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Bei der beispiellosen Einbruchsserie in Ingolstadt und München soll eine Angestellte am Finanzamt Ingolstadt laut „tz“ die Tipps geliefert haben 

(ty) Es ist eine beispiellose Serie. Über zehn Jahre hinweg soll eine vierköpfige Bande in Ingolstadt und München mehr als 200 Einbrüche begangen haben. Erbeutet wurden Schmuck, Uhren und Bargeld im Wert von insgesamt sage und schreibe 2,4 Millionen Euro. Und jetzt kommt ein möglicherweise überaus pikantes Detail ans Licht. Laut Recherchen der Münchner tz soll ein Datenskandal am Finanzamt Ingolstadt eine wesentliche Rolle spielen bei dieser Einbruchsserie.

Die Noch-Ehefrau eines 38-jährigen Serben soll nämlich seit 1995 am Finanzamt gearbeitet und ihrem Mann wertvolle Tipps geliefert haben. „Nach tz-Informationen verriet die 43-Jährige der Bande offenbar seit über zehn Jahren streng geheime, persönlichste Informationen aus den Steuererklärungen kapitalkräftiger Privatleute in München und Ingolstadt. Sie konnte sich angeblich über alle Vermögensverhältnisse informieren und hatte Einblick in die Bankkonten“, schreibt die Zeitung. Die „Luxus-Spionin“ soll besonders die Daten von betuchten Unternehmer, Ärzte und Juristen weitergegeben haben, die unter anderem Tresore in Steuererklärungen abgesetzt hatten.

Allein 90 Einbrüche in Ingolstadt werden dem Einbrecher-Quartett zur Last gelegt – hier sollen die Angeschuldigten Beute im Wert von rund einer Million Euro gemacht haben. Auf der Schanz waren drei von ihnen im Januar vergangenen Jahres dann auch im Rahmen eines SEK-Einsatzes festgenommen worden, weil ein Zeuge nach einem Einbruch in München den entscheidenden Hinweis geliefert hatte – das Kennzeichen des Autos, mit dem die mutmaßlichen Täter unterwegs waren. Und das führte bald zu einer Wohnung im Norden Ingolstadts, wo nicht nur das Lager der Bande war, sondern wo am Ende auch die Handschellen klickten.

Und die Tipps, wo es was zu holen gab, die sollen laut tz direkt aus den Akten des Finanzamtes stammen. Wie die Zeitung schreibt, war die 43-jährige Frau zwar keine Beamtin, soll aber dennoch Zugriff auf die Akten gehabt haben. Und im Zuge der Zusammenarbeit auch auf Akten aus München. Dies sei auch die Erklärung dafür, warum der überwiegende Teil der nachgewiesenen Einbrüche überwiegend in München und Ingolstadt passierte.

Die 43-Jährige soll inzwischen fristlos gekündigt worden sein, sich aber auf freiem Fuß befinden.

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