genauso wichtig sei es, mit kräftigen Impulsen wie steuerlicher Entlastung die deutsche Wirtschaft zu stärken und den Verbrauchern das Leben zu erleichtern, erklärt Monti im Gespräch mit unserer Redaktion.
Erst seit 2022 ist der 31-Jährige Mitglied der FDP. Eingetreten sei er damals, "weil ich mich relativ oft beim Meckern ertappt habe und mich deshalb entschlossen habe, politisch selbst aktiv etwas zu verändern", erzählt er. Für die Liberalen habe er sich entschieden, weil es nach seinem Dafürhalten zu deren Grundsätzen gehöre, die Menschen nicht zu bevormunden und nach pragmatischen Lösungen zu suchen. Anfang Dezember vergangenen Jahres kürte die FDP den Stabsobergefreiten bei einer Nominierungs-Versammlung in Reichertshofen zum Direkt-Kandidaten für den Wahlkreis 213. Auf der bayerisches Landesliste seiner Partei belegt er Platz 30.
Bei der Bundeswehr, der er seit 2015 angehört, war Monti schon in verschiedensten Funktionen tätig. 2018 hatte er einen viermonatigen Auslands-Einsatz in Mali (Westafrika). Nominell ist sein derzeitiger Arbeitsplatz beim Landeskommando Bayern in der Landeshauptstadt, wo er, wie er berichtet, mit Tätigkeiten im Logistik-Bereich betraut ist. Doch ruhen diese im Augenblick, denn der 31-Jährige macht eine Weiterbildung zum geprüften Wirtschafts-Fachwirt. Schon allein wegen dieser thematischen Affinität ist ihm die nachhaltige Stärkung der kriselnden Wirtschaft in Deutschland ein großes Anliegen. Für Unternehmer gebe es "viel zu viele Regularien und bürokratische Hürden", meint er. Der Staat müsse steuerliche Anreize schaffen, damit wieder mehr in Deutschland investiert wird.
Der hiesige Bundestags-Wahlkreis ist in dieser Karte gelb eingefärbt.
Der Strom für Firmen müsse günstiger, der Solidaritäts-Zuschlag für Unternehmer abgeschafft werden. Eine Erhöhung des Mindestlohns lehnt der FDP-Politiker ab. Steuerliche Entlastungen müsse es aber auch für Arbeitnehmer geben, "damit der Normal-Bürger wieder mehr Geld in der Tasche hat". Montis Forderung: "Wir müssen das Leben für den Einzelnen auf Dauer günstiger machen." Das Thema Migration sieht er differenziert. "Guter Wille muss Grenzen haben", so sein Credo. Als Beispiel gelungener Integration sieht er seine Eltern, die in den 1980er-Jahren von Italien nach Deutschland gekommen waren und sich mit Arbeits-Willen und Leistungs-Bereitschaft etwas aufgebaut haben.
Um Menschen aus anderen Ländern besser und schneller integrieren zu können, müsse man deren berufliche Qualifikationen besser anerkennen. Gleichzeitig müsse es verpflichtende Sprachkurse geben. Generell brauche man auf dem Gebiet "pragmatische und gesunde Lösungen". Doch ohne Härte gehe es leider nicht: Wo jeglicher Wille zur Integration fehle oder gar Straftaten verübt werden, müsse effektiver mit dem Mittel der Ausweisung gearbeitet werden. Was erneuerbare Energien angeht, plädiert der 31-Jährige für mehr Technologie-Offenheit. Auch da müsse man mehr in die Forschung investieren. Als Beispiel nennt er die Energie-Gewinnung mit Magnet-Reaktoren, die effizienter seien als Kernkraftwerke.
Für junge Menschen müsse der Staat Anreize schaffen, um rechtzeitig fürs Alter finanziell vorzusorgen. "Das Thema Aktien-Rente hätte man auch bei uns in Deutschland schon viel früher anstoßen können", findet der FDP-Politiker. Ende des vergangenen Monats hatte er mit seiner Partei dazu in Freising eigens eine Informations-Veranstaltung für Erstwähler organisiert, "um mehr Aufklärungs-Arbeit zu leisten und vor allem die Jungen zu sensibilisieren", wie er im Gespräch mit unserer Zeitung sagt. Mehr gesellschaftliche Anerkennung fordert Monti für alle, die bei der Bundeswehr Dienst tun und sich für die Verteidigung des Landes einsetzen. "Soldaten müssen in der Mitte der Gesellschaft stehen. Denn im Zweifelsfall stehen diese Leute für uns alle ein", so Monti.
Bis zur Bundestagswahl im Jahr 2021 trug der hiesige Wahlkreis die Nummer 214. Mittlerweile ist es der Bundestags-Wahlkreis 213. Er umfasst die kompletten Landkreise Freising und Pfaffenhofen an der Ilm sowie vom Landkreis Neuburg-Schrobenhausen die Kommunen Aresing, Berg im Gau, Brunnen, Gachenbach, Langenmosen, Schrobenhausen und Waidhofen.
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