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Laut Medienberichten hatte die vierköpfige Einbrecherbande, die in Ingolstadt und München 2,4 Millionen Beute gemacht hat, nicht nur Unterstützung aus dem Finanzamt, sondern zudem von einer Rechtsanwältin und einem befreundeten Münchner Polizisten

(ty) Es war eine beispiellose Einbruchsserie. Über zehn Jahre hinweg soll wie mehrfach berichtet eine vierköpfige Bande – zwei 38 und 44 Jahre alte Serben, ein in Ingolstadt geborener und wohnhafter 47-jährigen Kroate sowie eine 43-jährige Ingolstädterin – mehr als 200 Einbrüche begangen haben.

Erbeutet wurden Schmuck, Uhren und Bargeld im Wert von insgesamt sage und schreibe 2,4 Millionen Euro. Allein 90 Einbrüche in Ingolstadt werden dem Quartett zur Last gelegt. Hier sollen die Angeschuldigten Beute im Wert von rund einer Million Euro gemacht haben.

Die ganze Wahrheit kommt in diesem Fall aber nur Zug um Zug ans Licht. Zuerst wurde lediglich die Festnahme der Bande bekannt. Erst nach Medienrecherchen kam ans Licht, dass ein Datenskandal am Finanzamt Ingolstadt eine wesentliche Rolle gespielt hat. Die Noch-Ehefrau eines 38-jährigen Serben soll nämlich am Finanzamt gearbeitet und ihrem Mann wertvolle Tipps geliefert haben. Nach Informationen der Münchner tz verriet die 43-Jährige der Bande offenbar seit über zehn Jahren streng geheime, persönlichste Informationen aus den Steuererklärungen kapitalkräftiger Privatleute in München und Ingolstadt. Die „Luxus-Spionin“ soll die Daten von betuchten Unternehmer, Ärzte und Juristen weitergegeben haben, die unter anderem Tresore in Steuererklärungen abgesetzt hatten.

Aber auch das ist offenbar noch nicht die ganze Wahrheit. Denn jetzt berichtet die Abendzeitung weitere pikante Details. Denen zufolge war nicht nur die 43-Jährige Mitarbeiterin des Finanzamtes Teil des Netzwerkes der Einbrecherbande, sondern zudem eine Rechtsanwältin und ein Münchner Polizist. Laut AZ habe die Staatsanwaltschaft einen Bericht bestätigt, der besagt, die Einbrecherbande habe Unterstützung durch eine Rechtsanwältin gehabt, die über beste Kontakte zur Münchner Polizei verfügte.

„Die Juristin soll in mindestens zwei Fällen bei einem befreundeten Kommissar angefragt haben, ob nach einem bestimmten Auto, dem Fluchwagen der Bande, gefahndet werde oder Haftbefehle gegen bestimmte Personen vorlägen“, schreibt die Abendzeitung, „der Beamte forschte im Polizeicomputer nach und gab die Infos weiter.“

Ohne indes dafür irgendwie „entschädigt“ worden zu sein. Er soll, wie die Münchner Polizei beteuert, keine Ahnung gehabt haben, dass die Anfragen der Rechtsanwältin mit dieser Bande zu tun haben. Der Kommissar sei mit einem Strafbefehl über 9000 Euro bedacht worden und zeitweise auch suspendiert gewesen. Weil der Dienstgeheimnisse verraten habe.

Und die mit ihm befreundete Rechtsanwältin sitzt nach AZ-Informationen seit neun Monaten in Untersuchungshaft. Sie erwarte ein Verfahren wegen Bandenhehlerei, Geldwäsche und Anstiftung zum Verrat von Dienstgeheimnissen.

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